EXODUS – Vierter Teil

Massenmigration in Zeiten globaler Ungewissheit

Die Rolle der Medien

Der geneigte Leser wird es nach drei überstandenen Blöcken längst bemerkt haben. Ganz gleich, welcher Thematik ich mich mittels Fett-Druck vorrangig widme: Die anderen Überschriften hängen bzw. baumeln immer mit dran, wie ein verräterischer Rattenschwanz. Der wird jetzt, da ich mich der Meinungsbildung widme, besonders auffällig zu zappeln beginnen. Egal, was in dieser ´Sache´ gewesen ist oder noch sein möge: die Macher murksen so mächtig mit, das Traum und Wirklichkeit kaum mehr voneinander zu unterscheiden sind. Vermeintliche oder tatsächliche Wirklichkeiten wurden auch in der Vergangenheit weniger abgebildet, mehr umständlich bis leichtfüßig zurechtgebogen, bis alles – nämlich nichts mehr – stimmte. Aber damit nicht genug. Es dämmert jetzt vielleicht in dem einen oder anderen Kopf, das der sämtliche Bereiche der Realität vereinnahmende und dieselben dauernd verändernde Medien-Moloch unserer Tage zu einem entscheidenden, oft bereits verursachenden Faktor herangewachsen ist. Man bedenke, was das heißt. Auf brutale oder geschmeidige Art und Weise werden die äußeren und inneren Abläufe sämtlichen Geschehens verändert, nachdem dieselben vorher bereits ´auf Trab´ gebracht wurden. Das Medienkartell macht so zunehmend selbst Geschichte, beschleunigt gleichzeitig ihren Verlauf und degradiert uns, die wir gestern noch als kritische, selbstbestimmte Bürger sorgsam auswählten zur leeren Leinwand, auf die beliebig projiziert wird, was der Assoziationswut gerade noch stand hält. Tatsächlich findet spätestens seit dem Aufkommen des WorldWideWeb eine Umkehrung gewohnter Verhältnisse statt. Salopp gesprochen: der Konsument wählt nicht mehr aus, er selbst wird ausgewählt oder aussortiert, beliebig angezapft und ´aufgeladen´. Er verfügt nicht mehr mittels eigener Sinne über das Reiz-flutende Kolossal-Programm; letzteres bestimmt recht selbstherrlich, wann (und wie) eine Reaktion überhaupt lohnt bzw. erwünscht ist. Die Selektion findet also vor jedem vermeintlichen Zugriff des Individuums statt, auch wenn wir uns ständig das Gegenteil einbilden. Im persönlichen Erleben, auf das sich alle so viel einbilden, hat ein Austausch stattgefunden – Ursache gegen Wirkung. Wir sind es, die in den vorgefertigten Schubladen landen, und jede wird nach Belieben geöffnet und wieder geschlossen. Noch etwas zugespitzter formuliert: in einer fast ausschließlich von modernen Kommunikations-Verstärkern beherrschten oder durchdrungenen Gesellschaft ähnelt jeder Einzelne nur mehr einem Datenspeicher, dem die inszenierten Chimären andauernd entsprechen, weil der ´Zombie´ daneben gar nichts anderes mehr abbilden kann. Wir glauben ständig, dass der Schrott, den man uns täglich zumutet, eine Art Konkursmasse sei, der wir irgendwie begegnen. In Wahrheit sind wir davon schon bis auf´s Mark durchdrungen. Wir gleichen so einem Agenten, der vor jedem Einsatz umgedreht wird. Wir bemerken das in der Regel kaum noch. Ob das absehbar war? Dringlicher scheint mir die Frage, wohin das noch führen mag. Die Unfähigkeit, irgendetwas als real zu empfinden, weil man nur noch auf künstliche ´Befruchtung´ reagiert und durch Gewöhnung daran langsam die eigene Urteilskraft einbüßt kennzeichnet ein erschreckendes Maß an menschlicher Unfreiheit, und noch erschreckender daran ist, das die begleitenden Prozesse immer reibungsloser funktionieren. Im Grunde sind wir alle längst Matrix. Die Wirklichkeit wird weniger abgeschafft, mehr neu erfunden und dann unsäglich hypertrophiert. Dass in den 90ern vom vielgescholtenen Francis Fukuyama geweißsagte Ende der Geschichte gleicht vor diesem Hintergrund eher ihre permanenten Häutung. Die Oberfläche runzelt im Sekundentakt. Medien machen Geschichte. Wir machen mit. In dieser Reihenfolge. Eine andere gilt nicht mehr.

Es hat schon seinen Grund, warum ich diesen etwas umständlichen gedanklichen Exkurs der nun folgenden Beweisführung voran gestellt habe. Man muss die von mir behaupteten Zusammenhänge immerhin kennen, um das Folgende noch im Kleinsten auf sich selbst beziehen zu können, denn dann geht einem überhaupt erst auf, wie sehr man davon bereits betroffen ist und wie umfassend dieser Mechanismus täglich greift. Wenn es stimmt, das der islamo-arabische Tumult an der europäischen Peripherie durch Absprachen im Netz initiiert und in Gang gesetzt wurde, dann hat ihn jetzt, da er endgültig in Krieg und Staatenzerfall mündet, die Macht der Medien einmal mehr zur Monstranz gebläht, und auch IS und Al Nusra potenzieren ihre Schlagkraft in einem sehr realen Sinne über Orwell´sche Mechanismen. Sie können sich deren wirren Phantasmen im Netz rauf und runter laden. Im Grunde recht witzig, wenn die Folgen nicht so ernst wären. Ein Mix aus Desaster-Movie und Musik-Video: die dummdreist herunter geplapperte Zwangsneurose kommt als Suren-Rap direkt aus der Retorte. Viel zu sagen haben die Hirnkranken Apologeten wenig, aber sie verkünden es dauernd und in hektischer Eile, notorisch und beharrlich, voller Ungeduld, und der noch zappeligere Konvertit wird pünktlich zur eigenen Sinnkrise drauf reinfallen, um zwei Wochen später als abgerichtete Tötungsmaschine im Zweistromland die schräge Widergeburt zu feiern. IS beruft sich in einfältiger Besessenheit auf das ungeschaffene Wort des Einzigen, es ist aber in den schrillen Varianten selbst etwas Geschaffenes, dauernd neu gemachtes. Alles andere als originell, aber es macht und macht sich, ohne Ende: erfindet sich, trotz der wortwörtlich übernommenen Tiraden, immer wieder selbst und seine Jünger blähen den Unsinn so lauthals wie verzückt aus ihren schrillen Enddärmen, dass einem übel wird. Vielleicht sind die meisten derer, die drauf abfahren, tiefinnerst masochistisch veranlagt. Vielleicht brauchen sie das, um überhaupt etwas zu spüren? Das sei Sache kundiger Seelendeuter. Die Macht der Bilder, die Flut der Worte – der Wust der Verwirrung: all das verfängt. Auf ähnliche Weise trifft es aber auch solche, die nicht auszogen, andere das fürchten oder verrecken zu lehren. Ich deutete weiter oben an, wie sehr über bestimmte Netzwerke auch weiterhin die Illusion des ´Mutti-Merkel-Märchens´ floriert, und das die Leute daran glauben und das sie dieser Phantasie bis zum Schlagbaum folgen, wie im Traum – eben: total fremdbestimmt. So auch die ´Für immer und ewig Richtig-Gläubigen´. Der Youth Bulge, der verfluchte, flutet die Folgen dieser fatalen Vision über alle Grenzen und Dämme hinweg.

Der Strom verzweifelter Flüchtlinge wird uns mangels Beweisführung immer öfter als eine Art Urkatastrophe biblischen Ausmaßes verkauft. Im hastig nachgekeuchten Atemzug wärmte man gleichzeitig ein fast provinzielles ´Eine-Welt-Idyll´ auf. Beides passt nicht zusammen, aber auf beides will man nicht verzichten. Die Massenmedien haben diese Klischees früh in Umlauf gesetzt. Mittels ihrer lässt sich auch weiterhin vorzüglich auf der Klaviatur der Emotionen spielen. Beides kommt auch dem Hang zur Oberflächlichkeit entgegen. Letztere sorgt dafür, dass wir dem täglichen Sterben auf dem Mittelmeer keinerlei Aufmerksamkeit mehr schenken: die Schwemme aus südöstlicher Richtung lenkt nunmehr alle Blicke auf sich, denn sie wird als bedrohlich empfunden. In Wahrheit brach sich auf dem Balkan nur Bahn, was lange in der ´Stau-Schleife´ hing um dank begünstigender Faktoren zügiger aus dieser wieder heraus zu finden. Sie, die jetzt kommen, fliehen gar nicht mehr vor irgendeinem Krieg. Es wird ständig so getan, als wäre ihnen gestern noch das Schnellfeuer oder der Bombenhagel zu Leibe gerückt. Aber das hatten die meisten von ihnen längst hinter sich. Sie kommen eher aus der Internierung als aus der Mordschleife, und wenn Dantes Inferno sie zunächst in eine Art Sackgasse spülte (Türkei), dann führt der Segen des Alleinigen sie jetzt ins Paradies (Deutschland). Diese Menschen wandern also aus, von der Levante Richtung Südosteuropa, etliche Staaten querend und versehrend, und nicht der Krieg hetzt sie, sondern einzig der Wunsch, noch vor der großen Winterkälte die wärmenden Gestade einer vermeintlichen Wohlstandsinsel zu erreichen. Bei dem Versuch, ihnen missliebige Aufnahmeländer gegen ein vermeintlich besseres einzutauschen, richten sie viel Unheil an. Dem widerspricht nicht, dass es diesen Menschen dreckig geht. Die Assoziationskette Krieg – Flucht – Europa meldet allerdings einen Handlungsbedarf an, der nicht zu den dauernd bemühten Allgemeinplätzen passt: da sind Leute, die gerettet werden müssen, sofort, denn morgen verrecken sie, wenn wir nun nicht endlich handeln. Sie sind aber schon gerettet worden, durch Flucht in die Türkei. Obschon sie dieser Staat kaum durchschleppte, eher duldete, winkt er nun die meisten, da sie lästig werden, einfach durch bzw. weiter. Und das wird auch noch eine ganze Weile so weiter gehen. Zynisch. Aber wahr.

So grell und einseitig, so ´Auslese-konform´ und ´Sprach-uniform´ der Umgang der Medien, so entsprechend ´nachgebetet´ geraten im Grunde auch die Phrasen der Eliten, der Politiker und Verbandsoffiziellen. Jeder von denen vertritt ja nach wie die eigene Klientel, seine ganz eigenen Interessen: ein jeder hat eben auch weiterhin die eigene Zielgruppe ganz fest und stur im Blick, auch wenn er den Anlass nutzt, um größere Kollektive zu bemühen. Da ist dann immer von ´den Menschen´ oder ´der Bevölkerung´ die eilfertige Rede. Vom reichen Westen und dem grenzenlos wohlhabenden Europa spricht vorerst keiner mehr. Nun bemühen alle den Nationalstaat, den jeweils überforderten oder überheblichen. Zwiespalt verpflichtet. Die Macht der Stichwortgeber ist so gewaltig, dass jeder der betroffenen Entscheidungsträger ständig mitspielen muss: immer zwischen vorsichtiger Beschwichtigung und dauerndem Betroffenheits-Apell lavierend. Einerseits führte der nicht versiegende Massenandrang zu den üblichen diplomatischen Geplänkeln, gipfelnd in entsprechenden Schuldzuweisungen; andererseits wird auch weiterhin das Hohelied der Nächstenliebe angestimmt, um nicht biestiger in Erscheinung zu treten als unbedingt nötig. Und weil die Lage inzwischen wirklich ernst, sehr ernst ist, kann man auch ohne schlechtes Gewissen Flüchtlinge unterschiedlicher Herkunft gegeneinander ausspielen. Jetzt hatte auf einmal niemand mehr ein Problem damit Menschen als bloße Wirtschaftsasylanten abzukanzeln. Sie wissen schon: die vom Balkan. Bei denen ging es plötzlich nur noch darum, sie entweder so schnell und unbürokratisch wie möglich abzuschieben oder gar nicht erst rein zu lassen. Noch vor wenigen Monaten wäre ein Aufschrei der Empörung durch das Land gegangen, hätte irgendein Politiker sich auch nur eine der verdächtigen, nunmehr medial abgesegneten Phrasen öffentlich erlaubt. Ich will sie hier nicht wiederholen. Dass fast alle von denen, die mit syrischem Pass ´reisen´ ebenfalls aus sicheren Herkunftländern kommen (in die sie zunächst geflohen waren) interessiert nicht. Schon irre: der Balkan, dessen Länder im Eilverfahren für ´sauber´ erklärt worden sind, droht einmal mehr in Chaos und Anarchie abzurutschen, jetzt erst recht, aber bevor diese Länder so richtig abschmieren schickt man die autochtonen Hungerleider schnell zurück, um just frei gewordene Plätze wieder auffüllen zu können. Nun hat auch keiner mehr ein Problem damit, geltende Asylgesetze zu verschärfen und ´bis hierher und nicht weiter!´ zu rufen, das fügt sich, wird schon keinen kratzen, wenn wir nur zeitgleich die mildernden Floskeln nicht vergessen. Am Ende hat man sich erneut auf arme und entrechtete Flüchtlinge geeinigt, auf Terror und IS, beides hat man gerettet, auch das eigene Wohlsein. Der Zwiespalt aber überlebt entlang der Fronten, die sich täglich bilden und sogleich verhärten. Kranke Nationalisten (Klarsprecher) und ratlose Mitfühlende (Gutmenschen) bemühen auf je eigene Weise ´ihr´ Europa und sind sich doch, wo es um´s eigene Pfründli geht, sehr einig. Es ist tatsächlich dasselbe Utopia, dem sich die Heuchler getrennt voneinander verpflichtet fühlen: ein reiches, das sich abschottet oder ein verschaukeltes, das an die Barbaren verhökert wird.

Mit jeder Krise, auf die wir nicht vorbereitet sind, rücken auch die Verbandsvertreter in die vordersten Reihen. Sie feiern auf diese Weise ihre ständige Existenzberechtigung. Ihre Phrasen ziehen. Und treffen ins Schwarze – als Schuss in den Ofen. Ein Beispiel. Wenn Vertreter von Pro Asyl jahrelang beklagen, wie schaurig die Situation von Flüchtlingen in diesem Lande ist und dementsprechend dauernd Nachbesserungen einfordern, dann fragt man sich schon wie es kommt, das die Verzweifelten und Entrechteten nahezu alles daran setzen, ausgerechnet in ein solches Land zu gelangen. Auf unterschiedliche Art und Weise nutzt eben jeder so eine Misere, um das eigenen Süppchen gar zu kochen. Alle nutzen denselben Topf. Bis die Plürre überschwappt.

Empathie entsteht immer spontan. Sie lässt sich nicht machen. Vielleicht sind jene Primär-Tugenden, auf die wir uns so viel einbilden und die wir für selbstverständlich halten, zu einem Luxus der Sonderklasse herunter gekommen: spät erworbene Gutscheine, die mächtig Staub angesetzt haben und deren Gültigkeit ohnehin abläuft. Auch weiterhin wird nahezu täglich an wohlfeile Instinkte wie Opfer, – und Hilfsbereitschaft appelliert, aber im Ergebnis kann die geschürte Gefühlslage schnell in ihr Gegenteil umschlagen, in Angst und Hass. Bis dahin schwankt man zwischen den Extremen. Die Medien türmen ständig neue Katastrophen-Szenarien und mahnen zeitgleich die Bereitschaft zur Nächstenliebe an. Dem liebgewonnenen und für selbstverständlich gehaltenen Wohlstand wird der drohende Weltuntergang anheim gestellt. So viel Schizophrenie macht irre. Der Konsument kommt nicht zur Ruhe. Die er aber dringend benötigt, um sich endlich einmal einen nüchternen Überblick zu verschaffen. Dann könnte er vielleicht auch jenseits der Achterbahnfahrt, die man ihm ständig zumutet, eine passende Höhenlage behaupten, was ihn wiederum dazu befähigte, eigene – nicht gemachte – Meinungen zu vertreten. Die so gewonnenen Standpunkte fordern, sie zwingen nicht. Man kann sie dann auch besser behaupten.

Appelle treffen den Nerv. Analysen langweilen nur. Das wissen die Macher. Also töten sie uns noch den letzten Nerv um damit Quote zu machen. Der Voyeurismus, die auf Anhieb wohltuende und doch schnell abstoßende Herzschmerz – Schiene ist das verlässliche Gleis, auf dem lauter Schnellzüge in´s Leere rasen. Wenn Appelle langfristig wenig bewirken, weil sie sich so schnell abnutzen, dann schmeicheln sie kurzfristig immerhin dem Gemüt. Daraus resultiert im günstigsten Falle ein blinder, kurzlebiger Aktionismus, der sich auch immer viel besser einfangen lässt. Der Streichelzoo am Ankunftsgleis gehört ebenso zu solchen hastig eingefangenen ´Pflichtübungen´ wie dieser oder jener Brandbrief derer da unten an die da oben. Annähernd zeitgleich mutet man uns das alles zu. Eben noch gütlich gestimmt, sind wir spätestens dann, wenn man uns die neuesten Zahlen und Fakten um die Ohren haut, umso empfänglicher geworden für Ängste, die auf diese Weise täglich neu geschürt werden. Das hat Methode. Und funktioniert. Denkgewohnheiten werden dezent justiert und in der erwünschten Variante konserviert, nachdem ihre Träger passend konditioniert worden sind. Wieder und wieder. Vielleicht bedarf es heute einmal mehr der entlegenen Einsiedeleien, der stillen, abgelegenen Refugien, um aus dem Teufelskreis heraus zu kommen. Wer kann sich diesen Luxus leisten? Ehedem zogen sich Heilige und Spinner zurück, um Visionen für ein besseres, von Grund auf erneuertes Leben zu empfangen. Heute verfolgen dich diese noch bis in den letzten, grell ausgeleuchteten Winkel.

Die den Massenmedien nahezu hörigen Entscheidungsträger verkünden ihre auswendig gelernten Sprüche entlang Tagespolitischer Ränke, die jeder Maßnahme hektisch vorauseilen. Aus Angst oder Opportunismus verschweigen sie, was den alimentierten Heilslehren, den im Brustton der Überzeugung verkündeten Dogmen auch nur im Ansatz widerspräche. Manches davon macht in anderen Zusammenhängen umso umständlicher die schnelle Runde. Wenn von Integrationsbemühungen und den begleitenden Problemen die Rede ist (deren letztere beim Besuch der Kanzlerin in Marxloh immerhin erwähnt werden durften) dann mag, verschämt und am Rande, auf kulturelle Unterschiede, auf Religion und Tradition verwiesen werden, aber mehr muss nicht, denn: ´wir schaffen das´. Was der Zuzug von bereits jetzt über einer Million Muslime auf kurz oder lang an Schwierigkeiten zwangsweise mit sich bringt, wird derzeit nicht einmal angedeutet. Bloß nicht. Man hat doch schon genug Schiet an der langen Backe. Zwar nehmen die Ausschreitungen in den Aufnahmelagern stündlich zu, was wohl zum Teil den klammen Verhältnissen vor Ort geschuldet ist, aber das serviert man uns mittels üblicher, wackeliger Handyaufnahmen wie einen späten Nachtisch, der schnell runter muss. Da hat sich halt irgendeiner der Verzweifelten in der Schlange vorgedrängelt und dabei seinen Nachbarn mit dem Ellenbogen erwischt, ihn gar beleidigt, war aber bloß eine Ausnahme, rein zufällig ist eine Massenkeilerei dabei rausgekommen, bei denen liegen eben die Nerven blank, das käme auch bei uns vor, kommt so aber bestimmt nicht noch mal vor – gerettet. Konterkariert werden derlei Vorfälle durch eine bewusst schönfärbende Alternativ-Berichterstattung, die wiederum andere Ausnahmen gerne zur Regel erheben möchte um vergessen zu machen, dass man damit die Hauptprobleme nicht einmal berührt. Familien aus der Mittelschicht, die beherzt Flüchtlinge aufnehmen (was einem Hartz-4´ler nie in den Sinn käme) oder engagierte Studenten, die Puschen und Söckchen, Teddys und Tabletts verteilen: muss nur jeder schön nachmachen dann wird bestimmt alles klappen. Da mögen die Kommunen noch so oft wiederholen, dass nunmehr die wirklich allerletzte Notunterkünfte dicht sind und die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter (ohne deren Engagement schon vor Wochen nichts mehr gelaufen wäre) endgültig den Geist aufgeben – der nette Herr Altmaier lächelt das so behutsam wie beharrlich vom langen Tisch. Und weil der brave Hinterbänkler ein ehrliches Gesicht hat und immer dann nach ganz vorne zitiert wird, wenn den Karrieristen in seiner Partei nichts mehr einfällt, wirkt die geheuchelte Wellness schnell und ohne jeden Rest.

Überhaupt tauchen in so einer Krise Gutmenschen auf, die noch bis gestern so richtig fertig hatten und vor lauter Frust beinahe geplatzt wären. So hörte ich, dass Sarah Connor eine syrische Mutter mit fünf Kindern bei sich daheim aufgenommen habe. Die ausrangierte Hupfdohle ließ gleichzeitig verkünden, dass es in nicht in ihrer Absicht gelegen habe, dass dies an die Öffentlichkeit gerate. Schwamm drüber. Ohne Bemühungen solcher Art klein reden zu wollen – das löst kein einziges der Probleme, die auf Kommunen und Gemeinden in diesem Winter zukommen werden. Ich versichere ihnen hiermit ohne Umschweife, dass es spätestens ab Mitte November zu ernsten Ausschreitungen kommen wird: dann werden diejenigen, die das Gefühl haben, hingehalten zu werden, richtig Randale machen. Man hat ihnen ja mehr als nur ein Haus und gutbezahlte Arbeit versprochen. Wenn der Herr Jörges in seiner wöchentlichen Stern-Kolumne den linksalternativen Schnitzler mimt und recht hochmütig verkündet, die Europäer seien so langweilig wie alt geworden, so arbeitsfaul, muffköppig und matschbirnig, dass Millionen von Migranten gerade recht kämen, um als muslimische Internationale das Menschenrecht mittels sofortiger Vollbeschäftigung zurück zu erobern, dann möchte man ihm nahe legen, selbst mit guten Beispiel voran zu gehen und seinen ´schwarzen Kanal´ den Propagandisten von der rechtgläubigen Erneuerungsfront zur dauernden Verfügung zu stellen. Jörges gibt vor, der Politik Denkanstöße liefern zu wollen, dabei handelt er wie ihre Granden: heucheln, was das Zeug hält.

Politiker aller Schattierung stimmten, sehen wir von den renitenten Bayern ab, bis gestern in den Chor derer ein, die einem herzlosen Europa die Leviten lasen. Erinnern sie sich bitte nochmals an die Dramen auf dem Mittelmeer. Man kann es im nämlichen Zusammenhang gar nicht oft genug erinnern: tagtäglich beteten die Eliten ihre Verse herunter: schnell und unkonventionell müsse nun geholfen werden, wir sind schließlich reich und wohlhabend, worauf warten wir noch. Immerzu dieses eklige, unlautere Wir. Und jetzt sind sich eben, auf einmal und ganz selbstverständlich, alle diese Leute einig, dass wir Zuwanderung irgendwie begrenzen müssen. Jetzt wird auch nicht mehr gegen die Ungarn gegrätscht, so schnell hat sich das erledigt – wir müssen handeln. Korrespondierender Gedanke: Welche hehren Ansprüche und Prinzipien mögen sich, hielte der Zustrom unvermindert an, wohl noch in Wohlgefallen auflösen? Das werden wir erleben.

Erinnern sie sich jetzt bitte für kurz an die frühen Neunziger. Es passt gerade so gut. Da hatten wir eine Asyldebatte in diesem Land, die von ungleich schrilleren, zum Teil recht schrägen Tönen begleitet wurde. Wir sind das Volk. Das Boot ist voll. Beide Parolen zogen. Und wie. Die Politik stellte sich erstaunlich zügig darauf ein. Damals war noch eine andere Generation am Ruder. Das erklärt manches und entschuldigt nicht alles. Es macht vielmehr deutlich: der Zeitgeist gibt andauernd die Richtung vor. Man merkt dem seltsam dröge vorgetragenen, zunehmend ratlosen Gedruckse des Herrn de Maiziere deutlich an, das er vor dem Hintergrund politisch korrekter Vereinbarungen und entsprechender Sprachregelungen gar nicht anders kann als um den heißen Brei herum zu kochen. Ob ihm das stinkt? Wie hätte er sich wohl vor einem Vierteljahrhundert vernehmen lassen, als man noch etwas forscher gegen Asylmissbrauch und Überfremdung wetterte, um bei den Wählern zu punkten. Ich erinnere mich an eine Sitzung im SPD-Ortsverein, als dort die Altvorderen – darunter jede Menge ausgedienter Hitlerjungs – über den ´Asylkompromiss´ herzogen und Sachen vom Stapel ließen, die man heute für NPD-Light halten könnte. Das geht so aber nicht mehr. Da hat aber in Wahrheit gar kein Gesinnungswandel stattgefunden. Politik baut nicht auf Überzeugungen. Sie biedert sich nur instinktiv den herrschenden Dogmen an, die ihrerseits dehnbar bleiben. Wie Kaugummi, der an der Außensohle klebt. Das galt und gilt eben auch für die Sozen. Auf einen dieser ehrgeizigen Dogmenkacker – Sigmar Gabriel – werde ich später noch kurz eingehen.

Halten wir für heute fest: Medien schaffen eigene Realitäten, deren Ansprüchen der Konsument immer verlässlicher gehorcht. Wie ferngesteuert. An plumpes Action-Kino gewöhnt, das die strapazierten Sinne umgehend befriedigt oder betäubt, verlangte er von den Dramen, die man ihm vorsetzt, das sie auf der Stelle ziehen. Er tritt dabei selbst auf der Stelle. Kommt nicht vom Fleck weg. Offenbar reichen die im Dutzend nachgereichten Bildsequenzen aus, um beim Publikum den Übergang zwischen Lethargie und lockerer Erregung aufrecht zu erhalten. Zwar bietet gerade das Netz Möglichkeiten zuhauf, sich umfassend zu informieren, aber immer oberflächlicher greift der Zeit, – und Ziellos tatternde Konsument auf den bequemen Einheitsfrass zurück. Den kann ja nur zum kotzen finden, wer ihn dauernd frisst. Es mag sich die Welt noch so innig über elektronische Medien miteinander vernetzen: das multiglobale Dorf bleibt Provinz. Eine, in der es immer enger wird. Sie ist inzwischen dennoch zu einer urbanen Großbaustelle verkommen, und vor den Toren der Ballungszentren und Metropolen entscheidet sich in den kommenden Jahren das Schicksal von Nationen.

Shanto Trdic, 01.11.2015

 

 

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67 Antworten zu EXODUS – Vierter Teil

  1. Aristobulus schreibt:

    Shanto, ich will Ihnen keine Vorschläge machen 🙂 , aber Sie sollten wirklich mal versuchen, die Adjektive (und die Metaphern) zu streichen. Einfach streichen, die. Weil die Adjektive & Metaphern leider wie der Wind aus jenen Medien rüberkommt, den Sie selbst beklagen.

    Und Sie sollten belegen, was wer nun wann und worüber gesagt hat: Erst Zitat & Fremdmeinung, dann Analyse des Zitats & Eigenmeinung. Ein einziger Hinweis (was Pro Asyl mal gesagt haben soll) reicht nicht.
    Meinung ist eins, Zitate sind was Anderes, denn Meinung lässt sich bloß vertreten oder oktroyieren!, hingegen Zitate lassen sich beweisen, analysieren und so auseinandernehmen, dass den Folgerungen jeder folgen muss, der lesen kann.

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    • Aristobulus schreibt:

      P.S.
      Um’s mal am Fall zu demonstrieren, hier die Schlusspassage Ihres Artikels ohne Füllsel und etwas gestrafft.

      „… Offenbar reichen die Bildsequenzen aus, um die Lethargie des Publikum auf erregender Höhe zu halten. Zwar bietet gerade das Netz Möglichkeiten zuhauf, um sich umfassend zu informieren, aber der Konsument greift allein auf den Einheitsfraß zurück, den er nicht einmal leiden mag.
      Es mag sich die Welt noch so eng vernetzen: Das Globaldorf bleibt enge Provinz. Sie ist inzwischen zur Großbaustelle verkommen, und vor den Metropolen entscheidet sich in den kommenden Jahren das Schicksal von Nationen.“

      Nu ja.
      Da steht aber noch immer drin: Es ist alles ganz laut und ganz doof.
      Und Schicksal steht drin. Es geht jedoch nicht um Schicksal: Es geht um Manipulaton. Wie die aussieht, hatten Sie in den ersten Absätzen zur Genüge beschrieben – um zum Ende jedoch beim Schicksal rauszukommen?

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  2. schum74 schreibt:

    „Viel zu sagen haben die Hirnkranken Apologeten wenig, aber sie verkünden es dauernd und in hektischer Eile … und der noch zappeligere Konvertit wird pünktlich zur eigenen Sinnkrise drauf reinfallen, um zwei Wochen später als abgerichtete Tötungsmaschine im Zweistromland die schräge Widergeburt zu feiern.“

    Das Phänomen ist nicht so neu, wie hier suggeriert: Goethes „Werther“ hat eine Welle von Selbstmorden ausgelöst. IS-Videos lassen potentielle Verbrecher zu ihrer wahren Bestimmung finden. (Man beachte: Vor seiner Konversion zur Friedensreligion hat nicht ein Konvertit gemordet. Dazu gab es keinen Grund. Der Islam ist ein Grund zum Morden.)
    Der Unterschied zu Goethes Zeiten: Die Reaktion erfolgt schneller, erheblich schneller, und sie setzt nicht Hunderte, sondern Millionen, in Bewegung.

    So hat in Marseille am 24.10.2015 ein gewisser Farid (33) mit dem Ruf „Allahu“ drei Juden mit dem Messer angegriffen. Die Idee mit dem Messer ist ihm nicht von allein gekommen.
    Man darf sich auf die arabisch-muslimischen Neubürger freuen, von denen Helldeutschland nicht genug kriegen kann.

    Bei allem gerechtfertigten Medienkonsum-Pessimismus: Ich bilde mir noch ein, selbständig Numeri anzuklicken und darin Ihren Essay auszuwählen.

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  3. schum74 schreibt:

    „Es wird ständig so getan, als wäre ihnen [den Zuwanderern] gestern noch das Schnellfeuer oder der Bombenhagel zu Leibe gerückt. Aber das hatten die meisten von ihnen längst hinter sich. Sie kommen eher aus der Internierung als aus der Mordschleife…“

    Wenn dem so ist, warum reden Sie weiterhin vom „Strom verzweifelter Flüchtlinge“? Spielen Sie damit nicht selbst „auf der Klaviatur der Emotionen“? Und warum soll „die Schwemme aus südöstlicher Richtung“ für die Heimgesuchten keine Katastrophe sein?

    Verzweifelt dürften in der Levante andere Leute sein: die Christen und die Jesiden, von denen nicht mehr berichtet wird. Christen-Islamistan-Weihnachten: Sagt Ihnen das was? Hier wäre in der Tat schnelle Hilfe nötig.
    Auch bin ich sicher, dass die meisten Deutschen, hätte man sie zuvor gefragt, der Aufnahme arabischer Christen unter Ausschluss arabischer Muslime zugestimmt hätten. Hauptgrund: Man dürfte gut sein, ohne sich selbst zu gefährden. Aber man hat sie nicht gefragt. Man denkt nicht daran, sie zu fragen.
    Das ist es ja: Unfreiwilligkeit und Unaufrichtigkeit beherrschen seit Wochen die Szene. Danke an Mutti und die weiteren Akteure.

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  4. Bachatero schreibt:

    Aus der Perspektive des fliegenden Reporters geschrieben, mitten im Zyklon, den Brocken, die herumfliegen ausweichend, aktuell, authentisch, mit zwei Augen, den Teil der Wirklichkeit so wahr sehen, wie er sich am Ort des Geschehens grade darstellt. Rette sich, wer kann. Er hätte auch einen Satelliten direct feed, nehmen können, weather channel, da sähe man dann alle Informationen des ‚Zyklons‘ auf einen Schlag, Auge,Stärke, Trajekte, Abdeckung, etc. und wuesste, ob man betroffen ist oder nicht und wann. Das so ein Phänomen Autobusse und Haueser spielend durch die Luft wirbelt ist eher ein stylized fact, datt is immer so. Wer’s mal erlebt hat, ist unbedingt beeindruckt. Wichtig ist noch die folgende Bestandsaufnahme, wenn’s vorbei ist, aber dazu ist es ja noch zu früh.

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  5. schum74 schreibt:

    Weiter im Text.

    „Eben noch gütlich gestimmt, sind wir spätestens dann, wenn man uns die neuesten Zahlen und Fakten um die Ohren haut, umso empfänglicher geworden für Ängste, die auf diese Weise täglich neu geschürt werden.“

    Das klingt, als wären die Ängste von den Medien erzeugt, ohne Grund in der Wirklichkeit. Ist es so? Katharina Szabo (Die Achse des Guten, 26.10.2015) war so nett, der Kanzlerin und promovierten Physikerin beim Rechnen zu helfen:

    „Laut offizieller Zahlen kommen täglich 10.000 Menschen über die Grenze nach Deutschland. (…)
    Selbst wenn man die Schaltjahre ignoriert, kommt man bei einer Zahl von 10.000 Menschen pro Tag auf 3.650.000 Menschen im Jahr. In zehn Jahren würde dies bedeuten, dass 36,5 Millionen Menschen aus dem Nahen und Mittleren Osten und aus Afrika eingewandert sind. (…)
    Man rechnet mit 4 Familienmitgliedern pro Migrant. Damit muss man die Zahl 36,5 mit 4 multiplizieren. Die Flugreisenden kommen als Kontingent hinzu. Manche meinen gar, man müsste die Zahl mit 8 multiplizieren. Bleiben wir aber optimistisch und multiplizieren wir nur mit 4. 36,5 mal 4 macht 146 Millionen in zehn Jahren. Wir sind 80 Millionen. In zehn Jahren voraussichtlich deutlich weniger.“

    Es macht niemand Anstalten, die Grenzen zu schließen, nicht? Und das vor Kulturfremden im günstigen Fall, vor Fanatikern im ungünstigen Fall. Lieber macht man den deutschen Demokraten Pirinçci fertig. Hier ist der Feind, Genossen!

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  6. schum74 schreibt:

    Für Aurore und alle Muppet-Liebhaber: Chanson d’amour – und täglich schüren die Medien.

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    • aurorula a. schreibt:

      ⭐ ⭐ ⭐ ➡ BOOOOOM!
      *gefällt mir!*

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    • Clas Lehmann schreibt:

      Also, der direkte Bildvergleich der Damen spräche eher für die Halloween begehende Klum’sche, wie sie die Bildende Zeitung abbold, gestern, oder so?

      Die meint er ja dann und wann schon auch wohl mal… Gut, hinsichtlich des Unterleibes weiß ich nicht so genau…

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      • Clas Lehmann schreibt:

        Äh, das sollte zu dem Iznogoud seiner Badewannensitzerin…

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      • Aristobulus schreibt:

        Die Klum’sche im Halloweenkostüm (ich sah’s leider beim Gmx.de, dem Yellowesten aller Yellows) ähnelte ja weder irgend Halloween noch jemals der Klum’schen, ach!, wenngleich alles, das nicht der Klum’schen selbst in nur irgend einer Weise ähnelt, als wohltuend gilt!, ach!, aber dieses da, das zwar weder der Klum’schen noch irgend Halloween auf das Allerfernste ähnelte!, war fast geradezu fürchterlicher als alles, was der Klum’schen ähnelt, ähneln könnte, ähneln täte.
        * sich halbwegs zu Tode graul‘ *

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      • aurorula a. schreibt:

        Sollte ein Halloween-Kostüm nicht eigentlich furchterregend sein?

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      • Clas Lehmann schreibt:

        Ja, aber nun: sieht sie nicht aus, wie die Badewannensitzerin? Oder nicht?

        Also, wenn man bedenkt, dass die ja jemand gezeichnet hat, der dazumal noch nicht wußte, dass die Klum’sche sich zu Halloween zu irgendwas würde bewogen fühlen können und er also die Vorlage des Modells ja nicht haben konnte?

        Und isses nicht auch schwierig und herausfordernd, wenn man so, als Klum’sche, aus Gründen der Festlichkeit Greuel und Scheuel noch zu steigern und auf neue Ebenen zu heben, sich bewogen fühlt? Ach, fast könnte man das begreifen als die Folge einer von Ferne sie gestreift haben könnende … ja, was nun gleich?

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      • Clas Lehmann schreibt:

        Ja, doch, sollte es… Ist es doch auch. Vielleicht verstehst Du es als Frau nicht so, aber die Vorstellung, eine solche karikaturös- brüstige und glubschäugige Itsche könnte Gefallen an mir finden und mich mit Gunstbeweisen und Zutäppischkeiten…

        (Schnappt nach Luft und erzittert bis ins Mark.)

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      • Aristobulus schreibt:

        Yepp. Raah. Huu. Greul, abscheul und *sich schüddl*

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      • Bachatero schreibt:

        Ja liebe aurore, das hätt‘ ich jezz nich von Dir gedacht, dattu, als Frau versteht sich, nix von der Wirkung von Frauen auf, sagen wir vorsichtig, moderne Männer?, verstehen tust. Bei den unmodernen sehen so die 72 aus und zwar ALLE.

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      • Aristobulus schreibt:

        Gefundenes Fressen 😀

        Alsooo, eine Halloweenkostüm soll schön höllisch sein, aber nicht höllisch-höllisch. Hmmm, es soll etwa Baba-Yaga-höllisch sein, aber etwa nicht Kim-Kardashian-höllisch.
        Wobei die Klum’sche da wohl eine doppelt höllisch-höllische Leistung vollbracht hat, nämlich innen klumsch zu bleiben und außen glatt lolloferrarihöllisch zu werden.

        Selbst zum Adjektiv klumsch scheint es immer noch ’ne Steigerung zu geben. Waah.

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      • aurorula a. schreibt:

        Ah. Ich sehe hier gerade, daß die Bilder die Google für „Heidi Klum Halloween 2015“ ausspuckt von 22014 sind
        (z.B. diese:

        )

        Jetzt habe ich das von 2015 gefunden und weiß auch, was Ihr meint.

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      • aurorula a. schreibt:

        Mist, streiche eine 2. Zeitlich nicht orientiert.

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      • aurorula a. schreibt:

        (aber die ‚glubschäugige Ische‘ passt trotzdem)

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      • Bachatero schreibt:

        Steigerung von ‚klumsch‘, klumpatsch(ig).

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      • Clas Lehmann schreibt:

        Itsche, halten zu Gnaden, die Muhme von der Fretsche doch… wie sie in dem Bosche stak und gekrochen kam auf das unendlichste und alptraumgenerierendste. Ist also beschreibend, nicht frauenfeindlich abwertend gemeint.

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      • Clas Lehmann schreibt:

        Und wenn wir denn noch müssen sollten, was sich ja niemals wissen lässt, käme alsdann „klumpatschigös“…

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      • Aristobulus schreibt:

        Selbst des Fretsche Itsche, kühn,
        erblich vorm klumschen Plastikblühn,
        und sie frug, ists misogyn,
        wenn ik wull die Peitsche zühn?

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      • Aristobulus schreibt:

        So sennd wir yn die Nyderungen
        untern Exodus gekummen,
        wo’s ischka-glybschka-klumsche Kleyd
        hat abgelenckt vom Flychtlingsleyd.

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      • Gutartiges Geschwulst schreibt:

        Bevor ich in falschen Verdacht gerate, ich habe ABSOLUT NIX gegen Heidi Klum, aber dass sie ein Hällowien-Kostüm verwendet, um Horror zu erzeugen, zeigt mir, dass sie ihrer natürlichen Existenz misstraut.

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      • Aristobulus schreibt:

        Sind Klum, natürlich und Existenz nicht drei unauflösliche Widersprüche in sich?, Gutartiges, also dreimal drei Widersprüche in sich selbst, also 3mal3mal3 Widersprüche?, und naturgemäß sollte oder könnte hier keiner was gegen Heidi Klum oder gegen die Existenz oder gegen alle dreimaldreimaldrei haben, denn man will ihr hier ja helfen!, dazu ist man hier doch da!, wenngleich da nun noch datt Kostüm dazukommt, was das Ganze erst Recht existenziell macht, zumal man ihr darin wohl kaum helfen könnte.
        Erstmal sie da immer so reinzukriegen ist schon existenziell fast unmöglich.
        Zumal dann auch phynanziell.

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      • Bachatero schreibt:

        Meine unbestätigten Foddo Recherchen suggerieren unauffällig, das sie 3 bis 4 Schwuchtverdächtige braucht, um die, Verkleidung? anzulegen. DAS dürfte sie langfristig an die Grenze der phynaziellen Möglichkeiten bringen, denn die Verdächtigen haben scharfe Krallen für watt draufzulegen. Heide, link Dich in, hier kannste geholfen werden.

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      • Bachatero schreibt:

        … und’s fyrderhyn wohll weyter tuyd
        weil se, des sagmer ohne Neyd
        pur‘ Klumschium is fuer d’Leyt.

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      • Bachatero schreibt:

        @Clas, wer sich entschuldigt, hat verloren 😈 .

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      • Bachatero schreibt:

        @GG, die arme Heidische weiß ja leider nix von ihrer Fangemeinde und Rolle hier und laesst sich lieber von den falschen fans total verklumsen. Vielleicht gibt man ihr mal den link, damit sie jemanden beauftragen kann, hier mitzulesen und ihr die Highlights in klumsisch übersetzt. Sie könnte es sogar direkt verlinken, z.B. like Nethn’s HeidiWatch, datt jibbt Publicity.

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      • Aristobulus schreibt:

        … Heide liest längst hier mit, Bachatero, schon im vorigen Jahr hat sie mitgelesen, und weil wir hier wegen Israel wie die Raben auf der Stange hockten, hatse sich extra von vierzehneinhalb Schwuchtverdächtigen ins Schmetterlingskostüm lupfen lassen *lupf*, sie so ganz in Bunt & Satt gegen uns so ganz in Schwarz & Hungrig, also ist das selbstlos?, ist das nett?, ja isses!, isses duusendmal!, und in diesem Jahr hatse glatt unter Aufbietung aller Fremdkräfte und unter Hintananstellung aller, aber auch aller Eitelkeit glattweg eine Fruchtbarkeitsgöttin gemimt, weil sie uns begreiflich machen will, dass sie Israel halt fruchtbar und nicht furchtbar findet.
        Honorieren wir ihr das überhaupt?
        Ich fürchte, nein. 😦

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      • Clas Lehmann schreibt:

        @Bachatero: Was richtig ist, muß richtig bleiben: Die Ische, ohne t und mit kurzem, offenem I ist frauenfeindlich abwertend, wenn auf eine Frau bezogen. Wenn ich das will, schreibe ich auch das.

        Die Itsche mit t und langem I ist eben der Fretsche anverwandt und bei den Brüdern Grimm in deren Mächensammlung zu finden… Hier wollte ich aber die…

        Zum diesjährigen Kostüm wäre noch nachzutragen der ödematöse Blick, daraus schweifet, oberwärts.

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      • Bachatero schreibt:

        Differenzieren muß man, sag‘ ich immer, da habe ich den Faden verloren, sind mit die Itschen irgendwie verFlitscht anstatt zu fretschen, zum grimmig werden. Der homöopathische Blick nach oben, na, vielleicht wollte sie die fromme Helene geben sicherlich gruselig genug für Hallo Wien.

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      • Bachatero schreibt:

        @Aristobulos, solange sie uns nicht nachweist, das ihr der Begriff Metathesis geläufig ist, müssen wir das Honorar einhalten. Sie kann sich ja bei den Schwuchtverdächtigen schadlos halten, oder den Toy Boy in Urlaub schicken (unbezahlt, natürlich). So gesehen und zur Absicherung Israels gegen Verwechselungen, sollte bei der nächsten Rechtschreibreform furchtbar durch fuichtbar ersetzt werden (modern gegendert auch feuchtbar), wogegen bei fruchtbar keine Gefahr besteht, es sei denn, einer liest furchtbar, wobei er dann automatisch fuichtbar meint. Das habe schon die Gebrüder Grimm erwogen, aber nicht durchsetzten können.

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      • Aristobulus schreibt:

        … ist aber fuichtbar nicht zu hochdeutsch?, itschig wohl, wobei man als Ische eher fuichba‘ sagen sollte, um nicht als itchy zu gelten.

        Hm. Ische. Klingt abwertend?, ähm, kommt aus dem Hebräischen, „Ischa“=Frau, vielleicht übers Westjidische ins Berlinische injesicka’t, klingt mir weniger abwertend als mehr alterthümblich, so aus der Zeit, als Franz Bieberkopf am Alexanderplatz rumje’ischt hat, müsst‘-könnt‘-dürft‘ also wieder retro sein, also neo-fastknorke.

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      • Clas Lehmann schreibt:

        Aua. Danke!

        Ja, so ist das mit der Bildung, wenn sie unvollständig ist, und ich kann doch kein hebräisch und habe mich nur am mal so hier und da und dort gehörten Sprachgebrauch orientiert… und wenn man hier, von der Klum’schen war die Rede, immerhin, dahin fehlliest: Einen Grund, irritiert nochmal nachzulesen, was nun genau und woher überhaupt, fand ich da nicht. Eher umgekehrt eine Bestätigung..

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      • Clas Lehmann schreibt:

        Hmmm. Franz Bi. … und die Zeit da…. war die nicht per se im Lichte heutiger Frauenförderung und -wertschätzung frauenfeindlich-abwertend? Auch und gerade am Alex? Ich muss das mal nachlesen…

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      • Aristobulus schreibt:

        Yep, zumal Alfred Döblin weiß, männlich, alt, reich und ähm monotheistisch war, also kann das Ganze ja nicht koscher sein, und es ist nichtmal der Alexandriaplatz.

        Wohingegen sich de Klumsche immerhin nicht, ja nicht!, also NICHT als Reich-Ranicki oder gar als Waldorf&Statler verkleidet hat, sondern erst als SchmedderlingIn und nu gar als die superiorste aller Super-Ischen. Das müssen wir ihr schon honorieren.

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      • Bachatero schreibt:

        Wir können ihr’s ja erstmal homorieren, da haben die Schwuchtverdaechtigen gleich was mit davon.

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      • Gutartiges Geschwulst schreibt:

        @Aristobulus: „Sind Klum, natürlich und Existenz nicht drei unauflösliche Widersprüche in sich?“

        Stimmt, lieber Aristobulus, diese Widersprüche habe ich wohl übersehen. So viel Taktgefühl hätte ich mir gar nicht zugetraut.

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      • aurorula a. schreibt:

        Die Ische, ohne t und mit kurzem, offenem I
        Jetzt schlafe ich schon, glaube ich. Eben habe ich hier weitergedacht: … im Gegensatz zu ische mit T und kurzem i, also Tische. Tische? Küchenmöbel? HÄH?
        eieiei…

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      • Aristobulus schreibt:

        … Vorssischt, sonst könnt‘ sich die Klum’sche kongenialerweise zu ihrem Kostüm für die Ischtar höchstpersönlich halten 😀 , zumal auch diese auf dem (Küchen)Tisch wohl Dinge thut, die eine SchmetterlingIn nicht thun sollte, jedenfalls nicht so oder dort.
        Aber was 2014 noch ätherisch gewesen ist, hat sich 2015 doch noch gemausert.

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      • Bachatero schreibt:

        Unbedingt, HeidIschtar ist jetzt präpariert für die Hei(d)lige Hochzeit sagen wir mit Tim Mütze, der noch in Präparation ist.

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      • Aristobulus schreibt:

        … welches passende Helloweenkostüm schlebbte denn der Tim Mütze?, höchstwahrscheins‘ ging er als Ramonamann Drews. Wenn der denn so heißen täte

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      • Bachatero schreibt:

        Hier sein letztes outfit, von fans in Babylon erhascht. Man beachte (augenknips) die zwei Ziegen oben. Nomen es omen, es sei denn, Tomas ex Gotha ist dagegen.

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      • Bachatero schreibt:

        ‚est‘, damit Thomas es nicht zu einfach hat.

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      • Aristobulus schreibt:

        😀 😀
        Wegen des netten Lendenschurzes wird Thomas nicht ganz strikt dagegen sein, aber nur etwas kritisch wegen eventueller Bezüge zu Religion oder zum Opium, hört man.

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  7. schum74 schreibt:

    The Telegraph, 02.11.2015: “Libya warns it could flood Europe with migrants if EU does not recognise new self-declared government”

    Breakaway government in Tripoli issues veiled threat in response to West’s refusal to accept their legitimacy.

    Libya has issued a veiled threat to send “hundreds of thousands” of extra migrants to Europe if Brussels does not give official recognition to its self-declared government.

    Officials say they could hire boats to send large numbers of African migrants across the Mediterranean, massively adding to the numbers already reaching Europe’s borders.

    The warning was made by a spokesman for the National Salvation Government of Libya’s General National Congress in an interview with The Telegraph in the Libyan capital, Tripoli.

    Das ist aber interessant! Wie? Außereuropäische Zuwanderer sind keine Bereicherung für Europa, das nichts dringlicher braucht als Buntheit? Libyen sieht in ihnen Waffen? Das ist ja *kriegt Zustände* dunkelstes Deutschland. Lasst es bloß nicht Angela hören!

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