Jewish people would suffer no great loss if all the Jews of Italy, Holland, Germany, and even England, let alone countries like Sweden and Switzerland, were to pack and leave tomorrow.
Das Judentum würde keinen Verlust erleiden, wenn morgen die Juden beschließen würden, Europa zu verlassen.
Jüngst ist in der jüdisch-amerikanischen Zeitschrift „MOSAIC“ ein Artikel über die Wiedergeburt des Judentums in Europa erschienen. Hervorragende Erwähnung haben Polen und Deutschland gefunden. Der israelische Schriftsteller Hillel Halkin kontert. Die folgenden Zeilen fassen seine Gedanken zusammen, die er zusätzlich in weiteren Artikeln geäußert hat.
Hillel Halkin:
http://mosaicmagazine.com/supplemental/2013/08/halkin-response/#comment-32128
Übertragung aus dem Amerikanischen:
„Die Lage der Juden in Europa verschlechtert sich fortlaufend. Die meisten Juden negieren diese Tatsache. Auch bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten waren bis zu ihrer Abreise oder Flucht die meisten Juden davon überzeugt, dass Deutschland, ja sogar Österreich für Juden sichere Länder seien. Doch Juden pflegen mindestens zweimal denselben Fehler zu begehen, siehe Tempelzerstörung.
In Europa hat lediglich die Zahl der Juden in Deutschland zugenommen, und zwar durch Umschichtung aus der ehemaligen Sowjetunion. Insgesamt geht nun die Zahl der Juden in allen Staaten Europas stetig zurück. Die Gründe sind Ehen mit Partnern anderer Religionen, deren Kinder dem Judentum verloren gehen. Ein weiterer, wahrscheinlich gewichtigerer Grund, ist die Entfremdung der meisten in Deutschland lebenden Juden und Israelis, die sich keiner jüdischen Gemeinschaft zugehörig fühlen. Schuld daran sind nicht fehlende soziale Einrichtungen und kulturelle Ereignisse, die in guter bis hoher Quantität und Qualität selbst in den kleinsten jüdischen Gemeinden angeboten werden, sondern die offiziellen, manchmal frei, selten demokratisch gewählten Repräsentanten der Juden auf allen Ebenen von der Gemeinde über den Landesverband bis zum Zentralrat der Juden in Deutschland, deren Verhalten sich antisemitischer Anschuldigungen entspricht. Schlägereien mit anschließendem Polizeieinsatz, die unter dem Teppich gekehrt werden, sind in größeren Gemeinden ein übliches Vorgehen. Nepotismus steht hinter den Päpsten des Mittelalters in Nichts nach.
Jedem Juden ist klar, dass das deutsche Judentum nach dem Holocausts niemals die Qualität vor 1933 erreichen wird. Ein amerikanisch-jüdisches Sprichwort besagt, dass die heutigen Vorzeigejuden vor 1933 nicht einmal den Posten eines Schammes, eines Synagogendieners, ergattert hätten.
In Deutschland werden Juden in der Öffentlichkeit, so sie durch Äußerlichkeiten als Juden erkannt werden, zuweilen geschlagen, selten umgebracht. Ganz im Gegensatz zu Frankreich. Wohl als Nachwehen der Shoa schlägt Juden in Deutschland kein derartiger Hass entgegen wie in Skandinavien, Ungarn oder Spanien. Doch antisemitische Angriffe mehren sich, zunächst in Form von Hass auf Israel. Die Mehrzahl der Juden in Deutschland erkennen in Angriffen auf Israel einen offenen Angriff auf das Judentum. Die Mehrzahl der Juden, jedoch nicht alle. Die Gründe sind vielfältig und spielen in diesem Artikel eine untergeordnete Rolle.
Antisemitische Angriffe in Deutschland kommen hauptsächlich aus vier Stoßrichtungen: Politik, Presse, Islam und Rechtsextremismus. Die Angriffe aus der Politik haben an Virulenz verloren, weil antisemitische Politiker erkannt haben, dass sie mit gewöhnlichem Antisemitismus keinen Zuspruch vom Wahlvolk erhalten. Das deutsche Wahlvolk mag dem Antisemitismus frönen, hat jedoch mit real existierenden Juden keinen Kontakt. Der Agitation fehlen praktische plakative Beispiele.
Anders die Medien. Hier geht es nicht allein um Schmuddel-Zeitungen der NPD oder linker Weltverbesserer, die die Welt ins Unglück ziehen wollen. Mit Ausnahme der Springer-Presse, der zuweilen auch ein faux pas gelingt, sind die bekannten liberalen bürgerlichen Zeitungen und Zeitschriften vom Gift des Antisemitismus durchdrungen. In den letzten Wochen sind in der bürgerlichen Presse Juden als Vielfraße und Taubenvergifter dargestellt worden, ohne dass das lesende Publikum von einer sittlichen Erregung erfasst worden wäre. Die lauen Entschuldigungen der Presse basieren auf das bekannte antisemitische Prinzip, dass man nicht hat erahnen können, dass sich Juden angegriffen fühlen. Der Spruch der Rechtsextremen „Geld für die Oma, statt an Sinti und Roma“ erweckt bei den bürgerlichen Intellektuellen einen Wiederwillen, der zur Gewaltanwendung reizt. „Juden sind eine Gefahr für den Weltfrieden“ wird von denselben Naziimitatoren als geistreiche Wahrheit verkündet und von der Bevölkerungsmehrheit akzeptiert.
Das dritte Standbein des Antisemitismus sind Muslime, die den Koran überaus ernst und wörtlich nehmen. Die meisten Muslime in Deutschland sind Gewalt verabscheuende Bürger. Doch bei ihrer Zahl, die in die Millionen geht, genügen nur wenige Prozente, um Juden in Lebensgefahr zu bringen. Zusätzlich ist der antisemitische Durchseuchungsgrad der muslimischen Bürger signifikant höher als der eingeborenen Deutschen und nicht-muslimischer Migranten. Schuld daran sind Hasssendungen islamistischer Sender wie Al-Jazeera, die über den ganzen Tag verteilt ungestört vom Verfassungsschutz und Störsendern ihre Hassbotschaft den lauschenden Muslimen in ihrer Muttersprache beibringen. Die schlechten Deutschkenntnisse sind vernachlässigbare Folge der antisemitischen Berieselung.
Die vierte antisemitische Stoßrichtung, der Neonazismus, ist im Verglich zu den anderen drei derzeit in Deutschland noch zu vernachlässigen. Eine gefährliche Perspektive wird mit der Zeit aus der Verbindung des politischen Islam mit dem Nazismus entstehen. Den rechtsextremen Parteien nahestehende philosemitischen Organisationen, die in vielen europäischen Staaten an Gewicht gewinnen, ist mit äußerstes Skepsis zu begegnen. Ihr Hass auf Muslime wird unvermittelt in Antisemitismus umschlagen, wenn die Zeit günstig ist.
Nun sind körperliche Angriffe auf Juden und Beschädigungen jüdischer Einrichtungen in Deutschland im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten eine seltenen Erscheinung. Die Hasspropaganda hat jedoch längst die Mitte der Bevölkerung erreicht, die zwar nur zu 20 – 25% den Antisemitismus bejaht, jedoch zu weit über 50% Israel als ein Krebsgeschwür betrachtet, welches ausgemerzt gehört. Diese Hasspropaganda bringt zunächst keine Juden direkt um, fördert jedoch die Akzeptanz der Eliminierung, die dann gegeben, wenn die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen stimmen. Eine Wirtschaftskrise ist ein bekanntes Beispiel, welches Juden aus ihrer Geschichte bekannt sein sollte. Dank des amateurhaften Verhaltens aller EU-Politiker ist eine europäische und eine weltumspannende Wirtschaftskrise eine unabwendbare Notwendigkeit. Die ersten Schuldigen werden die Juden sein.“
Soweit Hillel Halkin.
Nicht allein durch die abzeichnende Verarmung geht das einfache Volk gegen Ausländern, vor allem Asylanten vor. Noch sind genügend Gegendemonstranten zur Stelle, deren antisemitischer Anteil den der Durchschnittsbevölkerung übersteigt. Unabhängig von der Parteizugehörigkeit gehen Politiker gegen scheinbar teure Ausländer vor, da sie hier am meisten punkten können. Ein großer Teil der Flüchtlinge werden im Mittelmeer von europäischen Soldaten dem sicheren Tod überlassen, wenn ihre Boote mit Wissen und Zustimmung der EU-Zentrale und aller EU-Staaten versenkt werden. Schaffen es die Flüchtlinge dennoch, europäischen Boden zu erreichen, so werden sie für unbestimmte Zeit unabhängig vom Alter und Geschlecht eingesperrt. Anschließend werden sie anderen europäische Staaten weitergereicht, die ihnen die Bewegungsfreiheit vorenthalten und ihnen verbieten, in Würde ein Auskommen durch Arbeit zu erbringen. Wenn Fremde in Europa mit Rückendeckung der Politik gejagt werden, so sind Juden automatisch mitbetroffen.
Hillel Halkin rät europäischen und deutschen Juden zu emigrieren, um persönlichen Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen. Er fordert sie nicht auf, nur nach Israel auszuwandern. Die USA, Kanada und Australien sind lohnende Ziele. Hillel Halkin ist davon überzeugt, dass der Auszug der Juden aus Europa keinen Verlust für das Judentum bedeutet. Wer sich nur wenig mit dem europäischen Judentum befasst, gibt ihm Recht.
„Hillel Halkin ist davon überzeugt, dass der Auszug der Juden aus Europa keinen Verlust für das Judentum bedeutet.“ …
… aber einen enormen Verlust für Europa! …
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Es ist kein Zufall, daß die Gemeindeverwaltung von Tel-Aviv seit kurzem zwei mal in der Woche Sprechstunden für französische Einwanderer anbietet. (siehe z.B. tel-avivre.com)
Nachdem statistisch gesehen die Migration aus der ehemaligen Sowjetunion in Kürze mangels Nachschub abgeschlossen sein wird (Migration von über 2,5% p.a. alleine nach Israel),
fällt die Aufmerksamkeit auf die seit einigen Jahren mit Abstand zweitgrößte Gruppe. (Neueinwanderer im Verhältnis der Gemeindestärke in Ursprungsländern, ohne Äthiopien)
Die französische Infrastruktur steht schon längst; Nebst Bäckereien, Restaurants, Immobilienagenturen, Bücherläden und Discos finden sich – Israel typisch – eine Vielzahl kostenloser Heftchen (le p’tit hebdo, quelques minutes de Torah, j’annonce, futé magazine, beteavone, u.v.a.m) und eine nicht mehr zu überblickende Anzahl Heiratsvermittler und Rabbiner (online versteht sich) in französischer Sprache.
In diesem Sinne eine kleine Geschichte: youtube – Les Juifs et la France Rav Dynovisz
Alles Gute,
Charles.
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So sehr es mich auch schmerzt, der Nepotismus der Verwaltungen der jüdischen Gemeinden lässt sich am besten am Beispiel des Benehmens der Gemeindeverwaltung der JG Aachen ablesen. Trauris, einfach traurig.
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