Or lagojim – Wenn es dunkel wird in Deutschland

Nach 50 Jahren zwischenstaatlicher Beziehungen zwischen Deutschland und Israel und nach 70 Jahren, in denen in Deutschland keine Juden mehr verbrannt worden sind, wird es Zeit zu berichten, wie sich Israel und Deutschland seitdem aneinander nähern und voneinander entfernen. Bestens hierzu geeignet ist die Konrad-Adenauer-Stiftung KAS, da der große Kölner Namensgeber die offiziellen Beziehungen zu Israel und zu seinem Kollegen David Ben-Gurion aufgenommen hat. Die Ausschmückung des Inhalts hat die KAS der Buber-Rosenzweig-Stiftung übertragen, einem Ableger des Deutschen Koordinierungsrat, dem Dachverband der Gesellschaften für Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit GCJZ. So kommt es, dass mit Ausnahme vom Israel-Freund Volker Beck nur deutsche Juden zu den Vortragenden gehören, die wie alle Juden ihre Meinungen für Fakten halten.

Das Treffen am 12. Juni 2015 ist für 25 Personen in einem Kölner Hotel ausgelegt. Das Mittagessen ist bei einem guten Preis-Leistungsverhältnis sehr empfehlenswert.

Wissenswertes über Deutschland und Israel

Seit 60 Jahren ist kein einziger Tag vergangen, an dem Israel in der Süddeutschen Zeitung SZ nicht erwähnt worden ist. Nur München und Bayern kommen in der SZ häufiger vor! Jeder, der sich für Israel einseitig interessiert, sollte nicht die „Jerusalem Post“, die aus der „Palestine Post“ hervorgegangen ist, sondern die SZ abonnieren und lesen!

Mitglieder des Deutschen Koordinierungsrat, der Dachverband der GCJZ, fahren mehrmals jährlich nach Israel, ohne jedes Mal von palästinensischen Arabern besiedelte Gebiete aufzusuchen, obwohl die GCJZ Aachens nur tote Juden bis 1945 und von lebenden Juden getötete arabische Palästinenser nach 1945 als Opfer zählt. Lebende Juden, die keine Mitglieder der GCJZ sind, gelten nicht Opfer. Lebende Araber sind keine Mitglieder der GCJZ.

Von den sechs Staaten, die 1948 Israel angegriffen haben, ist heute die eine Hälfte von Israel militärisch abhängig, die andere Hälfte existiert nur auf dem Papier. Eingedenk dieser politischen Tatsache stellt die Welt, wozu auch der aufgeklärte Westen gehört, politische, wirtschaftliche und militärische Forderungen nur an Israel. Die Existenz des Islamischen Staates IS im Nahen Osten hat sich in der EU und den USA noch nicht ins Bewusstsein gezwängt.

Der Gott Israels

Wer über die Geschichte Israels berichtet, muss Gott einschließen. Vor allem die USA, die Israel unterstützen, tun dies. Die USA stehen auf Seiten Israels, weil Israel eine verlässliche Demokratie wie die USA ist und weil in Israel Computer und Waffen entwickelt werden, die den technischen und ethischen Vorsprung der USA in der Welt sichern. Die evangelischen Christen der USA, die politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich das Sagen haben, halten die USA für das neue Israel, für das von Gott versprochene neue „Gelobte Land“. Der Zionismus kündigt den Messias an. Die evangelischen Christen wollen auf der richtigen Seite stehen, wenn Jesus nach Zion, dem jüdischen Jerusalem, zurückkehrt, bevor er sich endgültig im Bible Belt niederlässt, und versprechen deshalb seit Jahrzehnten, die US-Botschaft vom schwulen schwülen Tel Aviv ins religiöse luftige Jerusalem zu verlegen, noch bevor der Meschiach kommt. Für Katholiken, die meist dort herrschen, wo Armut wohnt, ist der Zionismus ein Problem. Beweist doch das widerauferstandene Israel, dass es die Juden und nicht die Anhänger der Katholischen Kirche sind, die Gott auserwählt hat.

Aus ähnlichem Grund hat die DDR, solange dort der Sozialismus Staatsreligion gewesen ist, den jüdischen Staat Israel als eine real existierende Konkurrenz zum wahren Heil betrachtet. Erst als der Sozialismus in sich zusammenfällt und DDR-Bürger Israel besuchen dürfen, erfahren sie die lang ersehnte Erlösung. Auch BRD-Jugendliche suchen Israel auf, um in einem Kibbutz zu arbeiten, um den wahren Sozialismus hautnah zu erleben. Solange die Juden Israels als schwach gelten, ist der Zionismus eine Vision und eine Idee der Gerechtigkeit.

Die gottlose Juden

Irgendwann nach dem siegreichen Sechs-Tage-Krieg 1967 ändert sich die Sicht der Deutschen. Nun heißt es, dass jedes Land die Juden verdient, die es hat. Der Zentralrat wird zum Jammerjuden, der erst mit Josef Schuster seine einzige Existenzberechtigung verliert. In der Beliebtheit nimmt Israel weiterhin einen vorderen Platz ein, die Juden Deutschlands landen weit abgeschlagen ganz unten gleichauf mit Sinti und Roma, die damals Zigeuner sind. Die Gewerkschaften sind und bleiben noch lange ihren israelischen Partnerorganisationen freundschaftlich verbunden.

Noch nach 1967 bleiben Juden und Israelis bei den christlichen Pazifisten unerwähnt. Christen lieben Juden als Opfer und als Ideal. Doch nun ist Israel siegreich, also stark. Echte Linke, die fest davon überzeugt sind, dass sie aus religiösen Gründen sich niemals die Frage nach ihrem eigenen Antisemitismus zu stellen brauchen, formieren sich gegen Imperialismus, Revanchismus und folgerichtig auch gegen Zionismus. Die Antisemiten nehmen in Deutschland nicht zu. Sie trauen sich nun, sich öffentlich zu äußern. Für Neonazis bedeutet die Existenz Israels, dass die Endlösung noch nicht vollendet ist. Rechts- und Linksextremisten sind, was Juden betrifft, einer Meinung und handeln vereint. Später stoßen Islamisten hinzu, sodass der gemeinsame Block von Nazis, Linken und Islamisten für Juden in Deutschland lebensgefährlich wird.

Noch 1973, als der Jom-Kippur-Krieg tobt, der Israel zu vernichten droht, weil der beliebteste deutsche Bundeskanzler Willi Brandt den USA verbietet, Israel über westdeutsches Staatsgebiet mit dringend benötigten Waffen zu unterstützen, opfern deutsche Postgewerkschaftler heimlich ihre Ferien, um unter Lebensgefahr von den Syrern zerschossene Telefondrähte im Golan zu reparieren.

WB-02

Ideologie heute und nicht relevante Neuigkeiten

Die Terrororganisation Hamas wird im Gazastreifen an der Macht blieben, solange die palästinensische Bevölkerung dort leidet. Deshalb ist die Hamas am Leid der Palästinenser interessiert und nicht an einem unabhängigen Palästina.

Nach den vulgären antijüdischen Demonstrationen auf deutschen Straßen, die von deutschen Behörden unterstützt und Islamisten in die Schuhe geschoben werden, wollen viele in Deutschland bleibende Juden glauben, dass der Mainstream sich von islamischen Terroristen ab- und Israel zuwendet.

In Tel Aviv gibt es die besten nicht-koscheren Restaurants der Welt. In manchen Vierteln ist ein Drittel der Einwohner homosexuell. Wer trefe essen will, braucht nicht nach Israel zu fliegen. Für die Homosexualität reicht Köln vollkommen aus.

Muslime haben nicht nur die Zahlen, die Philosophie und den Koran erfunden, sondern auch den gelben Judenstern. Juden sind in islamischen Ländern verpflichtet gewesen, in der Öffentlichkeit sichtbar einen gelben, Christen einen blauen Fleck tragen.

Der „Arabische Frühling“ ist eine herbeigeredete Selbsttäuschung des Westens. In arabischen Ländern funktioniert wenig so gut wie die Korruption.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist Giftgas von staatlichen und quasi-staatlichen Organisationen nur im Nahen Osten und nur von und in islamischen Ländern eingesetzt worden. Trotzdem fürchten die zuständigen Behörden weltweit derartige Anschläge.

Nicht nur in Kirchenkreisen gilt der Pazifismus als gottgefällig. Der angewandte Pazifismus verhindert zwar nicht einmal theoretisch Genozide, ist jedoch wunderbarerweise antizionistisch. Pazifisten akzeptieren den Tod der anderen, um ihn herzhaft zu bejammern. Gerechtes Handeln ist verpönt, wenn es mit Gewalt verbunden ist. Gewalt gegen Juden ist zulässig.

Volker Beck

Der Grüne Volker Beck ist Mitglied des Bundestages und Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe, Sprecher für Religionspolitik und ein verlässlicher Freund Israels. Er sagt, dass Adenauer bis zuletzt sich gegen einen Botschafteraustausch mit Israel gestemmt hat. Israel ist an einem Botschafteraustausch schon in den 50-er Jahren interessiert gewesen.

Wegen des Holocausts hat Israel eine Anspruch auf deutsche Solidarität. Auf Regierungsebene ist dies gesichert, beim Volk nicht. Es gibt zaghafte Überlegungen, der deutschen Bundeswehr, die Sicherheit Israels zu übertragen, damit sich Juden inklusive Siedler aus Palästina zurückziehen, damit der Zweitstaat Palästina gleich danach zur Provinz Palästina/Syrien des Islamischen Staates erhöht wird. Mit Ausnahme der Deutschen, der Israelis, der Palästinenser und der IS-Terroristen sind alle einfältigen Menschen von dieser Idee begeistert. Selbst Gaddafi und Mohamed sollen aus dem Paradies ihre Einverständnis signalisiert haben.

Doppelte Standards gegenüber Israel sind zwar nicht tolerierbar, jedoch alltäglich. Deutschland treibt ausgezeichnete Geschäfte mit der von Marokko besetzten Sahara. Die Besetzung der Sahara verstößt gegen das Völkerrecht, was keine Christen, keine Linken, keine Rechten und keinen Pazifisten stört, da die Schuldigen keine Juden sind. Volker Beck erwähnt nicht die Türkische Republik Nordzypern, die Teil der EU ist und die von der Türkei vor 40 Jahren erobert worden ist. Die ansässigen, ob muslimische oder christliche Zyprioten, sind vom türkischen Militär vertrieben worden und durch Türken aus Anatolien ersetzt worden. Auch Tibet bleibt unerwähnt.

1952 ist nach einer US-Studie die Mehrheit der Deutschen davon überzeugt, dass die Juden selbst am Holocaust schuldig sind. Neuere Zahlen sind aus nicht bekannten Gründen nicht vorhanden.

Der Zionismus ist säkular und jüdisch. Er arbeitet nach dem selben Muster wie die jüdische Religion: Verfolgung, Errettung, richtiges Verhalten und Handeln.

Fazit

Die KAS ist geschmeidig wie Adenauer und bietet jedem das Gefühl, dass seine Meinung wichtig und richtig ist, solange er sich bemüht, den offenen Konflikt zu unterdrücken. Deshalb sollte schleunigst den Organisatoren oder einem der Redner der Ehrenpreis der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Aachen e.V. angedeiht werden, bevor der Aachener Friedenspreis dem zuvorkommt.

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16 Antworten zu Or lagojim – Wenn es dunkel wird in Deutschland

  1. Gutartiges Geschwulst schreibt:

    „Wegen des Holocausts hat Israel einen Anspruch auf deutsche Solidarität.“

    Was soll das? Weil Israel IM RECHT ist, hat es einen Anspruch auf deutsche und jegliche Solidarität!

    Gefällt 5 Personen

  2. Page jun. schreibt:

    Vielen Dank erst mal, sehr guter Artikel!

    Der Israel-Freund Volker Beck bringt viel Empathie für Israel auf, das ist schön.

    Er nimmt in vielen Punkten eine relativ ausgeglichene Position ein:
    – Kritik des Begriffes „Israelkritik“,
    – Sicherheitszaun ist Zaun und keine Mauer und hat sehr viele Terroranschläge vereitelt,
    – vielen arabische Nachbarn stellen das bloße Existenzrecht Israels in Frage,
    – die Anwendung von Sharansky’s 3D Kriterien,
    – sein Vergleich, was wohl in D los wäre, wenn es vergleichbare Anschläge/Raketenangriffe gäbe,
    usw., usw.

    Was mich wundert ist, dass auch solche Freunde Israels einerseits die post-kolonialen Grenzziehungen (San Remo, Sykes-Picot, Balfour, pal. Mandat) als ursächlich für viele der heutigen militärisch/ethnischen Konflikte ausmachen, andererseits aber von einem homogenen „palästinensischen Volk“ schwabulieren und einen „palästinensischen“ Nationalstaat befürworten und das völlig losgelöst von grundsätzlichen freiheitlich-emanzipatorischen Grundrechten. (Meinungs- und Religionsfreiheit, Frauenrechte, Rechte für Schwule und Lesben, freie Wahlen, offen antisemitisches Dogma der PA: „judenreines Palästina“, usw. usw.)

    Die Idee, das „Pferd von hinten aufzuzäumen“ und ausgerechnet Deutsche Streitkräfte einzusetzen, um in der „Westbank“ also Judea&Samaria ein staatliches Gewaltmonopol, bzw. eine Entwaffnung zu gewährleisten um dann in Folge eine Sicherheitsgarantie und einen „palästinensischen“ Nationalstaat zu schaffen ist – um es gelinde zu sagen – Wunschdenken.

    Solche Vorschläge kommen regelmäßig von Ralf Fücks (Heinrich-Böll Stiftung), Avi Primor und eben Volker Beck.

    Nicht nur Shlomo Avineri meint: „Niemand in Europa denkt wie er Nikosia und Mitrovitza lösen kann. Wenn man keine Antwort über Mitrovitza und Nikosia hat, ist es eine große Chutzpe, wenn man glaubt man hat eine Antwort über Jerusalem“ (2013-11-10, Israel-Kongress)

    Europa könnte ja schon heute damit Anfangen, den Gaza-Streifen zu Demilitarisieren, hier wären auch keine Vorbedingungen an Israel nötig/möglich..

    Es wird Zeit, dass solche Freunde Israels einsehen, dass Ihre Dogmen keine „Lösung“ bringen.

    Die Lebensqualität der „Palästinenser“ wird nicht besser durch weniger Israel, sondern durch MEHR Israel.

    Wieso wird – auch von Israel-Freunden – implizit angenommen, dass der „Siedlungs-„bau eine Hürde für den Friedensprozess ist?

    Wieso wird mehr oder weniger offen darüber geredet, dass „Siedlungen“ in Judea&Samaria aufgelöst werden müssen, wo ist da bitte die Moral? Wieso dürfen Juden in Paris und London leben, aber ausgerechnet in Hebron nicht?

    Die von allen Vortragenden vorgebrachte einseitige Kritik an der Regierung Netanjahu und pauschal am „Siedlungs-„bau geht mir um so mehr auf die Nerven, als sie im Brustton der moralischen Überlegenheit vorgebracht wird. (wie bei Prof. Günther Bernd Ginzel)

    Alles Gute,

    Page jun.

    Gefällt 4 Personen

    • Eitan Einoch schreibt:

      Ich finde, man sollte lieber die deutschen Palästinenserfreunde in Gaza und der Westbank ansiedeln. Bin gespannt, wie lange sie es unter ihren palästinensischen Freunden so aushalten…

      Gefällt 3 Personen

  3. schum74 schreibt:

    Um den Sechs-Tage-Krieg 1967 herum waren bei den Deutschen die Israelis beliebt und die eigenen Juden unbeliebt? Hab‘ ich richtig verstanden? Und die eigenen Juden waren so unbeliebt wie die „Ziganischen“ (Aristobulus)? Das gefällt mir. Da kommen wieder die zusammen, die schon damals ins selbe Lager gehörten.

    Auch der Titel des Artikels gefällt mir gut: Or la-Gojim – Licht den Völkern. Legt er doch eine Erklärung nahe für den geballten Hass, der Israel und die Juden weltweit heimsucht. Warum die doppelten Beurteilungsstandards? Warum gegen diesen einen Staat ein Appell zum Boykott, der keinem anderen Staat auf der Welt gilt: nicht China, nicht Sudan, nicht Nordkorea, nicht dem Katar, nicht Saudi-Arabien, und natürlich nicht dem für die Einhaltung der Menschenrechte bekannten Iran?

    Worin sind wir schlechter als alle anderen Völker, fragt sich manchmal der Jude bedeppert und prüft sich auf Herz und Nieren. Falsche Frage, Chabibi. Die Frage muss lauten: Worin sind wir besser? Und hier haben wir schon die Antwort:

    Speaking at a smallish military base outside Tel Aviv, the German lawyer acknowledged that the IDF went to “great and noble lengths” to avoid civilian casualties in Gaza and other recent conflicts. However, he believes that the IDF is taking “many more precautions than are required” and in doing so, he fears the IDF “is setting an unreasonable precedent for other democratic countries of the world who may also be fighting in asymmetric wars against brutal nonstate actors who abuse these laws.”

    He’s not alone. When Pnina Sharvit Baruch, a former Dabla [the acronym for the Hebrew name of the international law department] chief, attends legal conferences around the world, she says she faces “recurring claims” from other militaries’ legal advisers that the IDF “is going too far in its self-imposed restrictions intended to protect civilians, and that this may cause trouble down the line for other democratic nations fighting organized armed groups.” Today, Baruch is a senior researcher at the Institute for National Security Studies in Tel Aviv.

    Israel’s fight with Hamas is not just an example of classic asymmetric warfare, it’s also just plain nasty. Why? Hamas may be a nonstate actor but its militants have access to a broad array of sophisticated weaponry that is more typically found in the arsenals of nation-states. Either way, bad news for Israel.

    And maybe bad news for other Western nations as well. “The IDF’s warnings certainly go beyond what the law requires, but they also sometimes go beyond what would be operational good sense elsewhere,” says Michael Schmitt, director of the Stockton Center for the Study for International Law at the U.S. Naval War College. “People are going to start thinking that the United States and other Western democracies should follow the same examples in different types of conflict. That’s a real risk.” Schmitt is the author of a just-completed comprehensive analysis of the IDF’s targeting systems.
    Aus: Willy Stern, “Attorneys at War”, Weekly Standard, 15.06.2015

    Yaakov Rotil (JSS News, 12.06.2015) fast die Vorhaltungen zusammen: Israel tötet nicht genug Palästinenser. Und auch ihm drängt sich ein Verdacht auf:

    „Und wenn das eine Wurzel des Antisemitismus wäre? Werden wir nicht gerade deshalb die ganze Zeit kritisiert, weil wir nicht wie die Wilden handeln? Wir halten so gut wir können ein Gesetz ein, das uns seit 3000 Jahren eigentümlich ist. Unsere Verhaltensnormen sind strenger als diejenigen dieser ‚anderen demokratischen‘ oder gar nicht demokratischen Staaten. Es sieht so aus, als würde das Einige stören. Ist das einer der Gründe für die Feindschaft, die wir hervorrufen?“ (Eigene Übersetzung)

    אמר משה: ריבון העולמים, אם היינו ערלים או עובדי עבודה זרה או כופרים במצוות לא היו שונאים אותנו ולא רודפים אחרינו, – אלא בשביל התורה שנתת לנו (שונאים אותנו). (מדרש תנחומא; יהושע שפיגל, רשפי תורה, גבעתים 1987, ע‘ 333)

    Amar Mosche: Ribón ha-Olamim, im hajínu Arelim o Owdéj Awoda sará o Kofrim be-Mizwot lo hajú sson’ím otánu we-lo rodfim acharénu, ‒ éla bischwil ha-Tora sche-natáta lánu (sson’ím otánu).

    [Sagte Mosche: Herr der Welten, wären wir unbeschnitten oder Götzendiener oder Mizwot-Vergessene, man würde uns nicht hassen und nicht verfolgen; doch wegen der Tojre, die du uns gegeben hast, hasst man uns. (Midrasch Tanchuma (4. Jh.); zit. n. Jehoschua P. Spiegel, Rischpej Tora – Tora-Funken, Givataim 1987, S. 333)]

    Den Auftrag, Or la-Gojim zu sein, nehmen die Juden verdammt ernst. Nicht gut für sie. Aber wunderbar.

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    • Aristobulus schreibt:

      Sieh mal einer an. Der Vorwurf, der Pnina Sharvit Baruch entgegenschlägt, dass das zu menschliche Vorgehen der IDF ein zu ungünstiges Licht auf andere Armeen anderer Länder werfe, erinnert mich an was Anderes: An einen bestimmten Vergewaltigungsvorwurf. Dieser Vorwurf an die IDF lautete, dass israelische Soldaten keine Vergewaltigung vonähmen, so wie alle anderen Soldaten aller anderen Länder, weil sie nämlich so rassistisch seien, ungleich rassistischer als alle anderen Soldaten anderer Länder.

      Immer machen diese Jiddn was falsch. Die IDF schont zu viele Zivilisten, sodass Andere ja ein schlechtes Gewissen kriegen müssen, und sie vergewaltigt nicht mal welche, so wie jeder anständige Nichtrassist es nun mal tut.

      Ach wenn die Jiddn einfach Barbaren wären!, es gäbe keinen Antisemitismus jemals.
      Nu, da sind wir doch lieber seit je her und weiter keine Barbaren.

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      • schum74 schreibt:

        Und wir werfen nicht nur ein schlechtes Licht auf die Armeen anderer Länder. Wir beschämen auch noch die Christen, die das Gutsein gepachtet haben. Was bleibt der Kirche übrig als um unsere Veränderung zu beten?

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      • Aristobulus schreibt:

        Wenn die Kirche das wenigstens richtig täte, so, wie sie’s seit dem Mittelalter bis 1962 tat, „et oremus pro perfidis Iudaeis“, lasset uns beten für die verräterischen Juden.
        Fragen wir doch mal den Paul, ob sich die Kirche verändert habe. Wenn, dann war sie bis 1962 böse. Kann sie aber nicht gewesen sein, weil dann nämlich Zoress. Paul will aber keinen Zoress, und also kann sich die Kirche nicht verändert haben.
        Warum beten sie’s dann in entschärfter Form, nur, dass wir Jesum erkennen sollen? Sind wir also nicht mehr perfide? Warum waren wir’s nur bis 1962?
        Und warum hat die Kirche eigentlich erst seit 1962 das Gutsein für sich gepachtet gegen uns, was hatte sie vorher, und was hatten wir?
        Warum dürfen wir nicht mehr perfide sein? Selbst das schreiben sie uns vor. Vorher schrieben sie uns Perfidie vor, und seit 1962 schreiben sie uns vor, dass wir Jesum erkennen sollen. Aber wären wir dann nicht noch perfider denn je?

        Fragen über Fragen.

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      • schum74 schreibt:

        Komm, Ari, lass uns kschej Oref bleiben, so wie wir immer gewesen sind: hart-näckig!

        Ich weiß nicht, was Yvan Attal in seine Filmkomödie „#LesJuifs“ hineinpacken wird. Ich weiß, was für eine Szene ich drehen würde: eine Anti-Israel-Demo in der deutschen Hauptstadt. Das übliche Personal: ein Gemisch aus rosa/rot/islamgrün. Rufe: „Juden ins …!“, „Allah hu …!“. Plakate: „Für das Recht auf Bombardierungen ohne Warnung“, „Gleiches Recht auf Vergewaltigung“ – letzteres aus einer Gruppe verhüllter Frauen heraus. Jihad-Fahnen, SPD- und LINKE-Fahnen, Pax-Christi-Fahnen. In der ersten Reihe Arm in Arm mit dem iranischen Botschafter unsere Claudia, dazu Bischöfin Quarkmann, die Hechtin und Koran schwingende Genossen. Vor der Holocaust-Gedenkstätte Halt zum Gebet unter der Leitung des ZMD-Vorsitzenden.

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      • Markus Leuthel schreibt:

        „Will ich ein Barbar nicht sein,
        Brech ich z’nächst mir nicht mein Bein.“
        (Humpelnd gut sein wird nämlich gern schwierig…)

        Schum & Ari:
        Nach deinen (Schum) wie immer sehr erhellenden Zeilen, sowie nach deiner ebenfalls treffsicheren Einschätzung, bleibt mir nur noch der Wunsch übrig, daß die Asymmetrie noch asymmetrischer wird, bis wirklich auch der letzte möchtegern-freiheitskämpferische Vollhonk, der von irgendwelchen Machtmenschen mit Kriegswaffen beliefert wird, und der sich gegen alles Gute in der Welt (auch zum eigenen Unwohl, wohlgemerkt) benutzen läßt, endlich seine geistigen Fesseln abzuschütteln lernt. Wie sonst soll diese Welt wenigstens ansatzweise Frieden finden? Ok, ich mach dann schon mal das Kündigungsschreiben an diesen Amalek fertig. Verzupf‘ di, Amalek! Es langt!

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      • Aristobulus schreibt:

        … wo dann Eugen Drewermann zitternd vor Greisenhaftigkeit, Würde, Bürde und Rührung die Bühne erklimmt und siebenundvierzig Minuten über den Weltfrieden redet, indem er sich zu dieser ungewohnt lakonischen Kürze gewohnt unmenschlich zwingt. Woraufhin dann Josef Schuster die Bühne bespringt und auch über den Weltfrieden redet, aber er hat sich in der Veranstaltung geirrt, er wollte nicht auf dieser reden!, schon wegen Vorsicht und wegen Rücksichtnahme und sowas!, aber es hat ihn 1) übermannt, und 2) fällt es keinem auf, weil er diese Rede immer und überall hält, und weil er 3) selber nicht weiter auffällt. Dafür dauert die Rede nur sieben Minuten. Na immerhin.

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