Alle zwei Jahre treffen sich deutsche Schlesier und ihre Nachkommen in Hannover, um ihre Bräuche zu pflegen und um alte Freunde wieder zu sehen. Dieses Mal hat der Vorsitzende der Schlesischen Landsmannschaft, Rudi Pawelka, mit seiner Rede für Unruhe gesorgt. Pawelka betrachtet es als „eine Lüge, Schlesien als wiedergewonnene [polnische] Gebiete zu bezeichnen“. Er spricht Polen eine Mitschuld am Holocaust zu. Er fordert eine Entschuldigung und eine Entschädigung für die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg.
Da die bereits zuvor bekannten Aussagen Pawelkas politisch inkorrekt sind, haben einige Politiker bürgerlicher Parteien ihre Teilnahme abgesagt, andere Politiker mit schlechter Kinderstube sind mitten im Vortrag aufgestanden und gegangen. Den Grünen, die wie einst die Mächtigen zum Ende eines verlorenen Weltkrieges den wirtschaftlichen Untergang Deutschlands ersehnen, wird eine besondere Erregung nachgesagt.
Die rot-grüne Regierung Niedersachsens überlegt, die Finanzspritze von 50.000 €, die alle zwei Jahre den Schlesiern gewährt wird, einzubehalten, wenn die Schlesier den Versöhnungsgedanke mit Polen nicht in angemessener Weise erneuern.
Die Rede des Vorsitzenden Pawelka ist politisch nicht korrekt. Im Detail ist ihr zuzustimmen, dass es eine Lüge ist, Schlesien als wiedergewonnene polnische Gebiete zu bezeichnen. Die schlesische Hauptstadt Breslau trägt zwar einen eindeutigen slawischen Namen, doch das ist nicht ausreichend, denn kein Pole erhebt Anspruch auf Lübeck, welche ebenfalls einen slawischen Namen hat. Über die Mitschuld weiterer Staaten und Völker am Holocaust ist es noch zu früh nachzudenken. Erlaubt sei zu fragen, wo der bisher letzte Pogrom in Europa stattgefunden hat.
Eine Entschuldigung oder gar eine Entschädigung für die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg zu verlangen, ist eine komplizierte Forderung. Deutschland hat den Zweiten Weltkrieg und Schlesien verloren. Hätte Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewonnen, was G-tt verhindert hat, dann wäre Schlesien weiterhin deutsch. Gegen Ende des Krieges, als die Niederlage Deutschlands abzusehen ist, setzen sich die Alliierten zusammen, um die Nachkriegsgrenzen zu bestimmen. Wenige Jahre zuvor, als Stalin noch mit Hitler befreundet gewesen ist und beide gemeinsam gegen Polen zu Felde gezogen sind, hat Deutschland der Sowjetunion den Osten Polens geschenkt. Dieses Geschenk will Stalin trotzig behalten. Daraufhin legt Churchill drei Streichhölzer auf den Tisch, hebt das rechte Streichholz auf und legt es links der beiden verbliebenen Streichhölzer nieder: Die Alliierten beschließen, Polen für den Verlust seiner Ostgebiete mit dem Osten Deutschlands zu entschädigen.
Die meisten nicht geflohenen Deutschen werden nach 1945 aus Schlesien vertrieben, was politisch und geschichtlich richtig, moralisch falsch ist. Religiöse Moralisten mögen von der Strafe Gottes für deutsche Verbrechen sprechen. Die religiösen Moralisten reduzieren damit Gott auf eine Maschine, die bei bestimmten Inputs die richtigen Outputs erzeugt, womit die Moralisten beweisen, dass sie das Wesen Gottes nicht verstehen. Manche Schlesier wollen nicht einsehen, dass sie für den verlorenen Krieg büßen müssen. Man hätte doch Polen mit Pommern und Brandenburg entschädigen können. Oder mit Teilen der Tschechoslowakei, die hierfür Bayern oder Thüringen erhalten hätte. Schlesier haben ein Menschenrecht, über ihre verlorenen Heimat zu trauern.
Was ist mit den Schlesiern nach ihrer Vertreibung geschehen? Sind sie und ihre Nachkommen in Deutschland und anderen europäischen Staaten bis heute in Lagern untergebracht, die sie nur ausnahmsweise und nicht ohne Genehmigung verlassen dürfen, wie zur eigenen Beerdigung? Hält man Schlesier und ihre Nachkommen davon ab, einen Beruf zu ergreifen, zu lernen oder zu studieren? Wird ihnen die deutsche Staatsbürgerschaft verweigert? Vererben die Vertriebenen den Vertriebenenstatus an ihre Nachkommen für immer und ewig? Nein! Schlesier sind ein integraler Teil Deutschlands!
Hat die Schlesische Landsmannschaft zu einem Krieg gegen Polen aufgerufen? Schießen Schlesier von Sachsen aus mit Raketen und Granaten auf Breslau? Haben die in Polen verbliebenen, nicht vertriebenen Deutsche Terrorgruppen gegründet, die vom In- und Ausland finanziert Polen ermorden? Nein und wieder Nein!
Dem Leser scheinen die Fragen seltsam. Warum sollen deutsche Schlesier nicht Teil der Bundesrepublik Deutschland sein? Warum sollen sich deutsche Schlesier wie Räuber gegenüber Polen benehmen? Die Antwort ist einfach:
Würden sich Palästinenser wie Schlesier verhalten, dann wäre der Nahe Osten eine Oase des Friedens!
Deutsche Politiker strafen die vertriebenen Schlesier und ihre Nachkommen; für schlimmere Reden und Taten werden Palästinenser gelobt und erhalten aus aller Welt, auch aus Deutschland, Millionen von €€ und $$, weitaus mehr als schäbige 50.000 € alle zwei Jahre. Wie viele Polen haben Schlesier seit 1945 umgebracht? Schlesien ist der Logik und der Moral nach genauso deutsch wie Judäa arabisch. Die Geschichte kennt keine Gerechtigkeit. Jeder Verfolgte fühlt sich im Recht. Schlesier verhalten sich wie Heilige, Palästinenser wie Räuber.
Moralisch falsch, politisch und geschichtlich richtig, haben Polen gehandelt, als sie die meisten nicht geflohenen Deutschen aus Schlesien vertrieben haben. Moralisch richtig, politisch und geschichtlich falsch, haben Juden gehandelt, als sie die meisten nicht geflohenen Araber aus der Westbank nicht vertrieben haben. Hätten Juden wie Polen gehandelt, dann hätte Israel längst den heiß ersehnten Frieden. Doch Juden sind keine Pazifisten, sie vertreiben nach aufgezwungenen Kriegen keine besiegten Feinde um des Friedens willen: Juden kennen im Gegensatz zu den Völkern Europas höhere Werte als den Frieden.
Großartig!!! so ist es! sagt eine alte Jidene (82) aus Wien.
lg
caruso
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Ja. Und saj gesunt 🙂
– Das deutsche Schweigen wegen der Schlesier und Ostpreußen, was deren Rechte nach deren Vertreibungen betrifft, wird durch die übergroße Lautstärke wegen der Palästinenser kompensiert, die nun in der vierten und fünften Generation auf ihre Rechte als Vertriebene pochen.
Diese Kompensation ist ebenso uneindeutig, wie sie zweifelhaft und diffus ist.
Aber sie wirkt: Jeder Nachkomme von Schlesiern, Ostpreußen oder Sudeten kann heute in Polen oder der Tschechei ein Haus kaufen, so er denn kann. Trotzdem besteht fürs deutsche Kollektiv ein dauerhaftes Gefühl des Verlorenhabens und Übervorteiltseins fort: Hunderttausende Vertriebene haben vor 60 – 70 Jahren alles verloren. Es gab zwar Lastenausgleich – aber nur von der deutschen Seite, ’nur‘!, nicht von den Polen und Tschechen.
Dieses emotionale Loch muss ausgefüllt werden. Also hat man schon vor Langem die arabischen Vertrieben entdeckt. Die werden zwar von arabischen Regierungen in permanenter Geiselhaft und zum Teil unter Berufs- und Sozial-Apartheid gehalten, nur zu dem Zweck, um Isrel weiter unter Druck zu setzen – aber was soll’s, es sind ja JUDEN, die deren Vorfahren einst zum Teil vertrieben.
Juden, wegen derer die Vertreibungen der Deutschen schon 1946 gerechtfertigt wurden.
Obwohl kein Jude auf der Welt je etwas davon hatte, dass nur ein halber Schlesier vertrieben wurde. Was soll’s. Irgendwie wegen der Juden waren doch diese Vertreibungen aus den deutschen Ostgebieten.
Meinung und Tatsache ist: Wegen des Massenmordes an den Juden.
Heimliche Meinung ist: Die Juden sind über drei Ecken dran Schuld.
Also redet fast jeder Deutsche fast immer von irgend Palästinensern, die vertrieben seien und in ‚Lagern‘ hausen müssten – wegen der Juden. Und die Lautstärke ist gewaltig – weil die Lautstärke wegen der Schlesier & Ostpreußen & Sudeten so unendlich leis ist: Kompensation.
So funktioniert die deutsche Psyche.
P.S.
Aber dieses Ding ist wirklich, wirklich kompliziert;), und weil Juuuden darin involviert sind (das sind sie zwar nicht, aber für nichtjüdische Psychen sind IMMER irgendwo Juden involviert), funktioniert es auch woanders.
Bei den Österreichern, die ihre vertriebenen Sudetendeutschen haben, obgleich Henlein ja ein ziemliches Ur-Österreichisch sprach, funktioniert es noch grad unter deutschen Vorzeichen.
Aber auch bei den Franzosen funktioniert es. Uff. Ich habe es am Sonntag selber gesehen. Als ich meinen alten Fernseher anschmiss, der seit Monaten oder Jahren verstaubte, und siehe da, er ging. TV5MONDE, der letzte gesehene Sender, da war er. Frühnachrichten: Die erste Meldung handelte nicht von der Türkei, wo Erdogan auf Kritiker mit Tränengasgranaten schießen lässt und wo immer wieder welche daran sterben, sie handelte auch nicht vom Völkermord in Syrien, wo Assad andere Islamisten massenmorden lässt, etwa achtzigtausend jetzt, oder von Darfur, oder usf.
Sie handelte von einem jungen Palästinenser mit Namen Mohamed Assaf, der im ägyptischen TV irgend einen Star-Gesangswettbewerb gewonnen hat. TV5MONDE berichtete darüber fünf Minuten mindestens, eine ewig lange Zeit für die Viertelstunden-Nachrichten!, palästinensische Flaggen galore, frenetische Kopftuchmütter galore, und es wurde mehrfach erwähnt, er wohne „dans le camp de réfugiés Khan-Yunis“, im Flüchtlingslager Chan-Junis.
Bitte?
Was für ein Flüchtlingslager, im Gazastreifen?! Gibt’s doch gar nicht. Hamas gibt es da, und Shopping-Malls, und Raketenproduktion.
Und diese offizielle Begeisterung für dieses Thema (französisches Staatsfernsehen), dass jemand in Kairo ’nen Trällerwettbewerb gewann. Den sieht da keine Sau. Und wieso soll halb Frankreich einen Schlagersänger von weit weg bejubeln? Die kaufen keine CDs von dem. Überhaupt nicht deren Geschmack. Und was geht die Gaza an? Nix.
Aber dass ein Palästinenser oh-ah sei, so funktioniert die europäische Psyche.
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Mist. Ich hab’s geahnt – ohne das Mindeste über den Songtext zu wissen. Aber diese erstaunliche Begeisterung war so hypertroph und komisch frenetisch-bedeutungsschwanger, aber ohne jeden lokalen oder sonstigen Bezug, dass damit irgendwas sein musste.
Lila weiß nun alles über die Rolle dieses Typen und besonders über das, was er da sang
Verdammt, ich hasse es, Dinge zu wissen, bevor sie gewusst wurden. Das geht nie gut aus.
http://rungholt.wordpress.com/2013/06/25/palastinensischer-fluchtling/
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Palestine = Erez Jisrael. Zfat, Tveria, Nazeret liegen doch dort! Ich wundere mich nur, dass er Jerusalem, Gaza, Amman und Sela Haadom vergessen hat zu besingen. Naja, die Schulen in Gaza sind auch nicht mehr das, was sie zur Zeit Shimshons waren.
Was die Schüler heute dort wohl lernen?
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…die lernen dort, dass es auf der Landkarte ein grünes Ding gibt, das wie Groß-Israel aussieht, das sogenannte, das aber irgendwie Fil-, Filmamin, Filibus oder so heißt. Und sie lernen, dass das so im Koran steht. Warum, lernen sie nicht.
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Ja, Ari, und sie lernen auch, zumindest in Gaza, wie man Juden ermorden kann und daß man das zu tun Pflicht ist. Allahs Wille. Brrrrrrrrrrrrrrrr…..
lg
caruso
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