Sind Atheisten die besseren Menschen?

Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten IBKA ist davon überzeugt. Deshalb haben sich vom 22. – 24. Mai 2015 Atheisten aus aller Welt in Köln getroffen, um Wege zum Frieden aufzuzeigen. Da Kriege meist (immer?) religiöser Natur sind, wäre die Säkularisierung aller Staaten eine gute Möglichkeit, weltweit alle Krieg zu beenden.

In der Praxis treten Schwierigkeiten auf. Zunächst ist „Atheismus“ ein negativer Begriff, nämlich die Überzeugung, dass es keinen Gott oder keine mehrere Götter gibt. Diese Überzeugung teilen die Atheisten mit Buddhisten, die landläufig als Religion eingestuft werden. Somit ist der Atheismus eine Religion wie viele andere auch. Die Ästheten unter den Atheisten verstehen sich deshalb als „Agnostiker“. Agnostiker wissen nicht, ob es Gott gibt oder nicht. Vulgäre Atheisten wollen mit Agnostikern nichts zu tun haben.

Auf der Suche nach einem positiv besetzten Begriff stoßen die Atheisten auf das Wort „Humanisten“, wozu zumindest eine Partei existiert, die zum nächsten Deutschen Bundestag kandidieren will und 0.1 % der Stimmen anstrebt. Problematisch ist, dass es viele Theisten (Gottgläubige) unter den Humanisten gibt, die niemals Atheisten wählen würden, auch wenn diese sich „Humanisten“ nennen.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Atheisten Deutschlands in zwei große Gruppe auseinanderfallen, die wenig Gemeinsamkeiten, dafür einige Gegensätze aufweisen. Es sind die Gruppen der abendländischen Atheisten, die sich um Begriffe und Zahlen kümmern, und die Atheisten, die aus religiös-diktatorischen Staaten geflohen sind und sich um Gefangene und Gequälte in islam-faschistischen Staaten kümmern, damit sie von den dortigen Machthabern nicht ermordet werden. Fasst man beide Gruppen zusammen, so müssten humanistische Atheisten nicht nur reden, sondern auch handeln. Erst dann würden sich Atheisten von anderen Religionen radikal unterscheiden.

Als Humanisten lehnen die Atheisten jeglichen Rassismus ab. Nun sind Atheisten auch Menschen, die eventuell ihren inneren rassistischen Schweinehund an die Kette gelegt haben, denen es jedoch selten gelingt, auf dem schlüpfrigen Boden des Antisemitismus standfest zu bleiben.

———————————————————–

Am Kongress in Köln nehmen bis zu 200 Personen teil. Die Vortragenden verstehen ausgezeichnet ihr Handwerk. Es kommt keine Langeweile auf, außer bei den Grußworten seelenverwandter Parteien.

Dan Baker aus den USA ist ein zutiefst religiöser Atheist, da er als Kind Messdiener und anschließend christlicher Prediger gewesen ist. Er hat zu viel über Gott und seinem irdischen Personal erfahren. Nur wer an Gott glaubt, kann ein wahrhaftiger Agnostiker werden. Überzeugend führt er vor, dass der christliche Friede (pax christi) in der Realität Krieg und Unterdrückung bedeutet. Selbst das hebräische Wort für Frieden „Schalom“ wird von christlichen Pazifisten missbraucht. Als Atheist bezweifelt er, dass das Leben einen Sinn außerhalb des Lebens hat. Sinn gibt es nur im Leben. Dan Baker fordert den Frieden von unten.

Zwei vorgesehene atheistische Redner entfallen. Das demokratische antifundamentalistische Ägypten hat ihnen die Ausreisepapiere verweigert.

PZ Myers weist nach, dass Atheismus ohne Aufklärung nicht möglich ist. Aufklärung führt jedoch nicht allein zum Atheismus, sondern auch zur Demokratie oder zum Kapitalismus (und zum Utilitarismus, s. später). Die Aufklärung führt nur dann zum Ziel, wenn sie von Innen kommt. So muss der Islam durch Muslime aufgeklärt werden. Eine Reformation wie im Christentum reicht nicht aus. Wenn Religionsangehörige verbal angegriffen werden, sollte bedacht werden, dass keine Gesellschaft homogen ist und dass es selbst unter Fundamentalisten anständige Menschen gibt.

Nada Peratovic berichtet über die ersten zaghaften säkularen Schritte in Kroatien. Sie erzählt, dass Atheismus mehr als der Zweifel an die Existenz Gottes ist. Atheismus ist Kunst, Musik, Menschenrechte. War Bach Atheist?

Der Vertreter der Partei der Humanisten fordert die Anwesenden unmissverständlich auf, seine Partei zu wählen. Alle Religionen betreiben Genozide. Es geht darum, Menschenrechte statt Gottesrechte durchzusetzen. Sind die Heiligen Bücher von Göttern geschrieben worden?

Gerhard Rampp vom Magazin für Konfessionslose und AtheistInnen, FreidenkerInnen, HumanistInnen und SkeptikerInnen, Ungläubige aller Art (MIZ) ist eher ein Linker als ein Atheist oder Humanist. Er rechnet mit Statistiken vor, dass das Christentum in Europa und in den USA ausstirbt. Abweichende Meinungen sind nicht zugelassen.

Corinna Gekeler ist Expertin für kirchliches Arbeitsrecht, welches nach den Maßstäben der Menschenrechte und des Arbeitsrechts ein Unrecht ist. Die Kirchen sind der zweitgrößte Arbeitgeber Deutschlands und verfügen über derart viel Macht, dass sich Politiker und Gewerkschaftler nicht mit ihnen anlegen wollen. Als „Dienstgemeinschaft“, einem Begriff, der das 3. Reich überlebt hat, wird das gesamte Krankenhauspersonal, incl. Putzfrauen und Hausmeister, der jeweiligen Konfession unterstellt, sofern das Krankenhaus von einer Kirche geleitet und von den Kassen bezahlt wird. Bestimmte Berufsgruppen sind von den Regeln der im Krankenhaus herrschenden Konfession ausgenommen, so wenn sie Mangelware sind, wie Ärzte, die Muslime oder Bigamisten sein dürfen. Muslime und Bigamisten (wiederverheiratete Geschiedene) werden keine Oberärzte.

Frau Azur Tokan kommt aus dem Osten Anatoliens. Unter ihren Vorfahren befinden sich Armenier, die dem türkischen Genozid entkommen sind. Sie setzt sich für Verfolgte und für Juden Israels ein. In Ostanatolien gibt es keine jüdische Gemeinden mehr. Früher haben Juden dort wegen der Kopfsteuer eine sichere Einnahmequelle gebildet. Heute geben die Türken Juden die alleinige Schuld an 9/11, an Erdbeben, an verlorenen Fußballspielen …

Türken haben die Judenfeindlichkeit im Koran nach Deutschland mitgebracht. Nachdem es Mohammed nicht gelungen war, die Juden Arabiens zur Annahme des Islams zu bewegen, lässt er sie umbringen. Die jüdischen Frauen werden unter den ärgsten Mördern verteilt. Daraus entsteht das arabisch-islamische Narrativ der Juden-Beschützer, das auch Türken bei den Armenierinnen verwenden werden. Aus Judenhass ändert Mohammed die Gebetsrichtung von Jerusalem nach Mekka. Nicht auszudenken, wenn er dies unterlassen hätte. Der Nahe Osten wäre um einen Kriegsgrund reicher!

Nach Mohammed ist Gott ein Muslim und Mohammed selbst steht über alle bisherigen Propheten, wie Moses und Jesus. Alle, die sich nach Mohammed als Propheten ausgeben, sind Schwindler und gehören geköpft. In der ersten Halbaussage stimmt Mohammed mit den Atheisten überein.

Krieg wird im Islam zur Befriedigung der Krieger geführt, was deutlich am IS zu erkennen ist. Die Vertreibung von Juden aus islamischen Ländern ist göttliches Gesetz. Juden dürfen in islamischen Gebieten nicht leben, auch nicht im zukünftigen Palästina, sollte es mit Hilfe europäischer Antisemiten, darunter Atheisten, befreit werden. Allein schon wegen des islamischen Antisemitismus wäre der werteversessene Westen verpflichtet, islamische Länder zu boykottieren. Als Freidenker sollte man nicht an Wunder glauben. Azur Tokan erregt sich, wenn Deutsche Israel als ganzes „kritisieren“. Sie erkennt darin die Fortsetzung des nationalsozialistischen Denkens. Sie weiß, dass sie sich viele Feinde unter den Gläubigen, wie auch unter den Ungläubigen macht.

Aus der anschließenden Diskussion hört man einige judenkritische Meinungen heraus, die Azur Tokan gekonnt übergeht. Islamfeindlichkeit wird ihr unterstellt.

Michael Schmidt-Salomon ist der Vorsitzende der Giordano-Bruno-Stiftung gbs. Von ihm stammt das Bonmot der Veranstaltung:

Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht.

Maryam Namazie kommt aus dem Iran und lebt in Großbritannien. Sie ist davon überzeugt, dass dem Islam keine Reformation, sondern nur die Aufklärung hilft. Sie will, dass Blasphemisten gegen den Islam und anderen Religionen mit vielen Preisen öffentlich geehrt werden. Das Tragen eines Kopftuches für Muslima ist fundamentalistischer Zwang, wie er augenscheinlich im Iran auftritt. Sie ist gegen jeden religiösen Fundamentalismus, wobei sie sich in ihrem Vortrag auf monotheistische Religionen beschränkt:

Christliche Fundamentalisten bomben Abtreibungskliniken (USA).
Islamische Fundamentalisten schlagen Ungläubigen die Köpfe ab (weltweit).
Jüdische Fundamentalisten wohnen in  Judäa und Samaria.

Spricht für den jüdischen Fundamentalismus.

In der lebhaften Diskussion erregt sich ein schwarzhäutiger Afrikaner, dass alle monotheistische Religionen rassistisch sind. Alle Propheten sind weiß und entstammen dem Nahen Osten. Kein Prophet kommt aus seinem Heimatdorf.

———————————————————–

Außerhalb der Vorträge:

Irgend jemand sagt, dass Islam und Islamismus zwei verschiedenen Dinge sind.

Ein Mitveranstalter des Events trägt zur besseren Erkennung ein T-Shirt mit einem riesigen roten Verbotszeichen in Übergröße wegen Leibesfülle. Im Verbotszeichen tummeln sich Hämmer und Sichel, Hakenkreuze, Monde mit eingefasstem Stern, Jesus-Kreuze und Davidsterne. Antisemitismus fällt aus. Es handelt sich um Dummheit.

Der Jude, Australier und Philosoph Peter Singer ist 2011 als Einziger mit dem Ethik-Preis der Giordano-Bruno-Stiftung ausgezeichnet worden. Er ist Verfechter der Rechte für Menschenaffen, da diese mit uns Menschen nahe verwandt sind. Unseren entfernteren Verwandten missgönnt er solche Rechte. Menschliche Säuglinge bis 28 Tage nach der Geburt sollten seiner Meinung nach nicht als volle Rechtspersonen gelten, damit unter bestimmten Bedingungen, wie schwerste Behinderungen, es den Eltern möglich ist, die Neugeborenen ohne viel Papierkram zu töten (christlich: zu erlösen). Ausgewachsene Schimpansen dürfen natürlich nicht „gegen ihren Willen“ getötet werden. Wem eine solche Philosophie nicht gefällt, ist kein konsequenter Atheist!

Wie positionieren sich Atheisten bei der Frage der jüdischen Säuglingsbeschneidung? Hier taucht plötzlich das Recht auf körperliche Unversehrtheit des Menschen auf, das sogar für schwerbehinderte jüdische Säuglinge gilt, die nach jüdischer Auffassung keiner religiöser Beschneidung bedürfen. Dass selbst die Nazis in den KZs die Beschneidung zugelassen haben, ficht nicht. Lediglich die orthodoxe Zirkumzision am 8. Lebenstag, also vor dem 28. Tag (s.o.), wird akzeptiert.

Nun wird Peter Singer in Berlin mit dem „Förderverein des Peter-Singer-Preises für Strategien zur Tierleidminderung e.V.“ ausgezeichnet. Die Laudatio sollte Michael Schmidt-Salomon von der Giordano-Bruno-Stiftung halten. Doch MSS kriegt kalte Füße. Er befindet sich in einem Dilemma:

Ein Christ oder Muslim, der sich zum Atheismus bekennt, hört auf, Christ oder Muslim zu sein. Ein Jude, der nicht mehr an Gott glaubt, bleibt ein Jude, weil Judentum neben Religion auch Nationalität ist. Ähnlich einem Griechen, der Grieche bleibt, wenn er die Griechisch-Orthodoxe Kirche verlässt. Das Judentum ist eine alte Befreiungsreligion. Heute hat sich die Mehrheit der Juden von Gott befreit. Christen müssen hierzu noch eine lange Wegstrecke zurücklegen, Muslime werden dieses Ziel wohl niemals erreichen. Der Utilitarismus, dem Peter Singer anhängt, ist eine atheistische Zweckethik. Der Utilitarismus hebt sich deutlich von jeglicher monotheistischer Ethik ab. Für jüdische Atheisten, die die Gesetze der Thora als menschlich betrachten, können die moralischen Gesetze der Thora mit Variationen weiterhin gelten. Christen (und Muslime), die glauben, dass die Gesetze der Bibel (und des Korans) gottgegeben sind, brauchen, sobald sie Atheisten werden, eine neue menschliche Ethik. Sie müssen konsequenterweise Utilitaristen werden. Um dem „unangenehmen“ Utilitarismus zu umgehen, könnten Christen und Muslime zunächst zum Judentum konvertieren, bevor sie gute Atheisten werden. Dieses Problem ist bereits vor 2.000 Jahren erörtert worden. Die Mehrheit entscheidet damals, dass Heiden direkt ohne den „Umweg“ über das Judentum allein durch die Taufe Christen werden. Historisch ein Fehler.

MSS will die gbs und ihre Anhänger vor Verfolgung durch Gutmenschen schützen, die sich zwar für Freidenker halten, den Utilitarismus gleichzeitig ablehnen. MSS weiß, dass auch seine gbs-Anhänger noch nicht soweit sind, um den Utilitarismus zu verinnerlichen. Er setzt sich deshalb von Peter Singer ab und verweigert ihm die Laudatio zu seinem „Förderverein des Peter-Singer-Preises für Strategien zur Tierleidminderung e.V.“.

Doch der Kampf gegen den Juden Peter Singer hat die Atheisten Deutschlands bereits gespalten. Utilitaristen kämpfen gegen Anti-Utilitaristen, rational denkende Atheisten gegen gefühlsgeladene. Es ist nicht schwer zu erraten, wer die Oberhand gewinnen wird. In Deutschland siegt stets das Gefühl über den Verstand, sei es im Klimawandel, sei es im Atomausstieg, sei es in der Gentechnik. Da der Atheist Peter Singer Jude ist, erwarten die Anti-Utilitaristen zusätzlichen Zuspruch von der antisemitischen Szene.

Die Spitze der gbs hält sich zurück, ihre Mitglieder positionieren sich jedoch weiterhing gegen die Beschneidung jüdischer Säuglinge mit dem Hinweis auf das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Zumindest solange bis sich der christlich-atheistische Utilitarismus durchsetzt.

gbs-01

Dieser Beitrag wurde unter Ethik, Jewish abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

66 Antworten zu Sind Atheisten die besseren Menschen?

  1. Aristobulus schreibt:

    G“tt hätte wohl seine helle Freude daran gehabt, sofern er denn wohl.

    Like

  2. sohnes schreibt:

    “ Da Kriege meist (immer?) religiöser Natur sind, wäre die Säkularisierung aller Staaten eine gute Möglichkeit, weltweit alle Krieg zu beenden.“
    Na dann:
    (Englisch) https://carm.org/religion-cause-war
    93% (in Worten: dreiundneunzig Prozent) der Kriege in der Weltgeschichte waren nicht aus religiösen Gründen. Rechnet man die Religion des Friedens™ raus, hat man noch mal 4% weniger.
    Im Gegenzug hat der Sozialismus (mit der Grundannahme des Materialismus, sprich Gott gibt es nicht) mindestens [!] 100.000.000 Tote allein im letzten Jahrhundert produziert.

    Like

    • Dante schreibt:

      Es mögen zwar nicht die meisten Kriege aus religiösen Gründen geführt worden sein, wohl aber einige der grausamsten. Der Grund liegt auf der Hand: Wenn der Gegner nicht mehr einfach als Gegner, sondern als Verbündeter gegen Gott gerichteter dunkler Mächte gilt, bekämpft man ihn besonders erbarmungslos.
      Der Sozialismus, jedenfalls der sowjetische bzw. sowjetförmige, ist so etwas wie eine Religion. Ähnliches gilt für den National-Sozialismus.

      Like

    • Dante schreibt:

      Zählen zu den 93% auch koloniale Kriege, von der Conquista angefangen? Sie mögen in erster Linie um Reichtum geführt worden sein, aber die Idee, man müsse „die Wilden“ christianisieren und zivilisieren, spielt eine wichtige Rolle.

      Gefällt 1 Person

      • American Viewer schreibt:

        Daran sieht man doch einen Unterschied. Die Religiösen wollen meist nicht (nur) vernichten, sondern mindestens genauso gerne (zwangs)bekehren. Selbst beim IS kann man unter bestimmen Umständen konvertieren. Damit ist man dann zumindest so lange gerettet, bis man als Selbstmordattentäter verheizt wird. 😉

        Like

      • Dante schreibt:

        Es gibt schon einen Unterschied, aber es ging ja um die Frage, in wie vielen Kriegen, relativ gesehen, Religion eine bzw. keine Rolle gespielt hat. Ich zweifle etwas daran, dass sie in 93% keine gespielt haben soll – und wie will man das so genau quantifizieren?
        Außerdem: Wenn Atheisten töten, töten sie einfach nur. Wenn religiöse Menschen Andersgläubige töten, ohne sie vorher zu bekehren, wollen sie sie zur Hölle schicken.

        Like

      • Dante schreibt:

        Selbst beim IS kann man unter bestimmen Umständen konvertieren.

        Unter bestimmten Umständen? Mir sind IS-interne Contraindicationen nicht bekannt, nicht einmal jüdische Abstammung.

        Damit ist man dann zumindest so lange gerettet, bis man als Selbstmordattentäter verheizt wird.

        Das kömmt doch sehr auf die Definition von „gerettet“ an. Wenn man es mit den Schwarzen Reitern zu tun bekommt, ist man gerettet, wenn man stirbt, ehe sie einen in ihresgleichen verwandeln können. 💀

        Like

      • Dante schreibt:

        Nachtrag: Vielleicht wird jemand, der lange genug beim IS zugebracht hat, die Möglichkeit zu einem Selbstmordattentat als die Rettung begrüßen.

        Gefällt 3 Personen

    • Thomas Degenhardt schreibt:

      Banküberfälle sind auch religiös motiviert, Geld spiel da wohl weniger eine Rolle. HErr bewahre uns vor den atheistischen Offenbarungen! Eigentlich werden wir nur mit neuen Begrifflichkeiten behelligt. Ketzerei, Rassenschande, Konterrevolution liegen hinter uns und nun wird die Fleigenklatsche Mission geschwungen. Die Tafel ist vollgeschrieben und könnte langsam mal abgewischt werden. Den Wertekonsens können ja dann die 6 Affen an den unendlichen Schreibmaschinen neu aufs unendliche Papier bringen. Bis dahin sollten alle Äußerungen jenseits chemischer Vorgangsbeschreibungen unterbleiben 😉

      Like

    • scottberlin schreibt:

      Wer hat wie die 93% ermittelt? Umfrage bei den Generälen oder wie oder was?

      Like

  3. Malte S. Sembten schreibt:

    Zwar bin ich selbst Atheist, aber dass Atheisten per se die besseren Menschen sind, würde ich nicht im Traum behaupten. Weder Atheismus noch Religion machen einen schlechten Menschen besser oder einen guten Menschen schlechter.

    Gefällt 2 Personen

  4. American Viewer schreibt:

    Ich bin auch Atheist, aber ich glaube Atheisten oder Halbatheisten sind nicht die besseren Menschen. Das Potential für Gutes ist bei einem Atheisten und einem religiösen Menschen ungefähr ähnlich, auch wenn der religiöse Mensch vielleicht motivierter ist.

    Das Problem scheint mir eher die Grenze nach unten. Eine Grenze nach unten war bei einigen Atheisten kaum vorhanden. Der Weg vom Atheismus/Halbatheismus zu kompletter Amoralität und Antihumanismus ist kurz. Siehe Stalin, Mao, Hitler.

    Like

    • Dante schreibt:

      Die Genannten waren nicht amoralisch, anderenfalls wären sie viel weniger schlimm gewesen, als sie waren. Vielmehr hatten sie eine pervertierte Moral, die z.B. Völkermord ge- statt verbot.
      Ähnlich wie al-Husseini, Cotreanu, den Pfeilkreuzlern, bin Laden, al Bagdadi (warning: This list is far from complete), die aber im traditionellen Sinne religiös waren (d.h. mit einem persönlichen Gott, dem Glauben an ein Leben nach dem Tod).

      Gefällt 1 Person

      • Thomas Degenhardt schreibt:

        Naja, einen persönlichen Gott hatte Bin Laden wohl nicht – eher einen Boss namens Mohammed (der mindestens so tot ist wie Marx). Das ist sehr nahe am System Stalin und Hitler.

        Like

      • Dante schreibt:

        Naja, einen persönlichen Gott hatte Bin Laden wohl nicht – eher einen Boss namens Mohammed…

        Das ist kein Widerspruch. Der Boss (nicht zu verwechseln mit dem BOSS im Blog ‚tapferimnirgendwo‘) steht ja nicht für sich selbst, sondern ist ja, wie der Moslem sagt, razul Allah.

        Like

      • Aristobulus schreibt:

        heißt:
        Ausstülpung Allahs?
        Sklave Allahs? (heißt dann mehr Abdullah, glaub ich)
        Werkzeug Allahs?

        Etwa dieses wird razul A. so bedeuten. Ein entsetzliche monotones, unmenschliches, ja todlangweiliges Verhältnis, statisch, hierarchisch, entseelt.

        Like

      • Dante schreibt:

        So drastisch würde ich das nicht sehen. Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch ist nun einmal normalerweise keines auf Augenhöhe, was aber nicht zwangsläufig zu einer Befehl – Gehorsam – Einbahnstraße führen muss, wie die Bibel eindrucksvoll vor Augen führt.
        Mir ist dies auch wesentlich sympathischer als dieses Widerspruchslos – Ergebene im Islam, aber ich glaube nicht, dass die Sicht auf den Menschen quasi als eine Art Roboter Gottes die einzige Möglichkeit ist, Moslem zu sein – auch wenn diese Sichtweise in muslimischen Kreisen offenbar grassiert wie ein aggressives Virus.

        Like

      • schum74 schreibt:

        ‚Razul‘ heißt offiziell ‚Abgesandter‘, ‚Apostel‘, aber ‚Werkzeug Allahs‘ trifft’s inhaltlich besser.

        Gefällt 1 Person

    • Dante schreibt:

      Ob der religiöse Mensch motivierter ist, Gutes zu tun, kommt ganz auf die Religion bzw. das persönliche Verständnis des Betreffenden von der – seiner – Religion an. Momentan sehen wir allenthalben, dass Menschen durch die Religion motiviert sind, Böses zu tun, schlimmer noch, dieses Böse für gut zu halten. Das führt dazu, dass die schrecklichsten Greueltaten von Menschen begangen werden, die an sich weder „Monster“ noch amoralisch sind – zusätzlich zu den von ausgemachten Psychopathen begangenen. Hier unterscheiden sich manche säkularen Ideologien nicht viel von religiösen, verheißen aber wenigstens keine Belohnung im Jenseits.

      Like

      • American Viewer schreibt:

        @Dante
        Das stimmt natürlich. Gute Argumente. Allerdings bleibt bestehen, dass die größten Schlächter dieses Jahrhunderts mehr oder weniger anti-religiös waren. Wobei das natürlich auch reiner Zufall sein kann.

        Like

      • Aristobulus schreibt:

        Viewer, grad die größten Schlachter des Jahrhunderts hantierten ausdauernd mit penetrant religiösen Begrifffen, nicht? Hitler mit der Vorsehung, Stalin mit Mütterchen Russland, und Pol Pot hat es sicher ebenso mit religiöser Eigentlichkeit begründet, warum alle Uneigentlichen auszulöschen seien -.

        Heute ist es der IS, der ebenso penetrant religiös argumentiert.

        Like

  5. American Viewer schreibt:

    Was sagt Peter Singer eigentlich zur Beschneidung? Ich habe dazu gesucht, aber nichts gefunden.

    Like

    • anti3anti schreibt:

      Was soll ein Beschnittener sagen? Nichts!

      Gefällt 1 Person

      • American Viewer schreibt:

        Warum soll ein Beschnittener nichts sagen? Das ist eine seltsame Logik, die nur einen Sinn ergäbe, wenn man Stimmbänder beschneiden würde.

        Gefällt 1 Person

      • anti3anti schreibt:

        Ausgezeichneter Vergleich.

        Like

      • American Viewer schreibt:

        Das war kein Vergleich.

        Interessiert es Sie nicht, was Singer zur Beschneidung denkt? Er schränkt Religionsfreiheit sehr weit ein, in den Essays, die ich von ihm kenne.

        Von daher wäre es spannend wie er über Beschneidungen denkt. Oder nicht?

        Gefällt 1 Person

      • anti3anti schreibt:

        Ich kenne seine schriftliche Meinung zur Beschneidung nicht. Was er wirklich darüber denkt, darf ich mir vorstellen.

        Gefällt 1 Person

      • Dante schreibt:

        Man kann sich vorstellen, dass er vielleicht nichts davon hält, da es ein religiöser Brauch und er Atheist ist. So einfach ist das aber nicht. Man kann sich auch als Jude fühlen, wenn man überhaupt nicht an (einen persönlichen) Gott glaubt. Albert Einstein sprach zwar mal vom „Geheimnis des Alten“, womit er Gott meinte, äußerte sich aber auch dahingehend, dass ihm das Konzept eines persönlichen Gottes immer fremd gewesen sei. Gleichwohl sah er sich nach eigenem Bekunden als Juden, weniger im Sinne einer Religions- als im Sinne einer Volksgemeinschaft.
        Auch Marcel Reich-Ranicki soll gesagt haben, er habe keinen Tag seines Lebens an Gott geglaubt. Doch auch er sah sich als Juden, in seinem Fall wohl im Sinne einer Schicksals- und Überlebensgemeinschaft.
        Singers Haltung zu seiner jüdischen Identität respektive Herkunft kenne ich nicht, aber es ist nicht auszuschließen, dass sie bejaht. Natürlich könnte er sie auch als Hindernis, als Klotz am Bein empfinden und eine abwehrende Haltung einnehmen wie Jaecki Zucker (Henry Hübchen) in „alles auf Zucker“, der das Judentum einen Club nennt, mit dem er nichts zu tun habe. Auch das wäre nachvollziehbar, aber ich kenne keine Äußerungen Singers zu dem Thema.

        Like

      • American Viewer schreibt:

        Und was stellst du dir vor?

        Like

      • Aristobulus schreibt:

        Warum wollen Sie so gern, dass was gegen das Beschnittensein gesagt werde?

        Like

      • Dante schreibt:

        Ich verstehe die Logik nicht, der Ihren Worten zugrunde liegt. Warum sollte man sich als selbst – als Kind – Beschnittener keine eigene Meinung dazu leisten können? Weil er nicht weiß, wie es sich mit Vorhaut lebt?
        Dafür weiß ein unbeschnittener Mann nicht, wie es sich ohne lebt.
        Nach der „der kennt das andere nicht“ – Logik könnte sich nur ein kleiner Kreis eine Meinung leisten, nämlich diejenigen, die als Erwachsene beschnitten wurden.

        Like

  6. schum74 schreibt:

    Dass Sie sich so was antun, sehr geehrter Nathan Warszawski! Was für eine Kakophonie! Was haben die IBKA-Kongressisten miteinander gemeinsam außer der Lust, einen Kongress im Frühling abzuhalten?

    Ist es nicht so, dass es zwei Arten von Vereinen gibt: Interessen- und Hobby-Vereine? Zur ersten Gruppe zählen Parteien und Gewerkschaften, zur zweiten der Bund Deutscher Philatelisten und die Gesellschaft für deutsche Sprache.

    In einer offenen Gesellschaft sind Atheisten-Klubs naturgemäß keine Interessen-Vereinigungen. Ob ich an die Allmacht meiner grünen Badeente glaube oder an die Allmacht des Aphrodite-Sohnes Eros, geht in einem säkularen Staat keinen was an. Niemand wird mich wegen meines Glaubens außer Lohn und Brot werfen, niemand mir – wörtlich – an den Kragen wollen.
    In einer offenen Gesellschaft sind Atheisten-Klubs nur insofern von Nutzen, als man darin über die Eigenschaften der Aphrodite im Vergleich zu denen der Aschtoret konversieren und dabei trockene Martinis süffeln kann.

    Anders natürlich in einer theokratischen Gesellschaft oder in einer von Theokratie zunehmend bedrohten Gesellschaft: Da haben Leute wie Azur Tokan den weltlichen Europäern was zu sagen. Sie vertritt all diejenigen, Atheisten- und Andersgläubige, die sich dem Diktat des Islams nicht beugen wollen.
    Tokans Klub, wie immer er heißt, ist kein Hobby-Verein à la Giordano-Bruno-Stiftung, sondern eine Interessenvereinigung, der wir besser Alle beitreten sollten; solange Zeit ist und Hoffnung besteht.

    Und Peter Singer? Besser das als Israel-Bashing, nicht?

    Gefällt 2 Personen

  7. Anaxagoras schreibt:

    „Wem eine solche Philosophie nicht gefällt, ist kein konsequenter Atheist!“

    Falsch, ein Antisemit!

    „Doch MSS kriegt kalte Füße.“

    Noch ein Antisemit. Ne Spaß. Aber feige war das schon. Aber ich hatte den schon immer als Schaumschläger erkannt.

    Ich wär ja gerne Mitglied bei der GBS, wenn da nicht so viele Schaumschläger wären.

    Gefällt 2 Personen

    • Dante schreibt:

      Was die Ablehnung ‚dieser Philosophie‘ mit Antisemitismus zu tun hat oder warum MSS Antisemit sein soll, ist durchaus nicht einleuchtend. Wenn das also ernst gemeint ist, ist das erklärungsbedürftig. Ist es – wie ich eher vermute – ironisch gemeint, so ergibt das ganz andere Interpretationsspielräume…

      Like

  8. Dante schreibt:

    Sie liken sich selbst! Was für ein erbärmlicher Schwätzer sind Sie eigentlich? Gehen Sie in Therapie!

    DFTT

    Gefällt 1 Person

  9. scottberlin schreibt:

    „Zunächst ist „Atheismus“ ein negativer Begriff, nämlich die Überzeugung, dass es keinen Gott oder keine mehrere Götter gibt. Diese Überzeugung teilen die Atheisten mit Buddhisten, die landläufig als Religion eingestuft werden. Somit ist der Atheismus eine Religion wie viele andere auch.“
    Oh Gottogott. Weil die Buddhisten auch an keinen Gott glauben, aber landläufig als Religion eingestuft werden, ist der Atheismus auch eine Religion? Wenn es also die Buddhisten nicht gäbe, oder sie doch an einen Gott glaubten, oder sie nicht landläufig als Religion gölten, dann, und nur dann, wäre demnach also Atheismus keine Religion. Was für eine krude Logik.

    Like

    • aurorula a. schreibt:

      Wenn es also die Buddhisten nicht gäbe,[…]
      … dann gäbe es immer noch Taoisten oder Konfuzianisten, die Religionen sind und trotzdem atheistisch. Und bestimmt noch andere.
      Der Denkfehler besteht hier darin, für ‚Religion‘ bewusst oder unbewusst die eigene oder ehemalige eigene zu ersetzen und nicht tatsächlich zu schauen, was denn eine Religion zur Religion macht. Daß er so weit verbreitet ist, macht ihn nicht besser.

      Like

      • scottberlin schreibt:

        „Der Denkfehler besteht hier darin…“
        Bin mir nicht sicher, aber ich verstehe das so, dass Nathan Warszawski’s Denkfehler gemeint ist. Jedenfalls ist ja wohl klar, dass er mittels eines rethorischen Kniffe einen logischen Fehler macht: wenn Buddhist = Atheist und Buddhismus = Religion, dann folgt daraus keineswegs Atheismus =Religion. Und wenn Atheisten und Agnostiker glauben, dass es keinen Gott gibt, und manch einer daraus ableitet, dass sie auch eine Religion haben, weil Glauben = Religion, dann übersieht er die Sprachfalle, dass es sich in Wahrheit eben darum handelt, eine Behauptung NICHT zu glauben. Atheisten sind ganz einfach und, wie ich meine, leicht nachvollziehbar Menschen, die eine unbewiesene und unplausibele überlieferte Behauptung, es gebe außersinnlichr Wesen, nicht glauben.

        Like

      • anti3anti schreibt:

        Wie Buddhisten.

        Like

      • Aristobulus schreibt:

        … die können, aber müssen nicht an Götter glauben.
        Ganz im Gegensatz zu Atheisten :-), die was glauben müssen.

        Gefällt 1 Person

    • Dante schreibt:

      Die Schlussfolgerung des Autors ist natürlich falsch, aber sich über die „krude Logik“ zu echauffieren scheint mir doch ziemlich übertrieben, zumal es IMHO zweifellos cum grano salis gemeint ist.
      Natürlich gibt es keine Religion namens Atheismus, weil es ja nicht einmal überhaupt den Atheismus schlechthin gibt. Ebensowenig gibt es freilich den Mono- oder Polytheismus, die man somit auch nicht als jeweils eine Religion bezeichnen würde. Es gibt vielmehr mono- sowie polytheistische Religionen. Richtig wäre es jedoch gewesen, aus der Tatsache, dass der Buddhismus als Religion gilt, obgleich er nicht unbedingt Gottheiten kennt (es gibt ja auch Formen des Buddhismus mit Göttern), zu schließen, dass es so etwas wie atheistische Religionen geben kann und auch gibt.

      Like

  10. scottberlin schreibt:

    „Die Ästheten unter den Atheisten verstehen sich deshalb als „Agnostiker“.

    Wie kommen Sie zu der Bewertung „Ästheten“? Das hat mit Ästhetik nichts zu tun? Die eher wissenschaftlich orientierten Agnostiker sagen, weil man Nicht-Existenz logisch niemals beweisen kann: „Ich kann nicht wissen, ob es einen Gott gibt, also nenne ich mich „Agnostiker“ – Nicht-Wisser. Allerdings nichts beweist oder spricht auch nur überzeugend dafür, dass es einen Gott gibt.“ Atheisten sehen das Ganze pragmatischer und sagen: Einverstanden, aber wenn nichts überzeugend dafür spricht, dass es einen Gott gibt, dann sage ich jetzt mal ganz entschieden: „es gibt keinen.“

    „Vulgäre Atheisten wollen mit Agnostikern nichts zu tun haben.“

    Das ist Unsinn, entweder frei erfunden oder unkritisch abgeschrieben. Der in den Medien oft als „deutscher Chefatheist“ betitelte Michael Schmidt-Salomon, bezeichnet sich z.B. selbst als Agnostiker, akzeptiert aber ausdrücklich auch die Position der Atheisten.

    Like

  11. scottberlin schreibt:

    „Problematisch ist, dass es viele Theisten (Gottgläubige) unter den Humanisten gibt, die niemals Atheisten wählen würden, auch wenn diese sich „Humanisten“ nennen.“

    Woher will der Autor wissen, dass viele Theisten unter den Humanisten niemals Atheisten wählen würden? Und warum sagt er das? Ist offenbar reine Rhetorik.

    Like

  12. scottberlin schreibt:

    „War Bach Atheist?“

    Was will der Autor mit dieser Frage beweisen oder auch nur nahelegen? Leere Rhetorik.

    Like

  13. scottberlin schreibt:

    „Sind die Heiligen Bücher von Göttern geschrieben worden?“

    Eben!

    Like

Kommentare sind geschlossen.