Tuğçe Albayrak ist eine Heldin. Nicht nur in der Türkei und in Deutschland wird sie als Lichtgestalt bewundert. Zeitungen aus der ganzen Welt verbreiten Nachrichten über ihren Mut und ihre Beerdigung.
Im Internet haben sich schnell Fanclubs gegründet, die eine würdige Ehrerbietung für ihre Heldentat fordern. Mangels Fantasie wird immer wieder das Bundesverdienstkreuz vorgebracht, welches kaum etwas mit Ehre und Tugend im Sinn hat und der tapferen Heldin nicht gerecht wird, die ihr Leben bei der einsamen Rettung bedrängter Frauen in einem gut besuchten McD aufs Spiel gesetzt und verloren hat. Zumal ein Bundesverdienstkreuz ein Kreuz ist, welches bei Muslimen, seien sie Alawiten oder Türken, vollkommen deplatziert ist.
Wo soll denn das Kreuz aufbewahrt werden? Auf dem noch nicht bestellten Grabstein? Oder gar über der Haustüre der Familie, wo dann die Gefahr besteht, dass ein Kirchenmann irrtümlich zur Weihnachtszeit das Kreuz in ein „+ C + M + B +“ einbettet zum Beweis der gelungenen postmortalen Integration? Nein! Wenn, dann sollte lieber Tuğçes verhinderter Ehemann das Kreuz als Kompensation erhalten. Hätte er sie vor dem Tod geheiratet, dann wäre er jetzt Witwer ohne Rentenbezug. Möglicherweise wäre sie noch am Leben, da ein fürsorgender muslimischer Ehemann seine Frau abends nicht alleine in Offenbach ausgehen und in ein Lokal dinieren lässt, selbst oder weil es sich um eine McD-Filiale handelt.
Tuğçe Albayrak verdient etwas besseres als ein Bundesverdienstkreuz, sie verdient einen Stolperstein! Gunter Demnigs lukratives Stolpersteingeschäft versteht sich als Gesamtkunstwerk. Die allermeisten Stolpersteine erinnern an Juden, weshalb die mit Messing bekronten Pflastersteine Goldzähnen ähneln, die den Vergasten aus den Kiefern ausgeschlagen worden sind. Die Pflastersteine ermahnen außerdem lebende Juden, dass sich die Vergangenheit wiederholen wird, wenn die gesellschaftlichen Umstände es erfordern, z.B. ein verlorener Krieg Israels gegen seine muslimischen Nachbarn.
In letzter Zeit hat sich das Stolpersteingeschäft auf Nichtjuden ausgeweitet, die während der deutschen Naziherrschaft ums Leben gekommen sind oder unter ihr gelitten haben. Meistens handelt es sich um Pfarrer, die von ihrer Gemeinde verraten worden sind. Ausnahmsweise erhält ein Sinti oder Homosexueller einen Gedenkstein. Die Unkosten liegen bei 120 € pro Pflasterstein mit beschrifteter Messingkrone, im Ausland kostet es 300 €.
Meistens werden die Steine unter großer Anteilnahme der Bevölkerung verlegt, die sich danach besser fühlt. Ein nicht zu unterschätzender Teil der anwesenden Zuschauer ist dem Judenstaat Israel gegenüber kritisch bis hasserfüllt eingestellt; für sie ist die Teilnahme ein Persilschein, der sie vom Antisemitismus reinwäscht. Diese zahlenmäßig nicht zu unterschätzende Gruppe wird sicherlich gerne an der Pflastersteinverlegung für unsere Heldin teilnehmen. Aus ihrem noch nicht gelöschten Facebook-Account kann der Interessierte sich nicht nur über ihre fremdenfeindlichen Ansichten zu Israel überzeugen, sondern auch ihren strengen türkischen Nationalismus bewundern. De mortibus nihil nisi bene.
Im Messing soll anstelle von Sternen oder Kreuzen ein türkischer Halbmond eingeritzt werden, um dem mutmaßlichen Willen der Toten zu entsprechen.
Wo soll der Stolperstein verlegt werden? Nicht auf dem Gehweg vor dem Haus der Familie. Der Stein könnte auf den ersten oberflächlichen Blick für einen Judenstein gehalten werden, was bei Stolpersteinverlegungen vor Moscheen zu unschönen Szenen führt. Außerdem soll der Eindruck vermieden werden, dass der Hausbesitzer oder der Vorbesitzer ein Schnäppchen beim Kauf des Hauses auf Grund der Judenermordung gemacht hat. Nein, der würdige Stein soll auf dem Parkplatz vor dem McD in Offenbach eingelassen werden, genau dort, wo unsere Heldin gestorben ist.
Doch da entsteht ein finanzielles Problem. Es ist dem Stolpersteinkünstler Gunter Demnig nicht zuzumuten, wegen eines einzigen Steines den Tatort aufzusuchen. Andrerseits ist es unethisch, auf weitere Todesfälle auf diesem Platz vor dem McD zu warten, obwohl die Örtlichkeit bei Dunkelheit dafür prädestiniert ist. Deshalb sollten zuständige Organisationen oder Behörden aufgefordert werden, einige Pfarrer beizusteuern, die von ihrer Gemeinde an die Nazis verraten worden sind und während oder kurz nach der Nazizeit gestorben oder umgekommen sind, was nicht allzu schwierig sein darf.
Der Tod von Tuğçe Albayrak hat auch sein Gutes, bringt Hoffnung für die Zukunft. Als Organspenderin wird sie mehrere Leben retten, darunter nicht nur reiche Ölscheichs. Ihr früher Tod, noch bevor sie Lehrerin geworden ist, wird es hoffentlich erschweren, dass nicht nur unter Muslimen vorkommende xenophobe Ansichten in die sich entwickelnden Gehirne Jugendlicher eingehen. Und schließlich wird ihr Tod keine rassistische Ausschreitungen nach sich ziehen, da ihr Totschläger zum Glück ein Moslem ist.
Nachtrag:
Vor einigen Tagen bedroht ein Räuber die Kassiererin eines Supermarktes in Hannover mit einer Waffe und fordert Geld. Ein 21 Jahre alter Tuğçe-Nachahmer mischt sich ein und wird erschossen.
Verdient der Supermarktheld einen Stolperstein oder reicht das Bundesverdienstkreuz aus?
Pardon, wie spricht sich überhaupt Tuğçe aus?, übrigens so ein sehr hässlicher und so bezugsloser Name. Tuğçe. Englisch thug liegt klanglich nahe.
Ist sie nicht hier geboren? Wieso nennen Eltern dann ihre Tochter so explizit fernab?
So wie Özgür Cebe, der in Bielefeld geboren ist, aber er heißt Özgür und nennt sich weiter Özgür.
Manches werd ich nie verstehen.
LikeLike
Unerhört, der Name wird Tütsche ausgesprochen,
phonetisch also ein Beweis der Integration ins Dütsche.
Wir waren laut BILD alle Tütsche,
außer Putin. Der nicht, der bleibt Russe.
LikeLike
Putin spricht sich auf Französisch übrigens sehr charakteristisch aus 😀
LikeLike
Du bist wohl Gourmand,
daß Du einfach JEDEN zugeworfenen Ball frißt? 😉
LikeLike
Wenn ich nicht auf IRGENDEINEN sicheren Reiseweg um mal meinen Schatz zu besuchen angewiesen wäre, würde ich’s ja vielleicht witzig finden wollen, LOL.
Schlimm genug, daß ich nicht mit Malaysia Airlines fliegen kann.
LikeLike
… Thainamen klingen doch gut; da muss ja kein Mensch Tugce oder Khouloud oder Özlem heißen. In Asien hat man halt Geschmack
LikeLike
Das stimmt,
sogar ich habe in Asien Geschmack.
LikeLike
🙂
LikeLike
Tuğçe heißt „kleiner Pferdeschwanz“ und ist (war?) ein Rangabzeichen der ottomanischen Armee.
LikeLike
Dann heißt Tuğçe soviel wie Gamsbart oder Helmwedel-.
Wau. So heißt man da, nein frau da?
LikeLike
Es heißt aber auch:
– die Königen, kleine Krone bzw. Diamenten auf der Krone
– kleine Prinzessin
LikeLike
„Die allermeisten Stolpersteine erinnern an Juden, weshalb die mit Messing bekronten Pflastersteine Goldzähnen ähneln, die den Vergasten aus den Kiefern ausgeschlagen worden sind.“
Dafür gebührt dem Autor aber ein Stolper-Bambi!
Oder der Stolperpreis des Deutschen Buchhandels.
LikeLike
Goldfarben = reich.
Denn: Juden sind reich.
LikeLike
Ich kann dem Autor ja kein Bambi verleihen,
ich habe da nur „Bambis Mudda“ anzubieten.
LikeLike
Sie haben Recht: Ein Stolperstein ist auf jeden Fall ehrenvoller als ein Bundesverdienstkreuz. Weniger darf es für Tuğçe Albayrak nicht sein, zumal der Vatikan noch keine Heiligsprechung erwägt. Doch sowohl Kreuz wie Stolperstein sind dazu angetan, muslimische Gefühle zu verletzen. Daran ändert die Ausweitung der Ehre auf verdiente Pfarrer und einzelne „Ziganische“ (Aristobulus) nichts. Stolpersteine werden nunmal mit toten Juden verbunden.
Sollte man das bedauerliche Ereignis nicht dazu nutzen, die Verquickung zwischen Stolpersteinen und ermordeten Juden aufzuheben? Dazu schlage ich ein ebenso simples wie schnelles Mittel vor: die offizielle Entweihung oder Ausschlagung jüdischer Stolpersteine bei jeder Schädigung eines palästinensischen Terroristen durch die israelische Armee. Sagen wir: 100 bei Verletzung, 1000 bei Tötung.
Wenn die Zahl jüdischer, natürlich bereits bezahlter, Stolpersteine sich in den nächsten zwei Jahren halbiert, dann ist der Tod der jungen Muslima nicht vergeblich gewesen.
LikeLike
Deal zum Abend. Gebonkt.
LikeLike
Wollecarlos,
dieses Thema Stolpersteine ist nun mal ein rüdes, unerfreuliches und so à fond sinnloses Thema, zumal so genuin mit Israelhassern verknüpft, die sich mit ihrem Stolpersteinwahn ein reineres Gewissen erkaufen möchten – um dann um so antizionistischer zu agieren.
Gegen Sie war das hier nicht gerichtet.
Nur gegen diese Art, aufzukreuzen und alle Welt auf den Topf zu setzen. Das meinte ich mit diesem gewissen Machbarkeitswahn.
Vielleicht denken Sie drüber nach?
Gut Nacht
LikeLike
Pingback: Undifferenziertheit ist gefragt | Chajms Sicht
Ojwawoj!, alles von dem gelöscht?, aber nope, ich hab hier ja kein Selbstgespräch geführt, sondern es war durchaus ein Dialog mit einem gewissen Karl-Wolfgang, der auch nix dafür kann. Oder dagegen.
LikeLike
Huch, hier ist die Baumstruktur der Antworten kaputt, das war eine Antwort auf Aristobulus.
LikeLike
Hast Du ETWA was gegen Leute, die nie Lachen?
Das wäre dann aber arg rassistisch.
Viele dürfen ja nur wegen der Religion nicht Lachen.
Dann gehört das zur Religionsfreiheit!
LikeLike
Ich hänge keinen (es sei denn, ich hätte ihn denn).
LikeLike
Der gleichlautende Kommentar oben gehört unten hin. Ist das ein Kommentar-Mobile hier?
LikeLike
Aufklärende Artikel über Stolpersteine:
LikeLike