Das kollektive Gedächtnis: Von Flüchtlingen und Stolpersteinen

Das Verhalten des einzelnen Menschen baut auf seine individuellen Erfahrungen, auf die der einzelne Mensch mit Hilfe des individuellen Gedächtnis zugreift. Das Verhalten eines Kollektivs basiert auf gemeinsame Erfahrungen, auf die das Kollektivs mit Hilfe des kollektiven Gedächtnisses zugreift. Das kollektive Gedächtnis ist die Geschichte, die schriftlich, mündlich, über die Natur oder über Artefakten über Generationen weitergereicht wird. Das Kollektiv kann eine Familie, ein Dorf, ein ganzes Land oder die gesamte Menschheit sein. Betrachten wir das kollektive Gedächtnis der Deutschen.

Je weiter wir in die Zeit zurückgehen, desto größer wird das heutige Kollektiv. Um uns auf das heutige Deutschland zu konzentrieren, beschränken wir uns auf die am stärksten eingebrannten kollektiven Erinnerungen der letzten 100 Jahre. Es handelt sich um folgende Ereignisse:

  • Erster Weltkrieg
  • Kapitulation
  • Inflation
  • Zweiter Weltkrieg
  • Holocaust
  • Kapitulation
  • Verkleinerung und Teilung Deutschlands
  • Ostflüchtlinge
  • Wiedervereinigung Kleindeutschlands

Inflation: Kein heutiger Bankkunde kann sich persönlich an die Zeit der Super-Inflation der 1920-er Jahre erinnern. Trotzdem wird diese Inflation erfolgreich herangezogen, um den geringen privaten Aktienbesitz der heutigen Deutschen zu erklären. Es ist nicht die Inflation vor 90 Jahren allein, die die Deutschen von heute konservativ in Geldgeschäften erscheinen lässt. Hinzu kommt die Unsicherheit des Deutschen, der gewohnt gewesen ist, Befehle entgegen zu nehmen und im Gegenzug erwartet, sicher und gesund durch die Unbill des Leben geleitet zu werden. Den Gehorsam der Deutschen zeigt sich in zwei Angriffsweltkriegen, gegen die die Bevölkerung keinen sichtbaren Widerstand geleistet hat.

Der Holocaust hat sich am tiefsten ins kollektive Gedächtnis der Deutschen eingebrannt. Die Erinnerung daran wiegt so schwer, dass der Westen Deutschlands ihn über Jahrzehnte verschweigt, während der Osten Deutschlands sich für unzuständig erklärt und die Gesamtschuld der kapitalistischen-imperialistischen BRD zuschiebt. Ein bekanntes Bonmot aus der DDR verdeutlicht es:

Von den 8.000 Widerstandskämpfer gegen Hitler lebten 16.000.000 auf dem Gebiet der DDR.

Mit der Wiedervereinigung prallen die getrennt entwickelten Ideen von Ost und West aufeinander. Erst anschließend kann man von einer gesamtdeutschen Aufarbeitung des Holocausts sprechen.

Doch warum wird der Völkermord an den Juden in Deutschland überhaupt aufgearbeitet? Der Völkermord an den Ukrainern (Holodomor) Anfang der 1930-er Jahre beschäftigt nur wenige Sowjetmenschen und Russen. Der Grund liegt darin, dass Deutschland zwei Weltkriege verloren hat, die Sowjetunion hingegen eine Siegermacht ist. Hätte Deutschland den Zweiter Weltkrieg gewonnen, so gäbe es heute kein Holocaustdenkmal in Berlin, um das uns andere Völker beneiden. Zum Beweis: Schon vor dem Holocaust hat das deutsche Kaiserreich zwei Genozide in Ost- und Südwestafrika durchgezogen, ohne dass damals bis heute ein allgemeines Interesse besteht, diese afrikanischen Genozide durchzuarbeiten. Dem Genozid an den christlichen Armeniern, den Türken und Kurden gemeinsam verübt haben, sieht der Kaiser W.II. wohlwollend zu. Bis heute ist deshalb auch dieser Genozid in Deutschland nicht anerkannt.

Die Kapitulation und der Gebietsverlust nach dem Zweiten Weltkrieg werden den Deutschen erst nach der Wiedervereinigung bewusst. Bis zur Wiedervereinigung fühlen sich die Deutschen in Ost und West als militärische Sieger, da sie mit dem entsprechenden Siegermächten verbündet sind. Weder den Bewohnern der BRD, noch der DDR fällt die Kleinheit Gesamtdeutschlands auf. Heute scheint man sich damit abgefunden zu haben. Scheint, weil niemand zu erklären vermag, warum die Deutschen so viele Einwanderer aufnehmen wie die 30-fach so große USA mit 4-facher Bevölkerung.

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Israel ist deutsche Staatsraison, was soviel heißt, dass sich Deutschland aktiv an der Erhaltung und Verteidigung Israels beteiligt. Nicht alle deutsche Regierungen halten sich an die „billigen“ Worte. 1973, in der größten Not Israels, unterstützt Willy Brandt im Jom-Kippur-Krieg militärisch die Araber, indem er den USA verbietet, für die Juden Israels überlebensnotwendige Rüstungsgüter im amerikanischen Besitz aus Deutschland nach Israel zu transportieren. Die durchlöcherte Staatsraison springt auch nicht auf den deutschen Bürger über. Die große Mehrheit der Deutschen steht auf Seiten der Feinde Israels, weil sie den Judenstaat vernichten wollen.

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Stolpersteine sind im Boden eingelassene Gedenksteine vorgeblich zur Erinnerung an den Opfern des Nationalsozialismus, vor allem, jedoch nicht ausschließlich an Juden. Stolpersteine und die zur Schau gestellte herzliche Aufnahme von den vielen Flüchtlingen sind zwei Seiten derselben Medaille, die derzeit über Deutschland rollt. Stolpersteine und Flüchtlinge sind Folge des Holocausts.

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Die Stolpersteine dienen nicht dazu, der ermordeten Juden zu gedenken. Die Stolpersteine dienen dazu, das kollektive Gedächtnis von den unangenehmen Tatsachen zu befreien und zu entleeren, was natürlich nicht möglich ist. Die Stolpersteine werden nicht primär auf Juden bezogen werden, sondern erinnern beiläufig an die toten Juden, da ein Großteil der lebenden Juden in Israel weilt, einem Staat, dem in Deutschland in beinahe allen Medien und Meinungsmachern Verachtung und der Hass entgegenspringt.

Stolpersteine und die Aufarbeitung des Holocausts reichen bei weitem nicht aus, das kollektive Gedächtnis zu befreien, sondern verlangen zusätzlich nach einer aktiven Leistung. Die Aufnahme von Flüchtlingen eines Krieges, an dem sich Deutschland unschuldig wähnt, ist ein Glückstreffer. Je mehr Flüchtlinge, desto besser. „Wir schaffen es!“ und „Asyl kennt keine Obergrenze“ dämmern das kollektive Gedächtnis besser als Stolpersteine ein. Da jedoch bekanntlich das Fleisch schwach ist, wird ein Großteil der Flüchtlinge klammheimlich aus Deutschland abgeschoben oder daran gehindert, jemals Deutschland zu erreichen. Letzteres erreichen deutsche Diplomaten durch finanzielle und politische Zugeständnisse an einem kleinasiatischen Protz-Usurpator, durch Rückführung von Bootsflüchtlingen noch auf Hoher See zurück zum Abfahrtshafen mitten ins Kriegsgebiet, durch Rückführung von Flüchtlingen, bevor sie noch deutschen Boden betreten, durch unüberwindbar hohe Stacheldrahtzäune in Marokko und durch Unterdrückung von Fotos ertrunkener Kinder und Frauen. Es wird auch überlegt, lange Flüchtlingskolonnen nicht mehr in den Medien zu zeigen. Die Qualitätsmedien spielen gerne mit, denn es gilt, das kollektive Gedächtnis zu überlisten.

Deutschland hat den Holocaust erfolgreich aufgearbeitet!

 Auf zu neuen Taten!

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12 Antworten zu Das kollektive Gedächtnis: Von Flüchtlingen und Stolpersteinen

  1. Dante schreibt:

    Das Wort „Usurpator“ passt nicht, weil der Gemeinte durch Wahl an die Macht gekommen und geblieben ist.
    Ich sage gern mal „Fööhrer aller Törrken“.

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    • Aristobulus schreibt:

      Nu ja, dieser erwähnte, großprotzige Kleinasiat, Rachebrüller, Moslemschreier mit der Physiognomie eines zu groß geratenen Schmollbuben, Wifebeater, Neomussolini, Bürgerkriegszündler, Kurdenabschlachter, Orientbarbar, Judenhasser, Großosmanizist und menschlicher Totalversager, also dieser Fööhrer aller Törrcken, ach doch, er hat sich nach getürkten Wahlen alles usurpiert, was nur zu usurpieren geht.

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  2. schum74 schreibt:

    Um mit dem Ende zu beginnen: Seien Sie sicher, dass kein Neuankömmling zurückgeschickt wird. Wer da ist, wird bleiben. Doch angenommen, die Polizei erwischt einen abgelehnten und nicht untergetauchten Asylbewerber, den der kleinasiatische Potz „zurückzunehmen“ bereit ist, obwohl der Mann aus Afghanistan oder dem Kosovo stammt: Warum sollte die Türkei ihn über die Zeit der EU-Mitgliedschaft hinaus bei sich behalten? EU-Mitgliedschaft heißt ja freier Verkehr innerhalb der Union, nicht? Warum sollten nur gebürtige Türken davon profitieren? Wird monsieur Erdogan einen Somalier daran hindern, nach Deutschland zurückzukehren? Warum sollte er? Wo er doch erklärtermaßen ein Europa wünscht, in der es keine Religion gibt neben der seinen. Und überhaupt.

    Wahrscheinlicher ist, dass die Polizei sich hüten wird, irgendwen festzunehmen. Festnahmen im Jungmänner-Milieu? Nein danke. Und wer soll den Befehl dazu erteilen? Kanzler Gabriel oder Kanzlerin Göring-Eckhardt? Die Einwanderungswilligen werden weiterhin einwandern, ohne Kamerabegleitung. Man wird schon merken, wenn es soweit ist; wenn das ganze Land wie Seine-Saint-Denis aussieht – oder wie der Libanon heute? Und dann wird es schon egal sein, was Abu Recep tut oder lässt.
    Aber vermutlich sind die jetzigen Vorstellungen ohnehin unrealistisch.

    Mit Sicherheit haben die Obergrenzenlosen ein Problem mit der jüngsten Vergangenheit. Neckisch übrigens, dass sie den Mord an Juden damit wiedergutmachen, dass sie Antisemiten zu sich einladen. Aber was ist mit der Mehrheit der Einheimischen, die den Gerüchten nach die verordnete Begeisterung nicht teilt? Hat die kein Problem mit der jüngsten Vergangenheit? Aber damit fällt Ihre Argumentation, nicht? Die Teddybären, die Stolpersteine, die ganzen Bessermenschen-Requisiten betreffen nur die „Helldeutschen“. Was ist mit den Anderen, den untereinander sehr Verschiedenen?

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  3. caruso schreibt:

    Unbewußtsein bitte streichen. Es heißt „Unbewußtes“. Ich glaube, das ist so besser.
    caruso

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