Gotteskrieger und Siedler

Aktuell zu den Ereignissen in Israel stellt mir ein Freund folgende gute Frage:

Warum werden weitere Siedlungen gebaut, obwohl klar ist, dass dadurch wieder Konflikte entstehen. Ich glaube so langsam beide Bevölkerungen brauchen die ständigen Streitereien, damit es nicht langweilig wird.

Die meisten Zeitungen versuchen nicht, diese einfache Frage zu beantworten. Sie haben kein Interesse an der Wahrheit; die Auflage ist wichtig. Die antijüdische und antisemitische Stimmung in Deutschland, die die Journaille mit erzeugt haben, zwingt sie, den Pfad der Lüge und der Hetze fortzusetzen. Das Ergebnis ist bekannt und zeichnet sich bereits ab.

Ich werde diese Frage beantworten und stelle sie dem interessierten Leser vor.

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Endlich eine Frage, der mit Logik begegnen werden kann.

Beginnen wir mit der mutmaßlichen Antwort, dass Israelis und Palästinenser, Juden und Araber ständige Streitereien benötigen, um sich nicht zu langweilen. Bingo!

Übersetzt bedeutet „Israel“ „Gotteskämpfer“. Nicht Kämpfer für, sondern gegen Gott.

Aus eigener Anschauung weiß der Leser, dass Juden nicht mit ihrer Umgebung klar kommen, unabhängig ob es sich um eine jüdische, atheistische, christliche, deutsch-israelische oder klingonische Umgebung handelt. Verbale Streitereien überwiegen. Araber streiten bevorzugt untereinander, ob in Gaza, Kairo, Damaskus, Köln oder Neukölln. Sie bevorzugen Waffen, von Steinen über Raketen bis zu giftigen Chemikalien.

Am einfachsten wäre es, wenn das Streiten genetisch bedingt wäre. Da dies wahrscheinlich nicht zutrifft – der unbescholtene, auch antisemitische Bürger würde es mit Rassismus gleichsetzen – zieht man zur Erklärung Geschichte und Kultur hinzu. Wenn wir die Problematik auflösen wollten, bräuchten wir uns um die NPD nicht mehr zu sorgen, da die Deutschen bis dahin ausgestorben sein werden.

Somit ist die Frage bereits beantwortet. Durch Siedlungen mögen zwar Konflikte entstehen, doch spielen sie bei den ständigen Streitereien zwischen Juden und Araber keine Rolle.

Ich werde dennoch auf die Worte „weitere Siedlungen“ eingehen. Sie sind in mehrfacher Hinsicht von Vornherein (à priori) falsch: logisch, historisch, geographisch.

Definition: Was sind „(weitere) Siedlungen“?

Antwort: Wohnungen für Israelis (Juden, Muslime, Christen, Drusen: Reihenfolge der Aufzählung nach abnehmender Zahl) außerhalb der Waffenstillstandslinie zwischen Israel und (Trans-)Jordanien über 18 Jahre von 1949 bis 1967. Jordanien hat irgendwann seinen völkerrechtlich nie anerkannten Anspruch auf Cisjordanien, das Westjordanland mit Waffenstillstandslinie, aufgegeben. Waffenstillstandslinien selber sind bekanntermaßen völkerrechtlich bedeutungslos.

Die meisten dieser Wohnungen sollen in Jerusalem gebaut werden, seit über 4.000 Jahren Hauptstadt der Juden. Jerusalem als Siedlung zu bezeichnen, ist eine Beleidigung für Juden, Christen und Muslime. Selbst der Jude Jesus, der Jerusalem öfters aufsucht, hat Jerusalem als Stadt betrachtet, ganz zu schweigen von Mohammed, der sein geflügeltes Pferd an der Klagemauer angebunden hat, seitdem die Stadt den Muslimen heilig ist. Das „ewige“ Rom hat mit 2800 Jahren bedeutend weniger Jahre auf dem Buckel. Wage niemand einem Italiener, gar Römer zu sagen, Rom sei eine Siedlung, es sei denn, der Angesprochene ist politisch überzeugter Norditaliener! Eher ist Berlin eine Siedlung, die seit weniger als 150 Jahre als Kapitale fungiert.

Weitere Häuser sind in der Stadt Ma`aleh Adumim geplant, die sieben Kilometer östlich von Jerusalem auf einem Hochplateau liegt. Die Stadt wurde 1975 gegründet. Es handelt sich somit auch hier nicht um eine weitere Siedlung, sondern um den Ausbau einer bestehenden Stadt.

Weitere Wohnungen sollen zwischen Jerusalem und Ma`aleh Adumim gebaut werden. Ob sie eigenständige Ortschaften oder Teile bestehender Orte sein werden, ist derzeit nicht bekannt.

Mit wenigen bekannten Ausnahmen wie Jaffo, Akko und Jerusalem, sind in Israel Dörfer und Städte homogen bewohnt. Juden und Araber leben gewöhnlich nicht im selben Ort. Die Nachbarn Israels kennen die Problematik ebenfalls nicht, da sie judenreiner sind als Nazi-Deutschland anfangs 1945.

Dort, wo neu gebaut wird, werden keine bestehenden arabischen Gebäude abgerissen. Somit führen Neubauten bei arabischen Palästinensern zu keinen Konflikten. Konflikte entstehen für beide Seiten, wenn Araber und Juden zusammenziehen oder wenn Araber oder Juden illegal ohne Genehmigung bauen.

Als Israel sich aus dem Gazastreifen zurückzog, wurden viele Gebäude nicht zerstört, die heute wegen ihrer guten Qualität den Reichen und Mächtigen von Gaza vorbehalten sind. Hamas hat sich darüber noch nie beklagt!

Konflikte entstehen nicht durch den Bau, sondern durch Zerstörung von Häusern (s. Twin-Towers. Reichskristallnacht).

Um das Ganze ad absurdum zu führen, behaupte ich keck, dass die Wohnungen (= weitere Siedlungen) nicht gebaut werden. Es handelt sich um einen Trick Netanyahus, seine Anhänger vor der nächsten Parlamentswahl im Januar 2013 um sich zu scharren. Schon öfters hat ein dahin gesprochener Gedanke eines Juden im Nahen Osten zu weltpolitischen Turbulenzen geführt: Moses, Jesus, und nun Netanyahu.

Die eigentliche und interessante Frage lautet, warum westliche Staaten in Waffenstillstandslinien vernarrt sind.

Betrachtet man die heutigen Ländergrenzen der USA und der europäischen Staaten, so sind diese fast ausschließlich aus Waffenstillstandslinien entstanden, ob zwischen Briten und Indianern, Bayern und Thüringern, Amerikanern und Spaniern, Deutschen und Polen, Russen und Türken, Süd- und Nordzyprioten. Staatsgrenzen, also Waffenstillstandslinien, sind dem Homo Europaeicus nach zwei selbstverschuldeten Weltkriegen heilig. Staatsfreie Gebiete sind ihm ein Graus. Der Europäer überträgt seine Ängste auf die ganze Welt: Naher Osten, Asien, Afrika, Südamerika, wo er nicht verstanden wird. Gewitzte Araber nutzen die Ängste des Homo Europaeicus zu ihrem Vorteil aus.

Dabei gibt es im Nahen Osten überreichlich Streitereien und Konflikte, die Arabern und Europäern den Schlaf rauben sollten.

Am gefährlichsten ist der Krieg in Syrien. Die NATO mit Deutschland steht kurz davor, von der Türkei in einem Krieg um Syrien hineingezogen zu werden, wobei es den Türken um die Vernichtung der Kurden geht, die einen eigenen Staat anstreben. Wären die Türken Juden, hätte die UNO den Kurden zumindest einen vorläufigen Sitz zugesichert. Pech für die Kurden! Sollte chemische oder biologische Waffen von Diktator Assad eingesetzt werden, dann hilft nur noch beten um Windstille. Seltsamerweise (?) interessiert sich kein deutscher Pazifist dafür, wie die Chemie von Deutschland nach Syrien gelangt ist.

Der etwas weniger gefährliche Konfliktherd liegt im Iran. Iran ist wie Israel von feindlichen Arabern umgeben und strebt deshalb den Besitz von Atombomben an. Um von internen Problemen abzulenken, wird die iranische Regierung die Arabische Halbinsel atomar angreifen, sobald sie über Atomwaffen verfügt. Die Energiekosten werden anschließend in Deutschland derart in die Höhe schießen, dass ein überdurchschnittliches Gehalt nicht ausreichen wird, für die Fahrtkosten zur Arbeitsstätte aufzukommen.

Am wenigsten gefährlich ist die „Demokratie“ in Ägypten. Für Europa am günstigsten wäre die Einführung der Scharia mit Steinigung ungehorsamer Frauen, öffentlichem Hängen homosexueller Männer und Handabhacken bei minderschweren Vergehen, solange nach außen alles friedlich, also beim alten bleibt. Sollte die ägyptische Diktatur zusammenbrechen, dann werden viele Millionen arabische und afrikanische Flüchtlinge Europas Küsten überschwemmen, was zu einem Zusammenbruch sämtlicher europäischen Sozialsysteme führen wird.

Wird sich dann irgendjemand um den Bau weiterer Siedlungen in der Westbank sorgen?

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11 Antworten zu Gotteskrieger und Siedler

  1. Hessenhenker schreibt:

    Das Schlimmste für die jetzigen Staaten in Europa wäre ein wehrhafter Amazonenstaat in Arabien.
    Warum will ich lieber nicht näher begründen, solange ich mich noch im Westen aufhalte.

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  2. zweitesselbst schreibt:

    haha ein wehrhafter Amazonenstaat in Arabien. das wär ja was. dabei fühl ich jetzt schon mich von Frauen verfolgt. (H)

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  3. Page junior. schreibt:

    Lieber NW,

    folgende Bemerkung zur Verwendung des Begriffes „Palästinenser“, z.B. in:
    „Beginnen wir mit der mutmaßlichen Antwort, dass Israelis und Palästinenser, Juden und Araber ständige Streitereien benötigen, um sich nicht zu langweilen.“

    i)
    Hier setzen Sie – beziehungsweise die mutmasslichen Antworter – „Israelis“ vs. „Palästinenser“ bzw. „Juden“ vs. „Araber“ implizit als disjunkte Mengen ein: Israelis sind keine „Palästinenser“, „Palästinenser“ sind keine Israelis, usw.
    Dass es sich in beiden Fällen anders verhalten kann, siehe (ii).

    Mich stört hier der Begriff „Palästinenser“, etwas später führen Sie – wie ich finde korrekt – auf:
    „Somit führen Neubauten bei arabischen Palästinensern zu keinen Konflikten.“
    Vielleicht ist es Ihnen hier selber bewusst geworden.

    Es gibt in der heutigen Verwendung des Begriffes “Palästinenser” keine jüdischen „Palästinenser“, auch wenn Fatah ein Bleiberecht für Juden mit Pass des britischen Mandatsgebietes von vor 1948 zubilligt. (Wieviele werden das wohl sein ?)

    In meinen Augen ist der Begriff „Palästinenser“ eine diskriminierende Kategorie, Israelis können dutzender verschiedener Ethnien und Religionen sein, „Palästinenser“ eben nicht.
    Somit ist „Palästinenser“ ein antijüdischer Kampfbegriff, ein erster – mentaler – Schritt in Richtung „judenrein“, so wie Mahmud Abbas ihn ja auch ohne Unterlass bekräftigt..

    Die Erfindung des palästinensischen Volkes – „Palästinenser“ ist sicher der größte Erfolg der Araber, dazu auch:

    PLO executive committee member Zahir Muhsein, in a 1977 interview with the Dutch newspaper Trouw. (Quelle z.B.: http://www.danielpipes.org/comments/18157 )

    „The Palestinian people does not exist. The creation of a Palestinian state is only a means for continuing our struggle against the state of Israel for our Arab unity.
    In reality today there is no difference between Jordanians, Palestinians, Syrians and Lebanese.
    Only for political and tactical reasons do we speak today about the existence of a Palestinian people, since Arab national interests demand that we posit the existence of a distinct ‚Palestinian people‘ to oppose Zionism.”
    „For tactical reasons, Jordan, which is a sovereign state with defined borders, cannot raise claims to Haifa and Jaffa. While as a Palestinian, I can undoubtedly demand Haifa, Jaffa, Beer-Sheva and Jerusalem. However, the moment we reclaim our right to all of
    Palestine, we will not wait even a minute to unite Palestine and Jordan.“

    ii)
    Schon mal was von:
    Tzvi Misinai gehört?
    (z.B.: http://en.wikipedia.org/wiki/Tsvi_Misinai )
    (siehe auch youtube )

    Alles Gute,
    CEP

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    • anti3anti schreibt:

      Juden bezeichnen sich heute aus nationalen Gründen nicht mehr als Palästinenser, früher schon. Auf Münzen der Mandatzeit liest man: Palestine = Eretz Jisrael. Und wie hieß die Zeitung früher, die heute unter Jerusalem Post international bekannt Ist? Palestine Post!
      Wie es polnische Juden gibt, so gab es palästinensische Juden. Die einen sprachen Jiddisch und Polnisch, de anderen Hebräisch und Arabisch.

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      • Page junior. schreibt:

        Sie meinen sicher anstelle von
        „Juden bezeichnen sich heute aus nationalen Gründen nicht mehr als Palästinenser“
        „Israelis bezeichnen sich heute aus nationalen Gründen nicht mehr als Palästinenser“

        Lassen Sie es mich anders ausdrücken:
        Israeli ist ein staatsrechtlicher Begriff, eine Nationalität.
        Es gibt jüdische, muslimische, tcherkessische, bahaische, drusische, christliche, atheistische, buddhistische Israelis, usw. (Nicht zu Vergessen die Anhänger Hare Krishnas 😉

        Der Begriff „Palästinenser“ wird in einem darüber hinausgehenden Kontext gebraucht:
        Wenn „Palästinenser“ von „Palästinensern“ reden, sind jüdische „Palästinenser“ nicht eingeschlossen.
        Es geht also um mehr als um einen Begriff des Staatsrechts, es geht um Ausschluss, um Diskrimination.
        Ein jüdischer Bewohner von Judea und Samaria der nach 1948 geboren wurde und keinen britischen Paß des Mandatsgebietes hatte wird keinen „palästinensischen“ Paß erhalten, auch wenn er dort geboren wurde.

        Der Begriff sollte also – nach meiner Meinung – als geographischer / historischer Begriff benutzt werden, und es sollte vermieden ihn alleinstehend zu verwenden.

        Um noch einen draufzusetzen:
        Was würde wohl mit den von Misinai gefundenen zwangsislamisierten jüdischen Stämmen in Judea und Samaria passieren, wenn diese sich zum Judentum bekennen würden?

        Alles Gute,

        CEP

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      • anti3anti schreibt:

        Juden in Israel bezeichnen sich heute aus nationalen Gründen nicht mehr als Palästinenser

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      • anti3anti schreibt:

        Ein Israeli war vormals ein Palästinenser. Ein jüdischer Israeli war vormals ein jüdischer Palästinenser.
        Wie die heutigen Restpalästinenser sich „Palästinenser“ vorstellen, interessiert mich genauso viel, wie die Nazis „Arier“ definierten.

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      • anti3anti schreibt:

        „Was würde wohl mit den von Misinai gefundenen zwangsislamisierten jüdischen Stämmen in Judea und Samaria passieren, wenn diese sich zum Judentum bekennen würden?“

        Ihre „palästinensischen“ Brüder würden sie eliminieren.

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    • anti3anti schreibt:

      Tsvi Misinai ist ein netter Mensch.

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      • Aristobulus schreibt:

        Den Eindruck hab ich auch. Er stellt die Gemeinsamkeiten von vor tausend oder zweitausend Jahren ganz in den Vordergrund – obwohl es sonst und seitdem überhaupt keine Gemeinsamkeiten zwischen Juden & Arabern gibt (außer vielleicht Falafel)

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