Gentechnik, Atomenergie, Grüner Aberglaube

26.1.2013 Mark Lynas, Umweltaktivist: Auszug

Gentechnik ist etwas Gutes, es ist ein taugliches Mittel im Kampf gegen den Hunger.

Dass Genfood einzig den multinationalen Konzernen nütze, ist wissenschaftlich völlig unfundiert. Es ist ungefähr so, wie wenn von Öko-Fanatikern behauptet wird, homöopathische Mittel könnten die Schulmedizin ersetzen oder der Verzicht auf Kinderimpfungen verhindere Krankheiten. Das hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Fast alles, was über die Gefahren, über Pestizide, Umweltverschmutzung und die angeblich bösen multinationalen Konzerne gesagt wird, ist reine Propaganda. Es wird noch lange dauern, bis das die breite Masse erkennt.

Genetisch manipuliertes Saatgut soll eingesetzt werden, da es ein enormes Potenzial hat, nachhaltige Nahrungsmittelproduktion zu garantieren und den Einsatz von Chemie in der Landwirtschaft und damit die Umweltverschmutzung zu reduzieren. Ein ganz gutes Beispiel ist die Kartoffel. Nachdem der öffentliche Druck zu groß wurde, stellte McDonald’s vor ein paar Jahren die Produktion von genetisch manipulierten Kartoffeln ein. Heute werden jedoch wieder Pestizide eingesetzt, was extrem umwelt- und gesundheitsschädlich ist.

Die Umweltaktivisten und grünen Parteien sperren sich beim Thema Genfood gegen wissenschaftliche Studien. In dieser Hinsicht ist ihnen ganz egal, wie viele seriöse Wissenschafter und Institutionen versichern, dass Genfood genauso gesund ist wie „normales“ Essen. Viele von diesen Aktivisten kennen die Wahrheit, trauen sich aber nicht, das öffentlich zuzugeben.

Vieles von dem, was Monsanto, dem Hassobjekt für Globalisierungsgegner, produziert, ist sehr nützlich: etwa Baumwolle, die resistent gegen Insekten ist, oder Genfood, das den Einsatz von Pestiziden – etwa in Indien – massiv verringert hat. Natürlich gibt es immer Probleme, wenn Multis in ärmeren Ländern aktiv sind. Aber die Wahrheit ist viel komplexer, als sie von der grünen Lobby dargestellt wird.

Der wissenschaftliche Beweis, dass gentechnisch veränderte Nahrungsmittel nicht schädlich sind, wurde bisher zwar nicht erbracht, bislang ist jedoch kein Fall bekannt, der zeigt, dass gentechnisch manipulierte Nahrung jemandem geschadet hätte. Man muss das Risiko abwägen: Auf der einen Seite gibt es die angeblichen Risiken von Gennahrung, auf der anderen das erwiesene Wachstum der Weltbevölkerung, die bei sinkendem Flächenangebot ernährt werden muss. Der Widerstand gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel ist ein Luxus der Reichen, also des wohlgenährten Westens. Man kann es sich nur leisten, an der Irrationalität und dem Aberglauben festzuhalten, wenn man an keinem Tag seines Lebens Hunger leiden musste.

Tatsächlich ist Nuklearenergie die umweltschonendste Energiegewinnung unserer Zeit. Der Verzicht auf Kernkraft bedeutet einen größeren Einsatz des fossilen Energieträgers Kohle. Und das wiederum bringt mehr Luftschadstoffe mit sich. In Wahrheit sind die Grünen, die diese Kampagne begonnen haben und sie heute fortsetzen, eine der schädlichsten Kräfte im Kampf gegen den Klimawandel.

Die Angst vor Atomkraft ist nicht legitim, auch nicht nach dem Unfall von Fukushima. In Wahrheit ist noch niemand aufgrund der radioaktiven Strahlung gestorben, und vermutlich wird auch niemand daran sterben. Bedenken Sie nur: 53 Menschen sind in Deutschland im Jahr 2011 an Sojasprossen gestorben und Tausende erkrankt. Es gibt sehr viele organische, „natürliche“ Wege, krank zu werden oder vorzeitig zu sterben. Dass moderne Techniken mehr Risiko bedeuten, bleibt eine irrationale, weit verbreitete Annahme.

Man hält sich selbst für sehr grün und schadet gleichzeitig enorm der Umwelt.

Im Moment brauchen wir weniger alternative Energien, um von Kernkraft abzukommen, sondern die Kernkraft, um von Kohle abzukommen. Kohle ist mittlerweile der Hauptverursacher des Klimawandels, darüber hinaus sterben jährlich Millionen Menschen an Vergiftungen durch Luftschadstoffe. Und auch hier sind die Grünen wieder der Kern des Problems: Es ist schockierend und eine Schande, dass diese Partei sich auf den Kampf gegen die Nuklearindustrie konzentriert, die Auswirkungen des Einsatzes von Kohle negiert und damit praktisch einen Pakt mit der Kohle-Industrie eingeht.

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Zu Hause in NRW und in Deutschland

Im renommierten Forschungszentrum Jülich, welches sich im rot-grün regierten Lande NRW befindet, wird Genforschung betrieben, die von Staat unterstützt wird. Ziel ist, mehr Biomasse auf gleicher Fläche zu gewinnen, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.

Eine vernünftige ethische Entscheidung, die von den Grünen mitgetragen wird, auch wenn sie nicht in der Öffentlichkeit ausgewalzt wird. Noch verhalten sich die Wähler der Grünen gegenüber Genen und deren Erforschung wie der Teufel zum Weihwasser. In der Not trinkt der Teufel bekannterweise auch Weihwasser. Wenn der Hunger in der Welt steigt, werden die Grünen zur Gentechnik greifen.

Ähnliches sieht bei bewaffneten Drohnen aus. Um seinen Reichtum zu sichern, braucht Deutschland eine Armee. Die USA werden nicht auf ewig unsere Seewege sichern, die wir zur Energieversorgung benötigen. Die Angst geht in Europa um, dass unzählige Flüchtlinge aus Afrika unsere Sozialsysteme überfordern. Um Islamisten davon abzuhalten, die Bevölkerung in Afrika zu vertreiben, benötigen wir keine tumben Pazifisten, sondern eine schlagfertige Armee. Eine Armee braucht Soldaten, geburtenstarke Jahrgänge, über die Europa und Deutschland nicht verfügt. Bewaffnete Drohnen ersetzen fehlende kämpfende Soldaten.

Der Grüne Trittin bekennt sich offen gegen bewaffnete Drohnen. Die Grüne Partei wird den bewaffneten Drohnen zustimmen, wenn nach einem öffentlichen Diskurs sich die Notwendigkeit dieser Drohnen ergibt. Dann wird Trittin abtreten oder sich umbekennen müssen.

Eine Partei braucht Ideale, um gewählt zu werden. Will sie an der Macht bleiben, so muss sie Ergebnisse liefern, die dem Wahlvolk genehm sind: Luxus, billige Nahrungsmittel, bezahlbare wohlige Wärme mit einem kleinen Schuss Ethik, der das Menu nicht versalzt. Die bürgerlichen konservativen Grünen, die auf dem Weg zur großen, vielleicht größten staatstragenden Partei sind, werden den vorgezeichneten Weg gehen. Genauso wie andere staatstragenden Parteien vor ihnen. Durch ihre Sprunghaftigkeit in Sache Energiesicherung hat die CDU/CSU die führende Rolle verloren.

Als nächstes werden die Grünen Atommeiler anwerfen.

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8 Antworten zu Gentechnik, Atomenergie, Grüner Aberglaube

  1. Tim schreibt:

    Kleiner Hinweis:
    Kernkraft wird in zwei wesentlichen Punkten überschätzt. Gegner überschätzen ihre Gefahren, Freunde ihre Bedeutung. Weltweit macht Kernkraft nur 6 % (oder so) der Energieerzeugung aus, und der Anteil wird nicht wesentlich steigen. Kernkraft eignet sich nicht, um fossile Energieträger zu ersetzen.

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    • max schreibt:

      Seltsam wie unsere grünen Freunde bei der Kernkraft immer krampfhaft betonen, dass diese nur 6% der ENERGIE erzeuge, wenn es um „Erneuerbare“ geht dann immer mit dem Anteil an der STROMproduktion argumentieren. Unbedarfte Leute fallen auf diese Sprachmanipulation genau so herein wie bei der Begriffsvermischung GleichBERECHTIGUNG und GleichSTELLUNG.

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      • Tim schreibt:

        Ich bin weder grün noch ein Gegner der Kernkraft. Sie ist aber nun mal nicht relevant und war es übrigens auch nie. Selbst mit den geplanten neuen Reaktoren in (vor allem) China wird sich der Anteil der Kernkraft an der Energieerzeugung bestenfalls halten. Daß auch der Anteil der „erneuerbaren“ Energien an der Energieerzeugung gering ist, weiß ebenfalls jeder, der Statistiken lesen kann.

        Energieerzeugung basiert nun mal auf fossilen Energieträgern, und das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben.

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    • hans dampf schreibt:

      Na dann Informieren sie sich mal wie viele Atomkraftwerke gebaut werden sollen…Deutschland hatte ein Atomkraftwerk entwickelt bei dem es zu keiner Kernschmelze kommen kann,dann kam Tschernobyl und es war vergessen weil man den Leuten durch die Angstmacherei der Grünen nicht mehr klar machen kann das es ganz unterschiedliche Systeme gibt.Die Grünen wollen auch alle Subventionen zur Transmutationsforschung abschaffen-dabei wird so das Atommüll Problem gelöst.

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  2. Montgomery schreibt:

    @ Tim:
    Belege? Quellen? Oder so?

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  3. regular schreibt:

    Ich bin verwirrt. Was verstehst du denn unter Wissenschaft, wenn du die eine Wissenschaft (ohne Quellen) als „reine Propaganda“ in die Tonne trittst und die andere Wissenschaft (ohne Quellen) ohne mit der Wimper zu zucken zu glauben scheinst.

    Ich gebe dir recht, dass alles sehr komplex ist, es gibt aber durchaus interessante Studien die wissenschaftlich schwer zu widerlegen sind, weil sie sich an öffentlich zugänglichen Zahlen orientieren. Zum Beispiel wenn es um den Spritzmitteleinsatz geht. Mittel- bis langfristig weniger Spritzmittel wurde bei Gentechnik nirgends belegt, im Gegenteil: Der Einsatz steigt, und das ist nicht einfach nur Propaganda sondern gut belegbar. Die Schädlinge werden gegen die Gifte resistent, und es müssen noch härtere Geschütze aufgefahren werden. Letztlich passiert das, was auch bei Antiobiotika-Einsatz beobachtbar ist: es bilden sich Multiresistenzen, gegen die immer weniger Mittel helfen.

    Dass Gentechnik Hunger bekämpfen kann ist m.M.n. ein riesen Humbug. In vielen Fällen steigt die Ausbeute nach der Umstellung auf Gentechnik an, das ist richtig. Aber erstens sinkt sie dann wieder (wegen den Resistenzen), und zweitens bleibt beim Bauer nicht viel übrig, wenn man die hohen Kosten für GM Saatgut und die Abhängigkeit gegenüber den Konzernen nicht ausser Acht lässt. Eben weil Landwirte jedes Jahr ihr Saatgut neu kaufen müssen. Das ist in vielen Löndern auch bei konventionellem Saatgut normal (Hybride – selbst weiterzüchten geht da nicht effektiv), aber in den Ländern in denen die gentechnik den Hunger angeblich lösen soll ist genau dies normalität gewesen, und zwar keine schlechte. Projekte die dort zum Beispiel auf weitestgehen Pestizidfreien Einsatz setzen und das Saatgut selbst weiterzüchten, haben teilweise große Erfolge gehabt, und die Landwirte behalten die Unabhängigkeit.

    Grüße

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    • anti3anti schreibt:

      „Was verstehst du denn unter Wissenschaft?“
      Ich verhalte mich genauso wie die Öko-Fanatiker.Ich benutze ihre Argumentationsweise. Die „Wissenschaft“ besteht darin, dass beide über ihren Unsinn nachdenken.
      Ökos zuerst, denn sie gefährden die Welt.

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