Zum 65. Geburtstag des Neuen Jüdischen Staates Israel

Von den 65 Jahren seiner Existenz befindet sich Israel 65 Jahre im Kriegszustand. Für Deutsche, die den Zweiten Weltkrieg nur aus dem Fernseher kennen, ist dieser Zustand unbegreiflich. Für 2/3 der Bewohner Deutschlands steht von Vornherein fest, dass Juden am Dauerkrieg schuld sind. Das hat nichts mit Antisemitismus zu tun! Das ist Tradition.

Fragt man Friedensapologeten, die Israel für die größte Gefahr für den Weltfrieden halten, nach konkreten Details, so erhält man von den Gebildeteren die Antwort, dass der Siedlungsbau auf palästinensischem Boden das größte Hindernis auf den Weg zu einem gerechten Frieden im Nahen Osten ist. Hier ist eine Diskussion möglich.

Man antworte ihnen: Nicht der Siedlungsbau verhindert seit 65 Jahren den Frieden, sondern das Rückkehrrecht, das Danaergeschenk der Vereinten Nationen an die arabischen Palästinensern vor 65 Jahren. Die gebildeten Antizionisten und Antisemiten werden stutzen. Diesen Moment nutze man, um ihnen folgendes weitschweifig zu erklären:

Am 11. Dezember 1948, mitten im Unabhängigkeitskrieg, als sicher war, dass die Araber nicht siegen würden, beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen in der Resolution 194 neben vielen anderen sinnlosen Forderungen das Rückkehrrecht der Bewohner Palästinas.

http://domino.un.org/unispal.nsf/0/c758572b78d1cd0085256bcf0077e51a?OpenDocument

Der wichtigste, in der genauen, nicht sinnentstellenden Übersetzung holprig klingende Satz, lautete:

Die Vollversammlung fordert, dass den Flüchtlingen, die in ihre Häuser zurückkehren und friedlich mit ihren Nachbarn leben wollen, dies zu tun zum frühest möglichen durchführbaren Zeitpunkt erlaubt sein sollte.

— Resolves that the refugees wishing to return to their homes and live at peace with their neighbours should be permitted to do so at the earliest practicable date; —

Der Zweite Weltkrieg war gerade beendet, viele Staaten errangen von europäischen Kolonialmächten ihre Unabhängigkeit, unzählige Flüchtlingsheere zogen durch Europa und Asien. Weder die Deka-Millionen deutscher oder polnischer Vertriebenen als Folge des Weltkrieges waren der Generalversammlung der Vereinten Nationen einer Erwähnung wert, noch lag das Schicksal vieler Millionen Flüchtlinge in Folge der Unabhängigkeit des indischen Subkontinents der UNO am Herzen. Lediglich das Leid palästinensischer Flüchtlinge wurde durch eine UNO-Resolution verewigt.

Warum? Die UNO bereute schnell, den Juden einen eigenen Staat geschenkt zu haben. Sie wollte durch das Rückkehrrecht ihren Fehler wiedergutmachen. Doch das Rückkehrrecht schadete den arabischen Flüchtlingen Palästinas bis in die vierte Generation. Mit der Resolution flossen Gelder in die Taschen korrupter selbsternannter palästinensischer Potentaten. Die arabischen Usurpatoren waren nicht daran interessiert, die Leiden der palästinensischen Araber zu beenden, sondern sie zu verewigen, um daran gut zu verdienen. Die Ausrufung eines arabischen palästinensischen Staates hätte das Ende des Geldsegens und der Korruption bedeutet, nebenbei die Anerkennung des jüdischen palästinensischen Staates Israel.

Mögen die Gründe zur Resolution im globalen Antisemitismus liegen, so ist die Resolution nichtsdestotrotz bindend, solange eine Seite darauf beharrt.

Selbst der größte Antisemit – es sei denn, er ist Jude – wagt nicht zu hoffen, dass Israel der Rückkehr von zwischenzeitlich 5.000.000 Arabern zustimmen wird, was die Juden zur Minderheit im eigenen Land machen und somit das Ende des Judenstaates einläuten würde. Wozu sollen Juden in einem Friedensvertrag ihrem eigenen Untergang zustimmen, wenn sie durch Krieg Hoffnung auf Überleben haben? Juden unterscheiden sich in diesem Punkt gewichtig von den Nachkriegsdeutschen.

Glücklicherweise spricht die Resolution von Flüchtlingen, nicht von Nachkommen von Flüchtlingen, denn der Flüchtlingsstatus ist nicht vererbbar. Rückkehrfähig ist somit nur ein kleiner Teil der Flüchtlinge. (*)

Als Nächstes dürfen Flüchtlinge nur dann zurückkehren, wenn sie in friedlicher Absicht kommen. Solange eine durch demokratische Wahlen legitimierte arabisch-palästinensische Regierung den Tod von Juden fordert, wird die friedliche Absicht der Rückkehrer bezweifelt. Somit ist der Zeitpunkt der Rückkehr noch nicht gekommen.

Die Resolution zieht alle Bewohner West-Palästinas (westlich des Flusses Jordan) ein, nicht nur Araber, sondern auch Juden. Somit haben vertriebene Juden das Recht, nach Hebron oder in die Jerusalemer Altstadt zurückzukehren. Insbesondere, weil sie mit ihren Nachbarn nachweislich in Frieden leben wollen.

Solange palästinensische Araber auf das von Anfang an für sie nachteilige Rückkehrrecht beharren, wird es im Nahen Osten keinen Frieden geben. Am 11. Dezember 1948 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit der Resolution 194 den Grundstein gelegt, der den Kriegszustand im Nahen Osten verewigte, zum Wohle der palästinensischen Potentaten, zum Nachteil der arabischen und jüdischen Palästinenser.

(*)
UNITED NATIONS RELIEF AND WORKS AGENCY FOR PALESTINE REFUGEES IN THE NEAR EAST schreibt unter

http://www.unrwa.org/userfiles/2010011995652.pdf

dass Personen, die die UNRWA-Kriterien für palästinensische Flüchtlinge erfüllen, Leistungen der UNRWA erhalten. Nach UNRWA-Kriterien erhält ein Großteil der Nachkommen palästinensischer Flüchtlinge diese Leistungen.

Die Definition, wer ein Flüchtling ist, obliegt jedoch nicht der UNRWA, sondern der Genfer Flüchtlingskonvention

http://www.asyl.net/uploads/media/gfk.prn.pdf

HMB hält diesen Einwand für theoretisch, nicht für praktisch.

Ich folge da Hegel:

Wenn die Theorie mit der Praxis nicht übereinstimmt, umso schlimmer für die Praxis!

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4 Antworten zu Zum 65. Geburtstag des Neuen Jüdischen Staates Israel

  1. Henry schreibt:

    Als Aussiedler(Nicht Flüchtlinge!)in Polen Anträge auf Rückerstattung ihre Eigentums(Wurde im Zuge der Wiedervereinigung versprochen und jeder A. muss seine Entschädigung an Deutschland zurückzahlen wenn er es wieder bekommt.Dazu steht noch im Polnischen Grundgesetz das es keine Enteignungen gibt)stellten stellte der Staat einfach mehr Geld zur Verfügung um die Grundbücher umzuschreiben.

    Bisher hat sich kein Politiker getraut das anzusprechen und die Grünen antworteten mir das sie das ganz sicher(für wen Arbeiten die eigentlich?)nicht machen werden da würde es ja andere Parteien für geben.Dem Staat entgehen so wohl ein paar Millionen.Ihr Eigentum zurückbekommen haben anscheinend nur die 100-200 ersten…

    Und jetzt können sie sich mal anschauen was Deutsche Politiker zum Landkonflikt in Israel sagen-fällt ihnen was auf?Warum int. sich Deutsche Politiker mehr für die Palästinenser als für ihr eigenes Volk?

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  2. Page jun. schreibt:

    Lieber NW,

    Danke erst mal, aber doch wieder einige Anmerkungen:

    i) „Die UNO bereute schnell, den Juden einen eigenen Staat geschenkt zu haben“
    Das Gebiet westlich vom Jordan waren Teil des riesigen Mandatsgebietes. Dieses Gebiet wurde seit ~1922 von Völkerbund, Großbritannien und UNO verwaltet, diese waren aber nicht Eigentümer oder Souverän der Gebiete sondern nur Vormund und dem Mandatsvertrag verpflichtet. Deshalb kann man die Ansicht vertreten, dass nur eine einize staatliche Einheit westlich des Jordans hätte enstehen dürfen, nämlich die explizit dem Zweck des Mandats folgende „jüdisch nationale Heimstätte“ und das bereits die UN-Teilungspläne (u.a. 181ff) ungültig waren.

    (Genauer von: Elyakim Haetzni – ehemals Georg Bombach / Julius Stone / Eugene Rostow / Stephen Schwebel, u.v.a.m.)

    ii)
    „Glücklicherweise spricht die Resolution von Flüchtlingen, nicht von Nachkommen von Flüchtlingen, denn der Flüchtlingsstatus ist nicht vererbbar ist.“
    Sehr guter Punkt.
    Von den im Unabhängigkeitskrieg vertriebenen und geflohenen arabischen Pälästinensern, die Anrecht auf einen britischen Mandats-Pass hatten, leben heute schätzungsweise weniger als 50.000 Menschen, manche schätzen weniger als 30.000 Menschen.
    Da den im von Jordanien annektierten „Westjordanland“ lebenden Arabern von 1948 bis 1967 regelmäßig Jordanischen Pässe ausgestellt wurden (und somit auch ihren Nachfahren Jordanische Pässe zustünde), schrumpft die arabisch-palästinensische Bevölkerung a.k.a. Palästinenser auf eine überschaubare Größe, die Israel locker absorbieren könnte. (nota bene ohne Gaza a.k.a. Hamastan natürlich)

    Alles Gute,

    CEP

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  3. aron2201sperber schreibt:

    Im aktuellen UNHCR Bericht werden die Palästinänser mit über 4,5 Millionen als größte Flüchtlingsgruppe geführt, gefolgt von den Irakern und Afghanen mit ähnlich astronomischen Zahlen.

    http://aron2201sperber.wordpress.com/2012/12/01/asyl-in-europa-statt-gastarbeit-am-golf/

    Aktuell tatsächlich stattfindende Vertreibungen wie im Sudan oder Simbabwe fallen dagegen im UNHCR Bericht kaum mehr ins Gewicht, was ja auch ganz im Sinne gewisser UN-Mitglieder ist.

    Die Zahlen suggerieren vielmehr, dass die Politik des kleinen und des großen Satans Hauptverursacher des weltweiten Flüchtlingsproblems ist.

    Tatsächlich handelt es sich bei diesen Vertriebenen um Menschen, die schon seit 60 bzw 40 Jahren (Palästinänser), 20 bzw. 10 Jahren (Afghanistan) geflüchtet waren bzw. Binnenvertriebe (Irak)

    Nach dieser Statistikmethode müsste man freilich auch sämtliche Juden, die aus arabischen und europäischen Ländern nach Israel flüchteten, weiterhin in der UNHCR Flüchtlingsstatistik mitführen. Ebenso alle in den bösen Westen geflohenen Volksdeutschen, Ungarn, Tschechen und Polen inklusive deren Nachkommen.

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  4. BärenJude schreibt:

    Sind Leute, die dem Aufruf eines Agressos folgen, ein Schlachtfeld zu räumen, um dem Agressor
    ein Genozid an den Verbliebenen zu erleichtern, überhaupt Flüchtlinge?

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