Die Geschichte weiß von drei Golfkriegen, die sich in der knappen Spanne eines Vierteljahrhunderts im sogenannten Zweistromland ereigneten. Während der erste längst in fast völlige Vergessenheit geraten ist, verschwand der zweite nahezu Deckungsgleich im Schatten seines Nachfolgers, der gut dreizehn Jahre darauf unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung in die Annalen einging und, so viel vorweg, die Büchse der Pandora öffnen half. Glich Golfkrieg Nummer Eins noch einem peripheren Stammesgemetzel, eine Art veralteter, lang andauernder Regionalkonflikt, von den beiden Supermächten auf bewährt-berüchtigte Weise ´nachjustiert´, hob sich der zweite schon recht deutlich davon ab, denn jetzt waren da nicht mehr zwei Blöcke, die einander auf Augenhöhe begegneten: erstmals agierte die Weltmacht USA ohne ebenbürtigen Counterpart. George Bush sen. schmiedete so unbekümmert wie hochoffiziös seine Bündnisse, eine frühe ´Allianz der Willigen´, zu denen auch das ultrafundamentalistische Saudi Arabien zählte, und der taumelnde Riese im Osten sah sich plötzlich in den Rang eines bloßen Beobachters zurückversetzt. Mit einer angeblichen Neuordnung der ganzen Region schwindelte die neue/alte Ordnungsmacht der Weltöffentlichkeit eine Vision vor, die unter dem Diktat der ´pax americana´ Wohlstand und Frieden, Demokratie und Meinungsfreiheit ermöglichen sollte. In Wahrheit waren es weniger imperiale, mehr merkantile Interessen, die der Präsident seinerzeit verfocht, wie sich auch sehr bald zeigte, denn nach Wiederherstellung der staatlichen Souveränität eines winzigen Golfemirates ließ es der Leader schon wieder gut sein und zog seine Soldaten rasch aus dem Land ab, das er auf diese Weise dem ´Teufel´ Saddam Hussein überließ, der umso schneller die Zügel in den eisernen Griff bekam und ´aufräumte´. Es war kein Zufall, dass sich der siegreiche Feldzug des alten Bush zeitlich mit einem ungleich bedeutsameren Großereignis überschnitt: der Selbstauflösung des sowjet-unionierten Machtgefüges, in dessen Schatten schon der blutige, unfasslich grausame Zerfall Jugoslawiens loderte, welcher wiederum, nach einer ersten Schockstarre, im friedlichen ´Rest-Europa´ für Unverständnis und Unbehagen sorgte.
Wie auch immer: Der quasi religiöse Feldzug des Bush jun., de facto noch viel beträchtlicher ökonomisch ´unterwandert´ als sein Vorläufer und von Anfang an auf faustdicken Lügen aufgebaut, unterschied sich fatal vom ´Blitzkrieg´ des Vaters. Denn seine Folgen waren beträchtlich; ja, sie können noch zur Stunde kaum in ihrem ganzen Ausmaß abgewogen werden. Im Grunde kann man den ganzen Schlamassel, der sich heute vom Hindukusch über die Levante bis nach Nordafrika ausgebreitet hat und, nach dem Sturz Gaddafis, bis weit in die Sahelzone vorgedrungen ist, auf diesen einen, irrwitzigen Feldzug eines eifernden, an Selbstüberschätzung bis zur Hybris leidenden Emporkömmlings zurück führen. In einer global vernetzten Welt reichen die Nachwehen weiter denn je und keiner kann sagen, welche weiteren Winkel dieser Welt noch von den Eruptionen des gewaltigen Erdbebens erfasst werden. Ein Leuchtfeuer der Demokratie hatte der simple Evangelikale den Völkern der islamischen Welt verheißen. Jetzt wissen wir: Das glatte Gegenteil ist am Ende dabei heraus gekommen. Die Ausgeburten einer in naiver Selbstüberschätzung gepredigten schönen neuen Welt, von der die religiösen Fanatiker sämtlicher Konfession nie genug bekommen können, versetzten die real-existierende Welt in Aufruhr und haben nur Tod und Entsetzen als bleibende Wegmarken gezeitigt. Der Anspruch dieses Präsidenten galt ja, rechnet man den Einfluss des vielzitierten ´military-industrial-complex´ großzügig herunter, absolut. Sein Einmarsch war nur die Ouvertüre zu den noch größeren, blutigeren Schlachten, denn erst jetzt brach aus der Verankerung, was ehedem mittels diktatorischer Fuchtel streng im Zaum gehalten wurde. Die geballte Sprengladung Jahrhunderte alter, ethnisch-konfessioneller Gegensätze flog mit voller, ungebremster Wucht auseinander. Es waren die halbwegs säkular ausgerichteten Unrechtsregime der Mubarak, Assad oder Gaddafi, die den gesellschaftlichen Stillstand zementierten und so die unruhigen Geister im Zaum hielten, die nun wie irrsinnige Kobolde herumspuken. Heute schauen wir beinahe stündlich gebannt in die Region, aber wen interessierte schon, ehe die Sowjets in Afghanistan einmarschierten, was in der muslimischen Staatenwelt los ist? Wenn man von den Kriegen Israels wider ihre Nachbarn einmal absieht.
Die alte Weltordnung, im Schatten der Blöcke geschmiedet, bot der alten Welt eine trügerische, halbwegs verlässliche Ruhe. Die neue Weltunordnung entfacht, indem sie zahllose blutige Auseinandersetzungen zeitigt, vor allem eines: eine Völkerwanderung ungeahnten, zunehmend ungebremsten Ausmaßes. Ich weiß, das man mir auch das um die Ohren hauen wird, aber keiner derer, die jetzt vor Chaos und Anarchie flüchten, wird nach Asien oder Afrika ´auswandern´. Die Richtung, für die sich diese Menschen entschieden haben, stimmt schon und man kann es ihnen auch gar nicht verdenken: das Leuchtfeuer der Demokratie, nebst seiner Vorzüge und Versprechungen, lodert ja noch auf halber Flamme am ´Kap Asiens´ (als solches bezeichnete der Dichter Valery den europäischen Kontinent), gleicht so einem trügerischen Irrlicht, das langsam verblasst, weil keiner die Fackel mehr hochhalten mag. Das endlose Gequatsche von Demokratie und Menschenrecht ändert daran gar nichts.
Natürlich begannen etliche Aufstände, die man seinerzeit als ´arabischen Frühling´ verklärte, emanzipatorisch. Es mochte der Grundhaltung derer entsprechen, die das Netz nutzten, um Dinge in Bewegung zu bringen, ja überhaupt etwas zu verändern. Ich will das gar nicht in Abrede stellen. Aber wer ahnte denn schon, dass noch ganz andere Kräfte und Bewegungen heimlich in Reserve und auf der Lauer lagen und so ganz ungeduldig auf ihre Chance warteten. Wir wissen im Grunde bis heute so wenig über sie, das hat schon das Beispiel ISIS/Irak bewiesen, und die ohnmächtig erlebte Unübersichtlichkeit nebst unverstandener Eigendynamik, die allen Revolten eignet, sollte uns in Zukunft misstrauischer, vor allem vorsichtiger stimmen. Die berechtigte Empörung der Beleidigten und Entrechteten schlägt nur allzu schnell in ein unkontrolliertes Hauen und Stechen um. Um das zu verstehen, schaue man sich nur einmal die eigene, die europäische Vergangenheit an. Die Straßenschlachten, die sich Nationalsozialisten und Kommunisten in den zwanziger Jahren lieferten, haben nicht unbeträchtlich dazu beigetragen, das Weimarer Experiment scheitern zu lassen, und das Damoklesschwert einer unberechenbaren Ökonomie hing, wie heute, beständig über den Häuptern der Völker, denen das Wörtchen Demokratie ohnehin lange verdächtig vorkam. Auch das wird leicht vergessen. Als ob die Völker Europas schon immer ´auf Kurs´ gewesen wären! Das wissen wir doch eigentlich besser.
Vielleicht, so mag man erwidern, messe ich dem Feldzug des Bush jun. eine höhere Bedeutung bei als ihr in Wahrheit zukommt. Immerhin ist es an böser Ironie kaum noch zu überbieten, das ein dem christlichen Fundamentalismus verpflichteter ´born-again´ vor etwas mehr als zehn Jahren einen ´Kreuzzug´ ausrief bevor er die entsprechenden Fieberphantasien in einer Region ´auslebte´, die heute von islamischen Eiferern kontrolliert wird, deren Vollstrecker wohl soeben eine weitere Dekade blutigen Terrors eröffnet haben. Konventionelle Kriege, sie mögen noch so abscheulich sein, beendet man aber nicht aus der Luft. Das weiß auch Obama. So wird keine Macht der Welt den Genozid wirkungsvoll unterbinden können. Mit Bodentruppen hat es, umgekehrt, auch nicht geklappt. Doch kam Bush jun., so kurios das klingen mag, dennoch als Befreier in den Orient: Er hat tatsächlich befreit, was lange unterm Deckel gefangen gehalten wurde und den Verschluss fast zum Platzen brachte: Er hat der Entfesslung endlich mächtig Vorschub geleistet und die nachfolgende Exzesse rissen allerorten Abgründe ungeahnten Ausmaßes auf. –
Ich weiß: Mit dieser Einschätzung werde ich einmal mehr bei niemandem auf ungeteilte Zustimmung, ganz sicher auf viel Unverständnis und noch mehr Ablehnung stoßen. Zugegeben: Sie passt auch mir nicht in den Kram. Als wenn es darauf ankäme. Und auf die Frage, wie das Problem denn aus meiner Sicht zu lösen sei, kann ich nur mit der Gegenfrage antworten, weil mich die üblichen nicht überzeugen. –
Shanto Trdic, 09.08.14
Was wäre wenn nicht, darf in der Geschichte nicht gefragt werden. Trotzdem behaupte ich, dass die Ereignisse in der arabischen/islamischen Welt auch ohne Bush jun. gekommen wären.
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Das ist sehr wahrscheinlich.
lg
caruso
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Ich würde nur den ersten Golfkrieg 1980-88 als Golfkrieg bezeichnen. Den Krieg USA und Bundesgenossen gegen Irak würde ich Kuwaitkrieg nennen, weil die Besetzung Kuwaits der casus belii war, und den Krieg ab 2003 (als zuende kann man ihn ja wahrlich nicht bezeichnen) als Irakkrieg. Der geht gerade in den Großen Levanthinischen Krieg über, von dem wir nicht wissen, welche Ausmaße er noch annimmt, denn IS hat sich ja in Syrien formiert. Eigentlich müsste Hisbollah die Hosen voll haben und sich rational betrachtet sogar mit Israel verbünden, denn das sind Schiiten und haben sicher keinen Bock, an IS-Kreuzen zu landen.
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… das Th ist nicht schlecht gewählt. Vielleicht wird man diesen nazionalislamistischen Krieg in und jenseits von Mesopotamien einst den Großen Leviathanischen Krieg nennen, und ob er nur so lang wie der dreißigjährige oder immerhin so lang wie der hundertjährige dauert, wird man einst wissen.
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vielleicht nicht in allen einzelheiten, aber heute scheinen wir eher übereinzustimmen. bush junior als katalysator des bösen. aber: numeri 23,20
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Bush?, also bitte zehnmal lieber den Bush JETZT als den Obama jemals.
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Im Grunde kann man den ganzen Schlamassel, der sich heute vom Hindukusch über die Levante bis nach Nordafrika ausgebreitet hat … auf diesen einen, irrwitzigen Feldzug eines eifernden, an Selbstüberschätzung bis zur Hybris leidenden Emporkömmlings zurück führen.
Nicht die Verbrecher können was für ihre Verbrechen, schuld sind die Anderen. Das sehen vom Hindukusch bis Afrika die Verbrecher ebenso.
Was können die armen Moslems für die Scharia, die ihnen nun mal vorschreibt, zu steinigen, zu amputieren, aufzuhängen, zu kreuzigen, zu köpfen und im Übrigen ihre Phantasie walten zu lassen?
Kommt so ein Evangelikaler daher, ein Ami obendrein, und faselt was von Demokratie und Menschenrecht. Das musste ja das Siegel der Propheten auf den Plan rufen. Klar. Ganz automatisch, ohne Zutun der Völker vom Hindukusch bis Afrika.
Interessant die Formulierung:
„Wenn man von den Kriegen Israels wider ihre Nachbarn einmal absieht.“
Nicht Araber bekriegen Israel. Israel führt Kriege wider seine Nachbarn. Und wieder können die Moslems nichts dafür. Sie verteidigen sich bloß. Wie gerade jetzt im Gazastreifen.
Merke: Moslems sind samt und sonders schuldunfähig. Schuld- und Satisfaktionsfähig sind allein die Amis und die Israelis.
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… ich habe auch diesen Artikel nur bis zum ersten oder zweiten, höchstens bis zum dritten Absatz gelesen, denn diese ratternden Metaphern, dieses Alleswissen, dieser Rundumschlag als Meinungsaufsatz und besonders dieseas prinzipielle USA-Bashing sind mir zuwider.
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Schuld. Nein , schuld hat Bush jr. nicht. Sunniten versus Schiiten/Iran wäre auch so gekommen . Aber Bush hat die sunnitischen Eliten im Irak geschwächt. Scheissdemokratie gab den Rest. Das sich eine Form des „Panarabismus“ herausbildet , als „Kalifat“, gestützt von Qatar und Türkei? ist erklärbar. Der erstarkte Iran bedroht Teile der arabischen Welt. Diese Perser finanzieren im Gegenzug doch auch vieles, was gute Sunniten gegen den Strich geht. Das Kalifat ist auch ein Bollwerk gegen den Iran. Das erklärt auch den paralisierten irakischen Staat. Vielleicht war es ein Fehler , den Iran nicht ebenso (wie Irak) militärisch zu schwächen, zumindest die Atomwaffe zu eliminieren.
Denke , Saudis haben mächtigen Respekt vor Teheran. Auch die Hisbollah ist ein Greuel.Alle die , die die Ajatollahs finanzieren ,sind ziemlich bestialisch. Nun, dazu passt dann auch IS. Das hat mit Israel nicht so viel zu tun. Zumindest solange, wie die sich gegenseitig metzeln. Leider sind Christen Kolateralschaden. Und Jeziden. So ist das. Und eigentlich auch nicht neu.
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Da unterschreib ich mal wieder so ziemlich jeden Satz mindestens anderthalbfach 😉
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Ich glaub‘ nicht, dass Trdic das meinte, es sei denn, er hält Muslime schlicht für kollektiv geistesgestört, was ich aber auch nicht glaube. Ich glaube er, dass er sagen wollte, dass es diese nicht im medizinischen Sinne geistesgestörten, aber gemeingefährlichen Fanatiker halt immer schon existiert haben und die Beseitigung Saddam Husseins, der bei aller Brutalität eben doch ebendiese Fanatiker niedergehalten hat, sei einfach ein Fehler gewesen – was ich selbst übrigens auch glaube.
Ich will mal ein Beispiel geben: In einem DDR-Knast saßen zweifellos viele Menschen, die die Freiheit verdienen, Dissidenten, gescheiderte R-Flüchtige etc., aber es wäre fatal gewesen, einfach alle Tore zu öffnen.
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Wie randvoll diese irakische Welt mit Gemeingefährlichen steckte, hat in den Zeiten keiner gewusst, als Saddam Hussein herrschte und mordete.
Besonders, weil mein Satz nicht ganz stimmt – denn nach dem Sieg über Hussein sprossten die Gemeingefährlichen buchstäblich aus dem Boden und fingen an zu morden, in ganzen zehn Jahren schafften sie dreihundertausend Ermordete, einfach so untereinander!, ohne Zutun der USA.
Da ist also ein bestimmter Acker (Islaaaam), der diese Gemeingefährlichen generiert. Bei Tauwetter sprossen sie sofort.
Ebenso wie in Syrien: So bald der Gewaltherrscher Assad geschwächt war, sprossten andere Gemeingefährliche aus dem Boden, die aus dem Assadschen Schlachthaus einen allgemeinen Untergang machten.
Ebenso wie in Gasa: Wahlen, und gleich wählten sie sich die Hamas, die aus dem reißenden Bach einen reißenden Strom machte.
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Keine Frage, Naturwissenschaftler können sich irren, und alle naturwissenschaftlichen Theorien sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch. Jedoch gibt es in den Naturwissenschaften nicht einfach „falsch“ und „richtig“, sondern „schlechter falsch“ und „besser falsch“. Das frühantike Bild von der Erde als Scheibe war schlechter falsch als das im MA gültige ptolemäische Weltbild mit der Erdkugel als Zentrum des Universums (das aber von Ptolemaeus im 2.Jhd.n.Chr., nur mehr systematisiert wurde, m.W. glaubte bereits Aristoteles und wohl schon Plato an eine Erdkugel, und Eratosthenes, 3.Jhd. v.Chr. rechnete schon ihren Umfang aus, und zwar ziemlich genau). Das ptolemäiche ist schlechter falsch als das kopernikanische, dies wieder schlechter als das von Kepler. Dessen ‚Gesetze‘ erweisen sich als ledigliche Folgerung aus den Gesetzen der Klassischen Mechanik von Galilei und Newton. Die war schon ein Hammer, nicht nur wegen ihrer weitgehenden Übereinstimmung mit der Realität, sondern auch wegen einiger ‚Metagesetze‘ oder Prinzipien, die nunmehr das Kernstück der Physik bilden und bis heute gelten:
Das Relativitätsprinzip besagt, dass die Gesetze der Physik nicht nur unter räumlicher oder zeitlicher Verschiebung invariant, sondern in allen Inertialsystemen gleich sind (Inertialsysteme sind Systeme, die ruhen oder sich geradlinig-gleichförmig bewegen und auch keinen äußeren Kräften unterliegen, etwa der Schwerkraft).
Der Impulserhaltungssatz besagt, dass die Summe der Impulse in einem abgeschlossenen System konstant ist. Er ist gleichbedeutend mit Newtons actio et reactio-Gesetz und macht sowohl Münchnausens Selbstrettung als auch Lukas‘ und Jim Knopfs Perpetuummobil umöglich.
Der Drehimpulserhaltungssatz sorgt für die Stabilität von Kreiseln und dafür, dass jemand, der sich dreht, schneller wird, wenn er die Arme anzieht.
Der Energieerhaltungssatz besagt, dass Energien nur ineinander umgewandelt werden, aber weder erzeugt noch vernichtet werden können.
Fortsetzung folgt…
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Der Kommentar passt, wie Du sicher merkst, nicht zu Deinem. Ich habe zu spät gemerkt, dass ich auf den falschen Kommentar des richtigen Autors geantwortet habe. Meine Antwort habe ich aber auch da hin kopiert, wo sie hingehört.
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LOL! 😀
Physik, Füsikk, Füsilizistick.
Ich gleiche es mal a bissele dem hiesigen Thema an:
Schon Eratosthenes könnte den Umfang des Nahostkonflikts ziemlich genau festgestellt haben, schon im dritten Jh., und zwar in dem vor Null, weil da von den hellenisierten Syrern zum ersten Mal die Blutlüge über die Juden erfunden worden ist (von Apion, einem Lügner ersten Ranges, nicht wegen Erstrangigkeit, sondern weil er halt der Erste war). Aber Eratosthenes hat sich anstatt um Nahost lieber um Handfestes gekümmert. Weswegen er justement das Relativitätsprinzip erfunden hat 😉 , denn handfeste Physik verglichen mit aufgeblasener, verlogener Antijudenmystik bedeutet das eben *ääähm*, dochdoch, dass man halt relativ vernünftig ist, wegen des Impulserhaltungssatzes nämlich, der besagt, dass diese Blutlüge seit den Zeiten Apions und Antiochos Epiphanes‘ ihren Impuls erhalten hat. Wie ein Kreisel, der kreiselt und kreiselt und kreiselt oder wie ein Messer, das durch den leeren Raum saust und saust und saust. Indem Eratostenes dann da nichts drüber gesagt hat. Indem diese Kreisel, Messer und Lügen nämlich überhaupt keinen Energieerhaltungssatz sagen oder gar abgeben, denn die geben nichts ab!, die fressen nur Strom und wieder Strom.
Seit dem dritten Jahrhundert.
Vor Null, also sind das noch mehr Jahrhunderte.
Wieviel ist das in Kilowattstunden?
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Gibt es irgendeinen Hinweis, wieso dieser Apion die Blutverleumdung (-lüge ist zu schwach, s.u.) überhaupt erfunden hat?
Dass Antiochos Epiphanes was gegen die Juden hatte, ist aus seiner egomanen Sicht irgendwie nachvollziehbar, sie wollten ihn halt nicht als Gott anerkennen. Dafür hat ihm dann Mikes Vorfahr Jude Hammer eins vor den Latz geknallt. 😉
Null gibt es übrigens nicht als Jahr. An das Jahr 1 v.Chr. schließt sich direkt 1 n.Chr. an. Astronomisch, so hab‘ ich mal gelesen, soll das Jahr 1 v.Chr. als 0 gezählt werden, sodass z.B. der Fall Jerusalems auf das jahr 586 v.Chr. alias -585 fällt.
Noch mal zum Lügen: Manche meinen, eines der zehn Gebote heiße, man solle nicht lügen. Das steht da aber nicht, jedenfalls nicht in Bibelausgaben, die ich gelesen habe. Dort steht: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider Deinen Nächsten.“
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Die Stellungnahme von Flavius Josephus findet sich auf Gudrun Eussners Seite zitiert:
http://www.eussner.net/artikel_2010-01-23_23-32-30.html
Demnach wusste Flavius Josephus, dass Apion die Blutverleumdung aus Liebedienerei wegen seines räuberischen Königs erfunden hat.
Ferner sagt er: „Apion natürlich führt anstelle der anderen das grosse Wort.“. Das klärt den Grund, warum grad er die Juden der Menschenopferei bezichtigt hat: Weil Andere darüber geschwatzt hatten. Hochgestellte, sonst hätte Flavius Josephus diese Anderen nicht erwähnt.
P.S.
Tja, Dante, Blutverleumdung. Ich bin über den Ausdruck auch nicht besonders froh – man muss wissen, worum’s geht, anderenfalls versteht man das Wort nicht. Hingegen Blutverlüge ist weiter verbreitet. Das englische blood libel gibt’s im Deutschen nor komplizierter – Ritualmordlegende, Ritualmordlüge. Auf Hebräisch heißt es עלילת דם (alilat dam), Blutbeschuldigung.
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Ver?, pardon, Blutlüge
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Angesichts dessen , was dort, zwischen Euphrat und Tigris , geschieht , kommt mir „Apokalypse“ in denn Sinn. Andererseits weiß ich natürlich, das sich zivilisierte Nordeuropäer ähnlich mörderisch verhalten können. Atomwaffen in Händen von Fanatikern. Daran werden wir uns gewöhnen müssen. Was für ein Erpressungspotential . Dies bei europäischen Demokratien im( moralisch ) schlimmen zustand.
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