Was ist am deutschen Antisemitismus neu?

Anlässlich eines erneuten Gewaltausbruches in Gaza finden in ganz Deutschland beinahe täglich Demonstrationen gegen Israel statt, die von Judenhass begleitet werden. Gut bezahlte Experten geben für das Offensichtliche Erklärungen ab, die die Geschichte der Philosophie und der Logik der letzten Jahrtausende auf den Kopf stellen.

Es ist kaum möglich, den Antisemitismus zu erklären, ohne sich in Widersprüche zu verstricken. Deshalb belasse ich es bei einfachen Thesen, die selbst der unbedarfte Antisemitismus-Experte anerkennen wird.

a) Der Antisemitismus kennt zwei Seiten: Täter = Antisemit (Judenhasser) und Opfer = Jude.

b) Israel mit Jerusalem (Zion) ist das Zentrum des Judentums.

c) Ultrafromme Juden (Antizionisten). sind der Meinung, dass nur der Messias das Recht hat, den dritten Tempel zu errichten Für diese Juden ist der Tempel mit dem Staat der Juden identisch.

d) Die übrigen Juden betrachten den real existierenden Staat Israel mit Jerusalem (Zion) als Hauptstadt als das Zentrum des Judentums (sekundärer Zionismus).

e) (Primärer) Zionist ist ein Jude, der in Israel lebt.

f) Einem Jude, der nicht ultrafromm c) und der kein Zionist ist, fehlt es an jüdischen Werten.

g) Der Staat Israel konnte nur in Palästina gegründet werden.

h) Israel wurde von den frühen Zionisten gegründet, um den unterdrückten Juden Osteuropas die Freiheit durch Eigenstaatlichkeit zu geben, und die Juden Westeuropas vor ihrem Verlöschen durch Assimilation zu retten. Beide Absichten sind zwischenzeitlich durch Fakten untermauert. Die Zahl der Juden nimmt nur in Israel zu, außerhalb Israels geht sie stark zurück mit Ausnahme der Ultrafrommen.

i) Der Antizionist verweigert den Juden eine Heimstadt in Palästina.

j) Antisemiten, die alle Juden nach Israel vertreiben wollen, sind keine Antizionisten.

k) Folglich sind alle übrigen Antisemiten Antizionisten und alle nicht-ultrafrommen Antizionisten Antisemiten. Unter Auslassung der Ultrafrommen c) und der speziellen Judenvertreiber j) gilt:

Antisemiten = Antizionisten und Antisemitismus = Antizionismus.

Bei den jetzigen antizionistischen / antisemitischen Ausschreitungen sind gewöhnlich Menschen muslimischen Glaubens beteiligt. Selten finden antisemitische Ausschreitungen ohne Muslime statt. Die seltenen Ausnahme sind Neonazis, die aus Mangel an Phantasie und Intellekt die muslimischen Hetzparolen, wenn auch nur unvollkommen, nachahmen. Demonstrationen, in denen sich Rechts-, Linksextremisten und Muslime zusammen tun, beinhalten immer antisemitische Hetze.

Der islamische Antisemitismus ist nicht ganz neu, drängt sich jedoch zum Anlass des jetzigen Krieges vor und wird gut vernommen. Es handelt sich nicht um einen islamistischen Antisemitismus, da der islamistische Antisemitismus in Europa und Deutschland (noch) unbedeutend ist. Islamisten foltern und morden in Afrika und Asien auch Christen und seltener Juden, wie in Assyrien, Ägypten und Gaza. Doch Islamisten bevorzugen als Hassobjekt Muslime, die der falschen Konfession angehören oder sonstwie gottlos sind. So hat die islamistische Hamas, die seit Jahren in Gaza herrscht, mehrere Tausende von Muslimen auf dem Gewissen, die sie als Selbstmordattentäter und lebende Schutzschilder benutzt und Israel als Kanonenfutter vorwirft. Die islamistische Hamas tötet bedeutend mehr Muslime als Juden!

Die muslimischen Antisemiten Deutschlands und Europas rekrutieren sich aus der zweiten und dritten Generation von Einwanderern, denen warum auch immer die Integration in die deutsche Gesellschaft nicht gelungen ist. Richtigerweise unterscheiden sie nicht zwischen Judentum und Israel, zwischen Juden und Israelis, wie es die indigenen Antisemiten tun. Indigene Antisemiten geben vor, Antizionisten, oder feiner ausgedrückt, „Israelkritiker“, zu sein, aber niemals Antisemiten. Nach Auschwitz lehnt es der indigene Antisemit ab, als Antisemit bezeichnet zu werden. Der muslimische Antisemit ist dem autochthonen Antisemiten oberpeinlich. Der indigene Antisemit will sich vom zugereisten muslimischen Antisemiten distanzieren, weil dieser die saubere indigene Trennung zwischen Israel- und Judenhass verwischt. Deshalb nennen der indigene Antisemit und die Gutmenschen in seinem Gefolge den „islamischen“ täuschend, verwirrend und fälschlich „islamistischen“ Antisemitismus.

Die meisten gut in die deutsche Gesellschaft integrierten Muslime sind keine Antisemiten, und wenn doch, dann übernehmen sie den indigenen Antisemitismus. Wenn sich folglich Juden und Israel hassende Muslimen in die deutsche Gesellschaft integrieren, dann wird ein Teil zum indigenen Antisemitismus übergehen und lernen, sauber zwischen Israel- und Judenhass zu trennen.

Im Bild am Sonntag vom 27.07.2014 schreibt Nicolaus Fest,

http://www.bild.de/news/standards/religionen/islam-als-integrationshindernis-36990528.bild.html

dass der Islam ein Integrationshindernis ist. Bezüglich Antisemitismus irrt der Kommentator.

Erschienen unter

https://www.freitag.de/autoren/anti3anti/das-hintergruendige-interview

http://tapferimnirgendwo.com/2014/07/28/wir-fordern-eine-faire-berichterstattung-uber-israel/

und leicht entschärft unter

http://www.huffingtonpost.de/nathan-warszawski-/israel-und-die-hamas-das-hintergruendige-interview_b_5626218.html?utm_hp_ref=politik

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3 Antworten zu Was ist am deutschen Antisemitismus neu?

  1. Der schöne Sigismund schreibt:

    Noch mehr Antisemiten:

    http://www.derisraelit.org/

    http://www.juedische-stimme.de/?p=1506

    Diese jüdischen Antisemiten sind die schlimmsten!!!11

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  2. Aristobulus schreibt:

    „… Der muslimische Antisemit ist dem autochthonen Antisemiten oberpeinlich. Der indigene Antisemit will sich vom zugereisten muslimischen Antisemiten distanzieren, weil dieser die saubere indigene Trennung zwischen Israel- und Judenhass verwischt.“

    Man soll ja grad in interessanten Zeiten immer aufs Positive blicken, nicht? Also das bedeutet Fortschritt. Es bedeutet, dass wir balde, balde von diesem geistesschwachen, sekundären Konstrukt ‚Antizionismus‘ befreit sein werden, weil selbst der halsstarrigste Antizionist sich wegen der allochthonen Mohemmedaner selbst davon überzeugen muss, dass er ja ein autochthoner Antisemit ist.

    Der Antisemitismus schien spätestens seit 1976 (Befreiung der israelischen Geiseln in Entebbe) chthonisch tot weil pfui und geächtet zu sein. Nun gewinnt er seinen bleibenden Wert zurück.

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