ENZYKLIKA LAUDATO SI’

ENZYKLIKA LAUDATO SI’

von Papst Franziskus

ÜBER DIE SORGE FÜR DAS GEMEINSAME HAUS

Auf 222 Seiten lässt Papst Franz ein Rundschreiben (Enzyklika) veröffentlichen, das niemand vollständig durchlesen wird. Man erkennt die Nicht- und Teil-Leser an der überschwänglichen Kritik der Enzyklika, die auf 20 Seiten ausreichend Platz gefunden hätte. Legt man die klare und dichte Sprache der Genesis-Schreiber zu Grunde, so hätte ein einziges Blatt Papier ausgereicht. Eine Papierverschwendung von 222 Seiten bedeutet nicht das Ende der Welt, auch wenn der Papst uns diese Botschaft unterschwellig übermitteln will.

Das umfangreiche und informationsarme Rundschreiben, das an einer bilderlosen Werbebroschüre einer aufdringlichen christlichen Sekte erinnert, lässt sich in einer knappen Stunde lesen. Das Schriftstück besteht aus mehreren kurzen Vorworten, sechs Kapiteln und 246 Absätzen, die im Internet auf deutsch vorhanden und auf iBooks übertragbar sind, gefolgt von zwei netten Schlussgebeten. Der Klimawandel und die Ökologie nehmen neben der Heiligenverehrung einen breiten Raum ein. In einfachen Worten versucht Papst Franz die weltlichen Problematik zu beschreiben:

„Das Klima ist ein gemeinschaftliches Gut von allen und für alle.“ Abs. 23.

Mit der selben Selbstverständlichkeit, mit der der Papst naturwissenschaftliche Zusammenhänge erklärt, sollte der gläubige Katholik die Messe in der Kirche meiden und stattdessen am Sonntag dem Vortrag eines Teilchenphysikers lauschen, um Gott zu verstehen. Er wird genauso enttäuscht werden. Vor 500 Jahren haben sich Päpste auf Seiten derjenigen Wissenschaftler geschlagen, die die Erde als den Mittelpunkt des Universums festgelegt haben. Sie taten es aus Eigennutz. Der fromme und ehrliche Wissenschaftler Galileo Galilei hat die politische Vorliebe der Päpste beinahe mit seinem Leben bezahlt. Europa hat durch diese ideologische Verbohrtheit des Vatikans mehr als 100 Jahre an wissenschaftlichem Fortschritt verloren. Papst Franz hat daraus gelernt. Auch er folgt dem populistischen Mainstream, um seinen Einfluss zu mehren, statt ihn zu verlieren:

„Es stimmt, dass es noch andere Faktoren gibt (den Vulkanismus, die Änderungen der Erdumlaufbahn und der Erdrotationsachse, den Solarzyklus), doch zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen, dass der größte Teil der globalen Erwärmung der letzten Jahrzehnte auf die starke Konzentration von Treibhausgasen (Kohlendioxid, Methan, Stickstoffoxide) zurückzuführen ist, die vor allem aufgrund des menschlichen Handelns ausgestoßen werden.“ Abs. 23.

Jeder Rom-Tourist kennt die Verschwendungssucht der Katholischen Kirche, die durch einen Kleinwagen des Papstes nicht verschwindet. Trotzdem gibt es keinen Grund, die Ressourcen unseres Planeten leichtfertig zu verschwenden, selbst wenn sie wiederverwertbar, also für uns Menschen unendlich sind. Nebenbei, Methan entsteht weniger durch menschliches Handeln als durch Rinder und Pflanzen. Hoffentlich hat der Papst nicht vor, die Methan produzierenden Heiligen Kühe Indiens zu schlachten. Die Rache der Hindus würde das geringfügige Problem der Erderwärmung vergessen lassen.

Das bedeutet keineswegs, dass die globale Erwärmung zu einem großen Teil durch menschliches Handeln bedingt ist. Seit auf unserem Planeten zum ersten Mal das Wetter auf der Bühne aufgetreten ist, kennt die Erde Klimaveränderungen, Klimaschwankungen, Klimaerwärmungen und Klimaerkaltungen, die unter dem Begriff „Klimawandel“ zusammengefasst werden. Wer an Gott als den Schöpfer des Himmels und der Erde glaubt, muss akzeptieren, dass Gott – und nicht der Mensch – in seiner unergründbaren Weisheit den Klimawandel geschaffen hat, genauso wie das Leben und den Tod, der manchem Individuum nicht gefällt. Ein frommer Katholiken, der glaubt, dass nicht Gott, sondern der Mensch den Klimawandel bewirkt, begeht eine Sünde wider den Heiligen Geist, eine Blasphemie! Vor 2.000 Jahren, als der Klimawandel (sicherlich? vielleicht?) noch nicht menschenbedingt gewesen ist, war es in Europa wärmer als heute. Ansonsten wären die römischen Soldaten mit kurzen Hemdchen und Hosen niemals bis zur Elbe vorgestoßen. Momentan behaupten populistische Politiker und andere Ideologen, die reichlich an der Akzeptanz des Klimawandels verdienen, dass es weltweit wärmer wird. Wenige seriöse Wissenschaftler behaupten das Gegenteil. Wer will sich noch an den „Spiegel“ in den 1970-er Jahren erinnern, der auf der Titelseite vor einer neuen Eiszeit warnt?

Möglicherweise steigen derzeit die Temperaturen weltweit oder nur lokal an. Kein anständiger Wissenschaftler wird genau vorhersagen, um wie viele °C oder °K und in welchem Zeitraum es wärmer oder kälter werden wird. Der Glaube an die Klimaerwärmung, nicht ihre unbekannte Tatsache, dient dem politischen Vorteil, dem Machterhalt und der globalen Geldumverteilung von unten nach oben. Der Irrglaube hat beinahe die gesamte deutsche Bevölkerung erfasst. In islamistischen und manchen islamischen Ländern müssen die Schüler den Koran auswendig lernen und dürfen Allahs Worte bei Lebensgefahr nicht hinterfragen. In Deutschland erhalten Schüler eine ähnliche Gehirnwäsche. Wer an die menschengemachte Klimaerwärmung, gar an die Klimaerwärmung an sich, die fälschlicherweise „Klimawandel“ genannt wird, zweifelt, wird ins Abseits gestellt und hat miserable Zukunftsaussichten. Das erklärt, warum muslimische Flüchtlinge unbedingt nach Deutschland wollen!

Den Päpsten vor 500 Jahren ist zugute zu halten, dass sie ihr Weltbild mit der Erde als Mittelpunkt aus der Bibel herausgelesen haben. Es ist eine einfältige Interpretation der Bibelstelle gewesen, die heute jeder halbwegs sprachlich begabte Gymnasiast in seinem ersten Jahr ganz ohne Kenntnisse der Relativitätstheorie erkennt.

Darf es wundern, dass der jetzige Papst wie seine Vorgänger vor 500 Jahren aus Eigennutz sich auf Seiten des mächtigen und reichen Mainstreams schlägt?

Damals beginnt die Aufklärung, die dem Menschen nie erahnte Freiheiten bringen wird. Doch Geschichte läuft nicht in eine vom Menschen vorgeschriebene Richtung; allein schon deshalb nicht, weil die Zukunft nicht von Vornherein feststeht. Unglückseligerweise schwindet die Aufklärung seit Jahrzehnten und wird bald das öffentliche Leben verlassen. Man erkennt es daran, dass Scharlatane, Politiker und nun auch Pfaffen erneut in den strengen Naturwissenschaften mitmischen.

„Der Anstieg des Meeresspiegels kann Situationen von äußerstem Ernst schaffen, wenn man bedenkt, dass ein Viertel der Weltbevölkerung unmittelbar oder sehr nahe am Meer lebt und der größte Teil der Megastädte sich in Küstengebieten befindet.“ Abs. 24.

Nicht die Klimaerwärmung ängstigt die Menschen – viele freuen sich, im Winter auf Winterreifen zu verzichten – sondern die Schreckensfolgen der Klimaerwärmung, die machtbesessene Propheten verbreiten. Horrorszenarien werden erfunden, um die Menschen gefügig zu machen. Der befürchtete Anstieg des Meeresspiegels spült nicht nur der Katholischen Kirche viele Gläubige und viel Geld ins Netzt. Auch Laiengruppen profitieren. Um den Horrorszenarien Gewicht zu verleihen, werden Inseldiktatoren im Pazifik gedrängt, für viel versprochenes Geld den Narren zu spielen. Bekannterweise versinken Inseln im Meer nicht weil der Meeresspiegel steigt, sondern vor allem weil sich Erdplatten verschieben.

Im Laborversuch kann das Steigen des Meeresspiegels in Abhängigkeit vom Anstieg der Welttemperatur nachgespielt werden. In der Realität ist dies nicht möglich. Sowohl der Anstieg der globalen Temperatur, als auch der Anstieg der Meeresspiegel basiert auf Aufzeichnungen, deren Genauigkeit vom Ort und von der Zeit abhängen, mit anderen Worten: unzuverlässig sind. Kennt jemand die aktuelle höchste Tagestemperatur in Palmyra? Um wie viele cm ist der Meeresspiegel an der Küste Libyens gestiegen, seitdem der umgängliche Diktator Gaddafi beseitigt worden ist? Wo verlief die Küste Schleswig-Holsteins bevor die ersten Germanen dort aus dem Nebel auftauchen? Steigt die mittlere Temperatur an, so wird es mancherorts heiß, anderswo mäßig warm und an einigen Orten sogar kälter werden. Steigt der mittlere Meeresspiegel, so wird es mancherorts zu großen Überschwemmungen kommen, anderswo kaum bemerkt werden und an einigen Orten das Wasser zurückgehen. Das ist die Definition des Durchschnitts, die die wissenschaftliche Arbeit, im Gegensatz zur theologischen oder ideologischen, unheimlich erschwert.

Nicht alle Wissenschaftler nehmen an, dass die globale Klimaerwärmung zu einem globalen Anstieg des Meeresspiegels führt. Viele Wissenschaftler nehmen es an, nicht weil sie es nachweisen können, sondern weil es vernünftig klingt. Auf der Wikipedia-Seite

https://de.wikipedia.org/wiki/Meeresspiegelanstieg#/media/File:Post-Glacial_Sea_Level.png

ist eine S-förmige Kurve abgebildet, die die Zunahme des Meeresspiegels seit der letzten großen Eiszeit dokumentiert. Vor 22.000 bis vor 15.000 Jahren steigt über 7.000 Jahre der Meeresspiegel langsam an. Dann folgt ein schneller Anstieg über weitere 7.000 Jahre an. In den letzten 8.000 Jahren bis heute fällt der Anstieg des globalen Meeresspiegels auf wenige mm im Jahr zurück. Diese Kurve ist zu schön, um wahr zu sein. Sie zeigt, dass seit der letzten Eiszeit der mittlere Meeresspiegel unabhängig von den auf der Erde herrschenden Temperaturen ständig ansteigt. Somit können seriöse Wissenschaftler nur eines behaupten: Wir wissen nicht, um wie viele mm, ob und wo der Meeresspiegel ansteigen oder fallen wird.

Der globalisierte Aberglaube beschränkt sich nicht auf das Wetter. Menschen haben weitere Ängste, die der finanziellen Ausbeutung harren: Angst vor Genen, Angst vor Atomen, Angst vor Seebeben, Angst vor dem Tod. Menschliche Gentechnik, die die Natur kopiert, ist Teufelswerk, da sie Gott vorbehalten ist, was insbesondere Atheisten glauben. Am liebsten würde der verängstigte Bürger alle Gene aus seiner Umwelt und aus seinem Essen verbannen und dann verhungern. Das Atom ist noch teuflischer. Wie kann der Mensch es wagen, das Unteilbare (ἄτομος) zu spalten? Warum strahlt ein Atom ewig, während ich nur 70 bis 90 Jahre auf Erden verweilen darf? Die Angst vor Seebeben erreicht in Deutschland jeden Ort, in dessen Nähe ein noch nicht abgeschaltetes Atomkraftwerk steht. Besonders seebeben-gefährdet sind grenznahe AKW-Standorte jenseits der deutschen Grenze im europäischen Ausland. Die Angst vor dem Tod spült enorme Geldmengen in die Taschen von Scharlatanen, worunter auch die Kirche fällt. Selbst der Bundestag beteiligt sich an dem makabren Schauspiel.

Zum Leidwesen deutscher Welterretter rügt Papst Franz nicht die Atomkraftwerke. Hat der Vatikan diesbezüglich eigene vordringliche Interessen? Ist ihm die deutsche Pedanterie zuwider, die jede Energieform ablehnt, die nicht sofort erneuerbar ist? Oder mag er nicht die deutsche Kanzlerin, da sie eine Luthersche ist?

„Heute beobachten wir das maßlose und ungeordnete Wachsen vieler Städte, die für das Leben ungesund geworden sind, nicht nur aufgrund der Verschmutzung durch toxische Emissionen, sondern auch aufgrund des städtischen Chaos, der Verkehrsprobleme und der visuellen und akustischen Belästigung. Viele Städte sind große unwirtschaftliche Gefüge, die übermäßig viel Energie und Wasser verbrauchen.“ Abs. 44.

Früher hat Stadtluft frei gemacht. Die Kirche fürchtet die Freiheit des Städters von der Religion wie der real existierende Teufel das Weihwasser. Der Bauer soll demütig an seiner Scholle hängen und sonntags Gott huldigen, wofür der Landarbeiter einige Stunden unbezahlter Freizeit erhält. Interessant ist, wie Papst Franz mit der rapiden Bevölkerungszunahme in der Dritten Welt umgeht, die er nach katholischer Lehre dem Willen Gottes anhängt. Mehr Menschen bedeuten mehr Dreck, mehr Abgase und mehr CO2. Doch dies trifft nur für die Reichen zu, die nicht katholisch sind. Bei den Armen bedeutet die Bevölkerungszunahme lediglich mehr Hunger. Arme Katholiken produzieren keinen Dreck, keine Abgase und kein CO2. Deshalb müssen sie gottgefällig arm bleiben, was gut fürs Klima und für die Kirche ist. Nicht zufällig sind die Menschen in katholischen Ländern ärmer als in protestantischen oder atheistischen. Nur die Frauen der Muslime ächzen lauter unter den vielen Geburten. Hier gilt Allahs Befehl der unnatürlichen Vermehrung.

„Wir sind nicht Gott.“ Abs. 67. „Wenn er das Universum aus dem Nichts erschaffen konnte, kann er auch in dieser Welt eingreifen und jede Form des Bösen überwinden.“ Abs. 74.

Dem ist zuzustimmen, außer dass dem Sterblichen nicht bekannt ist, was Gott unter „Nichts“ versteht. Doch solange die Kirche sich in die wahren Wissenschaften einmischt, wird Gott nicht das Böse überwinden. Denn Gott ist die Freiheit, auch die Freiheit der Wissenschaft, die von keiner weltlichen und geistlichen Diktatur überschattet werden darf.

„Angesichts der Tatsache, dass alles eng aufeinander bezogen ist und dass die aktuellen Probleme eine Perspektive erfordern, die alle Aspekte der weltweiten Krise berücksichtigt, schlage ich vor, dass wir uns nun mit den verschiedenen Elementen einer ganzheitlichen Ökologie befassen, welche die menschliche und soziale Dimension klar mit einbezieht.“ Abs. 137.

Wenn der Arzt gegen die Natur verliert, beschwört er die Ganzheitsmedizin. Der aufgeklärte Patient weiß nun, dass sein Arzt mit seinem Medizinerlatein am Ende ist. Im Abs. 137 deutet Papst Franz dezent, jedoch unmissverständlich an, dass der Vatikan mit seinem Kirchenlatein am Ende ist.

„Der heilige Franziskaner lehrt uns, dass jedes Geschöpf eine typisch trinitarische Struktur in sich trägt, die so real ist, dass sie spontan betrachtet werden könnte, wenn der Blick des Menschen nicht begrenzt, getrübt und schwach wäre.“ Abs. 239.

Dieser Satz holt den kritisch denkenden Menschen zurück auf den Boden der katholischen Tatsachen. Wäre der Mensch nicht schwach und sündig, so würde er das Wesen des christlichen Gottes sofort erkennen. Der deutsche Mainstream ist wunderlich. Verzückt hört er einem Theologen zu, der sich über komplizierte wissenschaftliche Zusammenhänge auslässt, ohne über das nötige Wissen zu verfügen. Andrerseits: Über welche moralische Autorität verfügt der oberste Vertreter einer Kirche, deren Priester verantwortliche Eltern das eigene Kind nicht anvertrauen werden?

In vielen Staaten dieser Welt gewinnen Religion und Aberglaube die Deutungshoheit. Wissenschaftliches Denken wird von theokratischen Tugendwächtern und selbsternannten NGOs argwöhnisch beäugt und verboten. Islamisten zerstören im Orient unwiederbringliche Kulturgüter, weil Kultur Mohammed erzürnt, humanistische Aktivisten zerstören Felder in der EU, weil die Saat nicht halal ist. Nur in der Waffenherstellung herrscht die reine Wissenschaft ohne jegliche Einmischung der Religion, denn Religion und Aberglaube hemmen den kriegerischen Fortschritt.

Welch ein Glück, dass der Mensch schwach ist und Gott nicht erkennt.

Antifa-02

Dieser Beitrag wurde unter Ethik abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

8 Antworten zu ENZYKLIKA LAUDATO SI’

  1. rochus stordeur schreibt:

    100 pro übereinstimmung, das ist sehr gut geschrieben.

    Like

  2. schum74 schreibt:

    So sieht’s also aus, wenn die Kirche dem Zeitgeist nachläuft, statt ihn zu lenken: nach dem moralischen Offenbarungseid (Schoa), der geistige.

    Der Papst scheint anzunehmen, dass Religionen nach der Aufklärung abgewirtschaftet hätten; dass Geistliche ihr Gebiet verlassen müssten, um die Leute zu erreichen. Da irrt er. Es gibt nicht nur Körper und Verstand. Es gibt auch Seele, neschume, die anderes braucht als Verstandesnahrung.

    Der Baal Schem tow betete so intensiv, dass das Wasser in der Schlüssel zitterte. – Na bitte. Damit kann die neschume was anfangen. Das ist Poesie, das ist neschume-gerechter Stoff.

    Komisch, dass Unsereiner daran erinnern muss.

    Gefällt 1 Person

  3. schum74 schreibt:

    Sehr schön, Alexander Wendts Artikel „Päpste unter sich“ auf der Achse des Guten (19.06.2015):

    Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung an FAZ-Journalisten:

    „Vor mehr als zehn Jahren hat die Pontifikalakademie schon einmal eine Veranstaltung zum Klimawandel gemacht. Damals war auch eine Riege prominenter ‚Skeptiker’ eingeladen, die Haltung des Vatikan seinerzeit war eine ganz andere als heute… Es war ein hartes Stück Arbeit, die Erkenntnisse der Wissenschaft so aufzubereiten, dass im Vatikan das Klimaproblem jetzt so viel besser verstanden wird.“ Der wesentliche Fortschritt des Vatikan liegt laut Schellnhuber nämlich darin, dass die Kirche in der von ihm beeinflussten Neuauflage der Debatte jede Kontroverse ausgeschlossen hatte.
    „Die Skeptiker waren da auch noch eingeladen?“, fragt die FAZ bang.

    Schellnhuber: „Nein“.

    Wenn schon Eskapaden in fachfremde Bereiche, dann wenigstens stilgerecht, hätte man erwarten dürfen. Aber denkste! Der alten Gewohnheit, Ketzer auszuschließen, bleibt die Kirche treu. Wunderbarerweise liegt sie damit voll im Trend.

    Gefällt 2 Personen

  4. caruso schreibt:

    „Ketzer auszuschließen, bleibt die Kirche treu.“ Na ja, was soll die Kirche sonst tun? Ketzer drinnen
    lassen, das wäre ihre Aufgabe. Aber das hat sie nur bei Hitler&Co gemacht. Die anderen Ketzer, die Kommunisten, wurden ja kollektiv verstoßen. Das war ja wichtiger als der sel. Adolf, der sich auf den Herrn berief und seinen Kirchensteuer bis zum letzten Moment bezahlte. Aber das nur nebenbei.
    Für wichtiger halte ich, daß die sich die Politik und viel zu viele Medien auch dieser Methode bedienen. Wer widerspricht, also Ketzer ist, der wird zwar nicht auf den Scheiterhaufen verbrannt oder eingesperrt, er wird „nur“ gesellschaftlich tot. Was auch nicht sehr angenehm ist, ist doch der
    Mensch ein Gemeinschaftswesen. Aus diesem Grund nenne ich diese Methode unmenschlich. Zwar bin ich damit auch ein Ketzer, aber damit kann ich leben, war ich es doch immer schon.
    lg
    caruso

    Gefällt 3 Personen

  5. schum74 schreibt:

    Ach, dieser Papst! Auch in puncto Holocaust bereit, mehrheitsbewährte Meinungen aufzugreifen.

    CAN, 22.06.2015:

    Dimanche soir à Turin lors d’une rencontre avec les jeunes le Pape François s’est interrogé : « Pourquoi les alliés n’ont-ils pas bombardé les lignes de chemin de fer qui conduisaient aux camps où on tuait les Juifs, les homosexuels et les Roms ? Et pourtant ils avaient des preuves. Pourquoi les grandes puissances n’ont-elles pas arrêté le massacre des Arméniens, plus d’un million de personnes ».

    [Gestern Abend bei einer Begegnung mit Jugendlichen in Turin fragte sich Papst Franziskus laut: „Warum haben die Alliierten die Eisenbahnanlagen nicht bombardiert, die zu den Lagern führten, in denen man Juden, Homosexuelle und Zigeuner ermordete? Dabei hatten sie Beweise. Warum haben die Großmächte das Massaker an den Armeniern, von über einer Million Menschen, nicht gestoppt?]

    Warum die Alliierten nichts unternommen haben? Vielleicht sahen sie in den Menschenschindern Friedensengel, die man bei der Arbeit nicht stören sollte?

    Man merke en passant die politisch-korrekte Durcheinander-Erwähnung von Juden, Homosexuellen und Zigeunern, die durchaus verschiedene Schicksale erlitten haben.

    Was die Homosexuellen angeht: Die Zahl der Verschleppten (etwa 15.000) und der Ermordeten („Tausende“, nach Auskunft von Yad Vashem) ist mit der Zahl der Opfer systematisch verfolgter Gruppen nicht zu vergleichen. Keiner ist als solcher vergast worden.
    Pardon für die Richtigstellung.

    Gefällt 2 Personen

Kommentare sind geschlossen.