Wir haben den Beweis! Die Süddeutsche Zeitung hat ihn geliefert: Der Antisemitismus hat sich in der Mitte der Gesellschaft festgekrallt. SZ (Süddeutsche Zeitung)gewinnt gegen StZ (Stuttgarter Zeitung) mit 2:1! Erst stellt die SZ den Judenstaat als fressendes Monster dar, dann vergiftet in einer StZ-Karikatur ein Jude eine Friedenstaube. Diese Woche hat der SZ-Antisemitismus erneut aus Bodensatz und tiefstes Überzeugung zugeschlagen. Passend zu einem SZ-Artikel vom 19.08.2013 mit der Überschrift „Auf dem Abstellgleis“, der die unhaltbaren Zustände im Bahnhof Mainz beschreibt, wird ein eindrucksvolles schwarz-weißes Foto der Bahntodesrampe in Auschwitz präsentiert.
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/16849
Die Bildunterschrift lautet: „Um die richtigen Weichen zu stellen, braucht die Bahn Personal.“ Eine magere Entschuldigung am Folgetag spricht von „Vertauschen“ von Bildern.
Kein intelligenter und anständiger Mensch glaubt, dass die halbherzige Entschuldigung der Wahrheit entspricht, selbst wenn er ein überzeugter Antisemit ist, was in der Leserschaft der SZ häufiger als im bundesrepublikanischen Durchschnitt vorkommen muss, da die SZ von intelligenten, anständiger Deutschen weder gelesen, noch gekauft werden kann.
Was bezweckt die SZ mit dem KZ-Bild? Ist dies eine Warnung an die Bundesbahn-Weichensteller, die sich am Arbeitsethos der Reichsbahner ein Beispiel nehmen sollen? Die Frage, die vor allem in Deutschland lebende Juden interessiert, ist, ob der SZ-Antisemitismus in der Nachfolge des Völkischen Beobachters oder Stürmers angesehen werden muss oder ob dieser Rassenhass mangels einer ausreichender Zahl verfolgbarer Juden in Deutschland auch andere Gruppen zum Juden abstempeln soll, um deren Verfolgung zu erleichtern. Als erstes fallen Türken und Muslime ein. Diese haben jedoch bewiesen, dass sie sowohl verbal (Bushido), als auch physisch (Berlin Alexanderplatz) anzugreifen wissen.
Bleiben Sinti/Roma und andere Asylanten aus dem Südosten Europas. Im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf werden gerade Kriegsflüchtlinge von Neonazis lauthals empfangen. Gegendemonstranten sind zugegen. Vergleicht man die Sprache der Gegendemonstranten mit der der Neonazis, so fällt es nicht schwer zu entscheiden, welche Gruppe der SZ nahe steht.
Zurück zum Abstellgleis. Wahrend in Mainz der Bahnverkehr ruht, haben die nationalsozialistischen Reichsbahnbediensteten an der Rampe in Auschwitz bis zur körperlichen und geistigen Erschöpfung gearbeitet. Wäre ein mutiger Deutscher wie Hartmut Mehdorn unter den Nazis Reichsbahnführer gewesen, so hätten viele Juden und Sinti/Roma vom Verbrennen verschont geblieben. Das unbarmherzige Schicksal hat diejenigen ereilt, die den Worten des Völkischen Beobachters und des Stürmers keinen Glauben geschenkt haben. Bald werden alle Holocaustüberlebende ausgestorben sein und Holocaustgedenken den letzten Bezug verloren haben. Sodann wird die Schonzeit für Juden endgültig vorbei sein. Spätestens dann sollte die Süddeutsche Zeitung für Juden Pflichtlektüre sein.
Die Süddeutsche Zeitung erhielt ihre Lizenz ausschließlich deshalb, weil der Leiter der amerikanischen Press Control Section Joseph Dunner (als Joseph Dünner in Fürth geboren, rechtzeitig geflohen) für den Neugründer der SZ Franz Josef Schöning bürgte.
Zitat Joseph Dunner: „Ich habe mir zu allen Zeiten die Hoffnung auf ein besseres Deutschland bewahrt. (…) Presse kann vergiften, Presse kann Gegensätze stiften, den Unverstand züchten und Feindschaften entfachen. Presse kann aber auch Ausdruck warmer, tiefer Menschlichkeit sein und selbst in ihrer Kritik angemessen, taktvoll zur Wahrheitsliebe, zum Wissen um Höheres und Bleibenderes erziehen.“
Dieser Ausdruck der Hoffnung erschien in der SZ vom 6.10.1995.
Alles Gute, CEP
LikeLike
Anscheinend kennen Sie die Broschüre „Dich ruft die SS“ von 1942. Die kenne ich zufällig auch, denn ein Exemplar ist mir mal in die Hände gefallen.
LikeLike