Ein Wunsch zum Neujahr 5774

Das Jüdische Jahr 5774 beginnt. Es wird Zeit, sich an die Gründe des Antisemitismus heran zu tasten, was seit 5774 Jahren ohne erkennbaren Erfolg versucht wird. Ich betrachte hier den Antisemitismus als eine unheilbare Krankheit der Psyche. Die Ursachen der Krankheit bleiben weiterhin im Dunkeln. Angewandt werden anerkannte historische Beispiele, um den psychopathologischen Antisemitismus verstehen zu lernen.

Der Antisemitismus ist ein Obsession. Für den Antisemiten sind Juden, Israel und der Hass auf Juden und Israel der Lebensinhalt, der einzige Sinn des Lebens, der hinreichende Grund, warum die Welt existiert. Auch für Nicht-Antisemiten ist es gefährlich, sich mit Antisemitismus zu befassen.

„Das Deutsche Volk hat nicht verdient zu überleben!“ soll einer der letzten Sätze Hitlers gewesen sein, bevor er sich der irdischen Gerechtigkeit mutig entzogen hat. Er hat nicht gesagt „Die Juden sind an Allem schuld“, was eher von einem Antisemiten erwartet wird. Zuletzt hat der die Deutschen erwähnt, obwohl er im Gegensatz zu heutigen Antisemiten immer offen zugegeben hat, Juden zu hassen. Israel hat er nicht hassen können, da er wegen fehlendem politischen Weitblick sich einen Judenstaat nicht hat vorstellen können.

Der Antisemit als Psychopath denkt bis zuletzt an Juden. Welche Bedeutung hat Hitlers letzter Satz „Das Deutsche Volk hat nicht verdient zu überleben!“ im vollem Bewusstsein der militärischen Niederlage? Wenn wir etwa 10 Jahre im Geschichtsbuch zurückschlagen, fällt ein anderer offensichtlich antisemitischer Satz ein, den Hitler öfters ausgesprochen hat. „Wenn das Weltjudentum die Völker aufhetzt, Deutschland zu zerstören, so wird es den Untergang des Judentums bedeuten!“ Hitlers letzter Satz „Das Deutsche Volk hat nicht verdient zu überleben!“ entspricht Einsicht, dass das Deutschtum den Kampf gegen das Judentum verloren hat. Das Deutsche Volk ist im Nachhinein nach Hitlers Ansicht nicht würdig, die Juden zu eliminieren. Die den Juden zugedachte Endlösung soll die Deutschen treffen, weil sie versagt, wie Juden gehandelt und gedacht haben, und nicht alle den heroischen Willen zur Schau gestellt haben, alles Jüdische auszumerzen. Für Hitler ist der verlorene Weltkrieg die allzu späte Erkenntnis, dass die Deutschen Juden sind.

Mit dieser psychopathologischen Ansicht steht Hitler nicht alleine da. Ein anderer bekennender Antisemit aus Syrien hortet Giftgas, um Hitlers Vorstellungen umzusetzen. Mit dem Massenvernichtungsmittel will er alle Juden Israels töten. Arabische Kollateralschäden kümmern ihn genauso wenig wie seinem Vorbild Hitler arische Kollateralschäden. Bevor Assad die Endlösung umsetzen kann, kommt ihm ein Aufstand im eigenen Land in die Quere, der seine Pläne über den Haufen wirft. Für Assad sind die Aufständischen Handlanger der Juden, gar selber Juden. Deshalb gibt er den Befehl, sie zu vergiften. Sollen doch die abendländischen Heuchler sich über diese für den dümmsten Antisemiten nachvollziehbare Trivialität eines Psychopathen wundern!

Ein weiteres, unwichtigeres Beispiel finden wir in Aachener Pazifistenkreisen. Der Aachener Friedenskreis dreht zwei deutschen Schulen – mehr haben sich glücklicherweise nicht gefunden – seinen Friedenspreis an, weil sich die Schulen todesmutig weigern, Bundeswehrsoldaten in Uniform ihr vom Steuerzahler unterhaltenes Schulgelände betreten zu lassen. Das erfordert im heutigen Deutschland der Gerechtigkeit großen Mut!

Die Bundeswehr hat die Aufgabe, Land und Leute zu beschützen. Ohne Bundeswehr müssten andere NATO-Staaten einspringen. Die Bürger Deutschlands können sich auf dem Standpunkt stellen, dass, da sie die Haushaltsdefizite der europäischen Staaten decken, es nur gerecht wäre, wenn deren Bevölkerung im Gegenzug für die deutsche Freiheit kämpft und stirbt. Möglich, dass die Südländer darauf eingehen. Sollten sie es nicht, so bedeutet die Abneigung der Aachener Pazifisten gegen die deutsche Armee ihre Auflösung, und in der Folge die anschließende Vernichtung einer wehrlosen Bundesrepublik Deutschland. Die Ähnlichkeit mit den vorherigen Beispielen ist bestechend, insbesondere, wenn man die Muße findet, die Internet-Seite des Aachener Friedenspreises zu studieren. Die Obsession mit Israel erklärt alles.

Hier mahne ich zur Vorsicht! Denn es gibt auch echte Pazifisten in Deutschland und Europa, die den Frieden wollen und die keine Antisemiten sind. So der zuletzt gewählte Papst. Die wahrhaften Pazifisten müssen von Antisemiten, die sich hinter dem Pazifismus verstecken, auf schärfste getrennt werden! Man erkennt Pseudopazifisten leicht daran, dass sie bei jeder kleinsten Krise immer Position gegen Israel beziehen. Bei Genoziden zwischen Muslimen verhalten sie sich neutral, falls sie die Völkermorde für erwähnenswert erachten.

Zum Neuen Jahr 5774 wünsche ich mir, dass die wahren Pazifisten in Deutschland und Europa sich vermehren mögen, auch wenn der bisher einzig lebende Pazifist auf europäischen Boden ein Südamerikaner ist.

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10 Antworten zu Ein Wunsch zum Neujahr 5774

  1. Caruso schreibt:

    Warum? Die alten Juden „erfanden“ den Einen G’tt, ein geistiges Wesen. Nicht genug, dieses Wesen stellte moralische Ansprüche. Andere Völker hatten auch Gesetze, aber keines hat es so allgemein formuliert, daß bis heute viele Völker mehr oder wenige nach diesen – die Zehnerworte – leben. Sie waren die ersten, die mit dem Kinder- überhaupt Menschenopfer aufhörten; zumindest gibt, soweit ich weiß, keine schriftliche Zeugnisse, die was anderes sagen. Sie waren gegen lebens-lange Sklaverei usw., usf. Und als ob das alles nicht genug wäre, sie wurden von G’tt auserwählt. Anstatt nachzuschauen, warum, was das bedeutet, wurden sie angeklagt: Überheblichkeit, Arroganz usw. wurde/wird ihnen vorgeworfen. Weil sie keine Kinder opferten, wurden sie verdächtigt Welt-eroberungspläne zu haben (Tacit). Also, die alten Juden waren selber schuld daran, daß man sie verfolgte, denn wie kommt jemand, ein ganzes Volk oder ein großer Stamm dazu, solche Ideen zu haben,von denen das meiste dem widerspricht, wonach die anderen lebten? Und dann kam die Anklage von Gottesmord, und alles andere, was aus dieser Anklage entsprungen ist. Die jahrhungertelange Seelenvergiftung der Kirche(n) hat dann ihre schlimme Früchte getragen. Ob man diese je los wird – wer weiß? Ich befürchte, diese Seelenvergiftung von Menschen ist den Kiechen viel zu gut gelungen. Vielleicht nach vielen, sehr vielen Generationen wird dieses Wunder geschehen- Hoffen wir!
    lg von der alten
    caruso

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    • anti3anti schreibt:

      Sehr gute Antwort, leider nicht hinreichend.
      Das erste antisemitische Pogrom fand im 3. Jahrhundert v.d.Z. In Ägypten statt. Die Täter waren zwar keine Monotheisten, kannten jedoch keine Menschenopfer.
      Dann: Zigeuner werden ähnlich den Juden verfolgt, sind aber Katholiken oder Muslime. Menschen werden als Juden getötet, obwohl sie schon längst keine Juden mehr sind.
      Ich glaube, dass Juden deshalb gehasst werden, weil sie überleben, sich weigern, sich vollkommen zu integrieren.

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      • Caruso schreibt:

        Lieber anti3anti, natürlich ist meine Antwort nicht hinreichend, Das habe ich auch nicht behauptet. Solche Gemetzel, wie Sie es beschreiben, fand zwischen verschiedenen Gruppen im Laufe der Geschichte immer wieder statt. Die Frage, warum, kann mit Anders-sein, wirtschaftlichen Interessen, Angst vor realer oder eingebildeter Bedrohung usw. beantwortet werden. Warum die Feindseligkeit gegen Juden so dauerhaft wurde, liegt nicht nur nach meiner unmaßgeblichen Meinung nach am Christentum, besser, an den christ. Kirchen. Denn nichts beeinflußt Menschen stärker als die Dinge, die in heiligen Büchern stehen. Dazu kamen später die gehässige Abbildungen von Juden an Kirchenportalen aber auch im Inneren, die Predigten, die Konzilbeschlüsse, die Ausgrenzung, die gehässige Legenden (u.a.Hostienschändung, Blutschuld, Kindermord) usw, – das ist es, was ich Seelenvergiftung nannte und diese wurde gegen keine andere Gruppe s o l a n g e, s o i n t e n s i v erfolgt, wie gegen die Juden. Alles andere, was später dazu kam, wurde auf diese Basis aufgebaut. Dann konnte man die Basis weglassen, das Gift blieb und ist bis zum heutigen Tag wirksam. – Der AS der Moslime ist ein anderes Kapitel.
        lg
        caruso

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      • anti3anti schreibt:

        Der Antisemitismus lässt sich nicht definieren. Alle Versuche sind seit Jahrtausenden gescheitert. Es gibt starke Hinweise, die hier erwähnt werden. Die Schuld der Kirche bezweifelt niemand, dessen IQ die 50 übersteigt.
        Die Frage, die ich mir kaum zu stellen wage, lautet: Ist der Antisemitismus besiegbar? Wenn ja, dann muss er vorher definiert werden. Der Antisemitismus ist aber weder definierbar, noch besiegbar. Es wird ihn geben, solange es Juden gibt. Wahrscheinlich sogar danach.
        Antisemitismus beschreibt eine unmenschliche Tat, die ein Antisemit an Juden begeht. Nicht der Antisemit hat die Deutungshoheit zu entscheiden, wer Jude ist, sondern der Jude bestimmt, wer Antisemit ist! Antisemiten versuchen sogar, den Juden den Antisemitismus abzusprechen! Angenehm für Antisemiten, wenn es keinen Antisemitismus (als Begriff, nicht als Aktion) mehr gibt, weniger angenehm für Juden. Letztendlich wird uns Juden niemand den Antisemitismus streitig machen.

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      • Dante schreibt:

        Ich glaube, dass Juden deshalb gehasst werden, weil sie überleben, sich weigern, sich vollkommen zu integrieren.

        Ersetzen Sie „integrieren“ durch „geistig unterwerfen“. Judenhass ist vor allem in Gesellschaften entstanden, in denen ein Einzelner oder eine Gruppe den Anspruch auf eine absolute Deutungshoheit, eine Art Wahrheitsmonopol erhoben hat. Dies haben die Juden nicht nur nach außen verweigert, sondern auch nach innen nie praktiziert, dieses madrassenartige Nachbeten dessen, was ein Lehrer vorgegeben hat. Daher haben diverse Obrigkeiten mit absolutem Macht- und Wahrheitsanspruch die Juden nicht nur gehasst, sondern auch die unteren Schichten Hass gelehrt, wohl zusätzlich noch zum Selbstschutz gegen deren Unzufriedenheit.

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  2. Page jun. schreibt:

    Der letzte Satz ärgert mich.

    Worin bitte unterschied sich Alfred Dreyfus von seinen Mitbürgern?
    Auch völlig assimilierte, nicht beschnittene, zum Christentum konvertierte Menschen wurden diskriminiert.
    Für Antisemitismus bedarf es keiner Juden, es ist eine Krankheit, eine Persönlichkeitsstörung.
    Der Antisemit projiziert seine Vorstellung des „Juden“ auf Andere und erfindet daß was er für jüdisch hält. Im Zweifel tobt er seine Menschen-Phobie auf Anders- oder Nichtgläubige, Homosexuelle, Behinderte, Intellektuelle, ethnische Minderheiten oder sonstige ihm nicht genehme Menschen aus. Dem Antisemiten fehlt die Kraft Menschen (und sich selbst) in ihrer Andersartigkeit und Individualität zu akzeptieren.

    Bitte dazu auch folgende Replike lesen:
    Richard C Schneider:
    „Let’s come to another issue, which is the growing anti-Israel, anti-Zionist sentiment all around the world – and I would like to be specific on Europe – for me as a European, there is the BDS movement, there is more and more hatred against Israel in a way which is only comparable to this in the times of the Apartheid in South Africa. There is a growing anti-Semitism also against Jews in Europe because of Israel, what went wrong?“

    Shimon Peres:
    „I think, it goes wrong with Europe. Can you afford again to become an anti-Semitic continent,
    really? What does it have to do with us? Anti-Semitism is not a jewish sickness, it is sickness
    against Jews. What do they want from me? They want to be anti-Semitic, let them be anti-Semitic. But they will pay the price, because to be anti-Semitic is to be wrong. Is to be sick. Is to be prejudiced.“

    Alles Gute,

    CEP

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    • anti3anti schreibt:

      „Der Antisemit projiziert seine Vorstellung des „Juden“ auf Andere und erfindet daß was er für jüdisch hält. Im Zweifel tobt er seine Menschen-Phobie auf Anders- oder Nichtgläubige, Homosexuelle, Behinderte, Intellektuelle, ethnische Minderheiten oder sonstige ihm nicht genehme Menschen aus.“
      Ja, das tut der Antisemit. Doch dabei handelt er nicht als Antisemit, sondern als Muslimhasser, als Homophober, als Rassist, als …
      Das erklärt, warum es Juden gibt, die Antisemiten sind.
      Natürlich irrt zuweilen der Antisemit und verfolgt Nichtjuden, die er für Juden hält. Ein besonderes Beispiel liefert die ungarische Antisemitenpartei, deren Vorsitzender erfahren hat, dass er Jude ist. Sein Weltbild ist zusammengebrochen, leider nicht das Weltbild seiner Partei.
      Es gibt verschiedene Definitionen, wer Jude ist, auch innerhalb des Judentums. Im Großen und Ganzen decken sich die Definitionen, sodass Antisemiten meist die richtigen Juden treffen.

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  3. nemo schreibt:

    Ich weiß nicht mehr, woher der Satz stammt, dass Friede ist, wo Recht herrscht. Und daraus, dass das Recht nunmal manchmal Schützenhilfe benötigt, ergibt sich eigentlich von selbst, was Pazifismus eigentlich bedeuten sollte.

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  4. Page jun. schreibt:

    Chaver, Habibi, Chamudi !

    Ich bin nicht Jahr 5774-fest und habe den falschen Reply Knopf gedrückt.

    Ich wollte den Antisemiten nicht definieren und es ist natürlich richtig, dass „Nicht der Antisemit die Deutungshoheit hat zu entscheiden, wer Jude ist“. (Dass der Jude definiert, wer Antisemit ist, naja..)

    Mein Problem war in diesem Kontext der Satz „Ich glaube, dass Juden deshalb gehasst werden, weil sie überleben, sich weigern, sich vollkommen zu integrieren.“

    Es ist nicht unsere Aufgabe sich Gedanken darüber zu machen welche wirren Gedanken dem Antisemiten so durch den Kopf gehen. (Ich habe mit meinen Gedanken schon genug um die Ohren, und außerdem wurde dieser Satz in diesem thread mehrfach widerlegt)

    Kleiner, alter und bekannter Witz:
    Dreißiger Jahre, ein alter Jude fährt Fahrrad, ein paar Nazi-Schergen stoßen ihn vom Fahrrad und fragen ihn: „Na, sag mal: Wer ist denn an allem schuld?“
    – „An allem,“, sagt der alte Jude, „sind die Juden und die Radfahrer schuld!“
    – „Warum denn die Radfahrer?“, fragen die Nazis.
    – „Und warum die Juden?“, antwortet der Jude.

    Sollen die Antisemiten und Antizionisten doch Ihr Problem erklären und mitteilen, deren Schmu danach auseinandernehmen müssen wir ja leider schon übernehmen und das finde ich reicht auch.

    Alles Gute,

    CEP.

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  5. Caruso schreibt:

    „Ich glaube, dass Juden deshalb gehasst werden, weil sie überleben, sich weigern, sich vollkommen zu integrieren.“ Das ist sicher mit ein Grund, ein sehr wichtiger sogar, nur bezieht sich das, denk ich, eher auf spätere Zeiten, viel weniger auf die Anfänge. Was diese betrifft, beschrieb ich so gut wie ich konnte, in einem früheren Kommentar. Dazu kommt noch der Shabbat, an dem nicht einmal deine Magd, dein Knecht arbeiten soll. Das ist doch subversiv in der damaligen Zeit. Und es gibt noch einiges.
    Ich bin schon alt, lieber anti3anti (82j.), bin aber weniger pessimistisch als Sie. Wenn man gegen den Antisemitismus eine ähnlich lange und ähnlich intensive Überzeugungsarbeit leisten würde, wie man es sich gegen die Juden geleistet hat, würde es immer schwächer werden und nach vielen Generationen verschwinden. Dafür müßten die Kirchen, die Schulen – von der Grundschule bis zur Universität – bildende Künstler, Schriftsteller, Dichter, Musiker, Philosophen, Theologen usw. sorgen. Wenn sie das allerdings nicht tun, dann wird Antisemitismus solange geben wie es Juden gibt.
    Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke, das wäre die einzige Möglichkeit, den A., die Judenfeindlich-keit loszuwerden. Die Frage ist, ob die Gesellschaft dies will.
    lg
    caruso

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