Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. med. Josef Schuster, fordert öffentlich Obergrenzen für Flüchtlinge.
Warum tut er das?
Josef Schuster vertritt als Präsident des Zentralrats die im Finanzamt eingetragenen Juden in Deutschland, die uninteressante 1‰ der Bevölkerung Deutschlands ausmachen. Weder zahlenmäßig, noch wirtschaftlich, noch politisch spielen heute Juden in Deutschland eine bedeutende Rolle. Regierung und Volk akzeptieren die Existenz von Juden, die nicht planmäßig vernichtet worden sind. In schönen Reden ist Israel eine deutsche Staatsräson. Viele deutsche Juden- und Israelhasser gedenken gerne toter Juden. Lebende Juden, die sich zu Wort melden, werden in Deutschland als Störenfriede empfunden, es sei, sie kritisieren den Judenstaat, wobei sie mit Geldzuwendungen rechnen dürfen.
Josef Schuster darf in seiner Position den Medien nicht seine Privatmeinung zum Besten geben. Stimmen die von ihm vertretenen Juden seiner Meinung zu?
Die meisten Juden, die heute in Deutschland leben, sind selbst Flüchtlinge aus dem Ostblock oder deren Nachkommen. Sie sind nach Deutschland gekommen, als der Osten Europas Dank Gorbatschow zusammengebrochen ist. In ihrer alten Heimat sind sie selten muslimischen Flüchtlingen begegnet. Sie interessieren sich nicht für Flüchtlinge, die nun nach der EU und Deutschland strömen.
Welche sind Schusters Argumente für eine Flüchtlingsobergrenze?
„Viele der Flüchtlinge fliehen vor dem Terror des Islamischen Staates und wollen in Frieden und Freiheit leben, gleichzeitig aber entstammen sie Kulturen, in denen der Hass auf Juden und die Intoleranz ein fester Bestandteil ist.“
„Wenn ich mir die Orte und Länder in Europa anschaue, in denen es die größten Probleme gibt, könnte man zu dem Schluss kommen, hier handele es sich nicht um ein religiöses Problem, sondern um ein ethnisches.“
Die Erdogan hörigen türkischen Moscheenvorsteher in Deutschland sind über das Statement des Zentralratsvorsitzenden der Juden höchst erfreut. Spricht doch aus berufenen Munde endlich ein an sich verachtenswerter Jude aus, dass nicht Muslime, sondern Araber Antisemiten sind. Will also J. Schuster sich bei den türkischen Muslimen einschmeicheln?
Sicherlich. Zumindest will er nicht ihre Feindschaft heraufbeschwören. In den meisten islamischen Ländern herrscht ein abgrundtiefer Antisemitismus. In der Türkei ist er tolerabel, nicht für Juden, sondern für die EU wegen den Millionen von Flüchtlingen, die Erdogan jederzeit in die EU und nach Deutschland auf den Weg schicken wird. So ist der Islam in Indonesien die Religion der Mehrheit der Bevölkerung. Mit knapp 200 Millionen Muslimen ist Indonesien der Staat mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit. Im nicht-arabischen muslimischen Indonesien wird der Judenhass und der Hass auf Israel von Staat und Moschee gepflegt, obwohl es in ganz Indonesien nur noch zwanzig Juden geben soll und die wirtschaftliche Annäherung zwischen Israel und Indonesien langsam, aber stetig voranschreitet. Es gibt auch einige wenige muslimische Völker in Europa und Asien, die judenfreundlich sind. Doch gerade diesen judenfreundlichen Muslimen wird die Einreise nach Deutschland von den deutschen Politikern von AfD bis SPD verweigert.
Da die allermeisten Flüchtlinge, die Deutschland akzeptiert, Muslime und Araber aus Syrien und dem Irak sind, spielt es letztendlich keine Rolle, ob der Antisemitismus, den diese Flüchtlinge mitbringen, aus der Religion oder der Ethnie stammt. Außerdem ist der bereits vorhandene und vereinte bürgerliche und linke Antisemitismus gravierender, so der Boykottaufruf jüdischer Waren aus dem Nahen Osten durch die EU, der nicht gegen den Willen Deutschlands hätte gefasst werden können. Demgegenüber kann der neonazistische Antisemitismus vernachlässigt werden.
Dr. Josef Schuster wendet sich somit an die Presse, da er durch die ungebremste Einwanderung von arabischen Muslimen Nachteile in Form von verstärktem Antisemitismus für seine Juden befürchtet. Damit wird er jedoch bei Politik, Medien und deutschem Volk auf taube Ohren stoßen, was bereits weiter oben begründet worden ist.
Es gibt momentan in der EU für Juden mehrere Möglichkeiten, antisemitischen Übergriffen zu entgehen.
- Synagogen und weitere jüdische Einrichtungen (Kindergärten, Schulen, Altenheime) werden zu Festungen ausgebaut. Außerhalb der Festung darf der Jude sich nicht als solcher erkennen zu geben. Er betritt keine No-Go-Areas, trägt kein Käppchen und redet hochdeutsch oder russisch.
- Die Juden wandern aus, vorzugsweise in die USA und nach Israel.
- Die Juden assimilieren sich noch schneller und gehen in ihrer Umgebung auf. Die Konvertierung zum Christentum ist nicht notwendig, ein Austritt aus der Synagogengemeinde reicht aus. Von den 300.000 Kontingentflüchtlingen aus der ehemaligen Sowjetunion haben bereits 200.000 diesen Weg erfolgreich beschritten.
Für Josef Schuster kommen alle diese Wege nicht in Betracht. Mit oder ohne Kopfbedeckung wird er auf der Straße als Jude Josef Schuster erkannt. Sich selbst betrachtet er als Unterfänkischer Jude, dessen Vorfahren seit 400 Jahren dort leben (auch ein Jiches!) und verweigert deshalb jegliche Auswanderung. Ein Verlassen der Synagogengemeinde kommt für ihn in seiner Position nicht in Frage, außerdem würde er weiterhin auf der Straße als Jude erkannt werden.
Nun kann man entgegnen, dass Josef Schuster im beschaulichen Würzburg keine arabisch-islamischen antisemitischen Übergriffe zu befürchten hat. Doch dieser Zustand wird sich sehr schnell ändern, wenn weiterhin so viele muslimisch-arabische Flüchtlinge nach Deutschland und auch nach Würzburg gelangen. Dr. med. Josef Schuster fordert somit aus purem Eigennutz Obergrenzen für Flüchtlinge. Verständlich.
Ein Punkt darf nicht außer Acht gelassen werden. Josef Schuster versteht sich als Unterfranke jüdischen Glaubens wie einst viele Juden im letzten deutschen Kaiserreich als Deutsche jüdischen oder mosaischen Glaubens oder als deutsche Israeliten. Diese Juden lieben Wilhelm II., da er gegenüber den früheren Herrschern trotz seines ererbten Antisemitismus als relativ menschenfreundlich gilt. Die Weimarer Republik und die zugezogenen Ostjuden von den zerfallenden Staaten nach Deutschland und Österreich werden von den deutschen Israeliten ähnlich verachtet wie von ihren christlichen Nachbarn. Als diesen deutschnationalen Juden der Gang in den Ofen droht, verstehen die Frontkämpfer für Kaiser und Vaterland Deutschland nicht mehr und wählen den unjüdischen Selbstmord.
Die Deutschen mosaischen Glaubens und mit ihnen die Unterfranken jüdischen Glaubens sind offiziell ausgestorben. Der einzige Überlebende wird – Ironie des Schicksals – zum Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland gewählt. Er fühlt, dass er der letzte seiner Art ist, verweigert noch die Realität. Die Medien helfen ihm bei der Realitätsverweigerung.
Arabische Muslime werden kommen und bleiben. Sie werden ihre Familien nachholen und sich gut in die deutsche Gedankenwelt integrieren, zumindest was es den Hass auf Juden und den Judenstaat Israel betrifft. Nicht nur in Deutschland, in der gesamten EU wird der Antisemitismus das öffentliche Leben lähmen. Finis Europae kommt mit Riesenschritten voran. Die Juden sollen diesem Ereignis gefasst entgegensehen.
Die Geschichte hat uns gezeigt, dass das Erwachen des Antisemitismus das Symptom einer Krise der Demokratie ist.
Aus der Parlamentsrede des französischen Innenministers nach dem Anschlag auf einen koscheren Supermarkt in Paris.
„Doch gerade diesen judenfreundlichen Muslimen wird die Einreise nach Deutschland von den deutschen Politikern von AfD bis SPD verweigert.“
Darüber würde ich gerne mehr erfahren. Gibt es konkrete Beispiele?
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ich kann den schuster nicht leiden, kurtzsichtiger aktionist der sinnlos agiert
und die vor den kopf stößt die ausnamsweise mal
nicht juden ins gas wünschen.
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Ich hätte jetzt eigentlich erwartet, dass etwas mehr über Erdoğan (der immerhin erwähnt wurde) und Putin gestanden wäre, aufgrund der Überschrift.
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Guter Trick, gelle?!
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Es geht.
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Nur, wenn das zu etwas gut sein sollte. Nur, wozu sollte es gut sein, dass der Artikel einen anderen Inhalt hat als sein Titel?
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Frag doch mal nach dem schusterschen Verhältnis zum Erdotin und zum Putgan?
So könnte sich der Titel erklären.
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Great! ROFL!
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Danke für die Bestätigung, dass neonazistischer Antisemitismus im Vergleich zum mitt-bürgerlichen und linken Antisemitismus so gut wie bedeutungslos geworden ist.
Woher nehmen die Tugendwächter hierzulande bloß die Chuzpe, ihre eigenen Kritiker großlärmig des Antisemitismus zu beschuldigen? Als könnten in Sachen Judenhass10 BDSler nicht 100 Pegidisten bequem in die Tasche stecken.
Dass alle zusammen den bestialischen Judenhass eines einzigen Moschee-Vereins nicht zustande bringen, versteht sich unter Gesitteten von selbst.
Liegt es an der Ethnie oder an der Religion, wenn Malaysias ehemaliger Präsident Mahathir Mohamad und der „Nation of Islam“-Führer Louis Farakhan das gleiche sagen: „Es kann nicht sein, dass 1,3 Milliarden Muslime von ein paar Millionen Juden unterdrückt werden“? (Zit. n. Stefan Frank, Spirit of Entebbe, 03.04.2010)
Wie kommt es, dass Erdogans Türkei in dem Maße antisemitischer wird, wie sie religiöser wird? Ein Zufall?
Ob der Antisemitismus der muslimischen Syrer und Iraker der Ethnie oder der Religion entstammt, ist doch egal, schreiben Sie. Mir nicht: Ich lass mir nicht erzählen, dass ich was gegen ‚Ethnien‘ hätte. (Ist ‚Völker‘ oder ‚Volksgruppen‘ schon verboten?) Ich meine einzig und allein den gespenstischen Glauben der Leute, die in Israel herummessern, über den Haufen fahren, und in Saudi-Arabien steinigen und Köpfe absäbeln.
Der bemitleidenswerte Josef Schuster riskiert es lieber, als Rassisten zu gelten, als dass er sich die ganze Umma zum Feind macht. Nu, ist doch egal, was er sagt: Es ist zu wenig, es kommt zu spät, es ist das Falsche. Aber auch dann, wenn Schuster ein Galinski plus wäre ‒ was würde das ändern? Wer 1‰ der Gesamtbevölkerung vertritt, hat definitiv nicht die nötige Länge, um mit Aiman Mazyek zu konkurrieren.
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Ihre Kommentare sind überaus lesenswert, werte schum74!
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Je mehr sie wirklich Erdoğans Türkei wird, würde ich sagen. Früher war sie einfach die Türkei mit Erdoğan als Regierungschef und der AKP als Regierungspartei, mittlerweile wird sie mehr und mehr zu einem regelrechten AKP-Staat, in dem es oppositionelle Parteien zwar noch gibt, sie aber systematisch an die Wand gequackt werden.
Die Pro-Erdoğan-Fraktion, die darauf pocht, dass Erdoğans Türkei demokratisch sei, da hinter ihm ja eine Mehrheit der Bevölkerung stehe, begreift nicht, dass das Mehrheitskriterium nur ein und nicht einmal das wichtigste Kriterium für eine Demokratie ist. Wie sagte noch Werner Finck? „Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen muß, wenn ich nicht hinter ihr stehe.“
Sicherlich nicht. Der moderne politische Islam ist auch in der Türkei deutlich antisemitischer als es zumindest m.W. der traditionelle türkische war, auch wenn natürlich auch dieser keine Trennung von Staat und Religion kannte (der Sultan war gleichzeitig Kalif). So weit aber das ottomanische Reich von Gleichberechtigung der ethischen und religiösen Minderheiten entfernt war, so krass wie heute war es m.W. nicht – von der Jungtürken-Zeit einmal abgesehen.
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… es gibt aber keinen ‚politischen Islam‘, Dante: Weil es ja keinen unpolitischen Islam gibt.
Sobald der Funken der Sprenggläubigkeit den islamischen Reisig entzündet (pardon für die Metapher am Abend), da geht es nun mal um Mord und um MACHT, und eine unpolitische MACHT hat es noch nirgendwo je gegeben.
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Es ärgert mich schon, dass ausgerechnet Vertreter des Volkes, dessen Flüchtlingen aus Deutschland damals so viele Staaten die Einreise verweigerten, heute den gleichen Hass gegen andere schüren. Der Artikel erinnert mich an die Agigatur eben jener Nazis, denen die Ignoranz der Welt freie Bahn gelassen hat. Ob absolutistische Religion, ob Rassismus oder absolutistische Ideologie – alles der gleiche Mist.
Ich hätte wie Dante erwartet, dass man in dem Artikel etwas über die Machtspielchen von Erdohan hätte lesen können, der sich über die Flüchtlinge einen Freibrief verschafft, die Kurden zu jagen, denn denen geht es jetzt auch an den Kragen. Ganz hübsch offiziell – nur wegen der Obergrenze.
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@kiki2015: „Es ärgert mich schon, dass ausgerechnet Vertreter des Volkes, dessen Flüchtlingen aus Deutschland damals so viele Staaten die Einreise verweigerten, heute den gleichen Hass gegen andere schüren.“
In biologischer Vertretung des besagten Volkes teile ich Ihren Zorn, kiki2015!
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Und so glaubt der Kiki allzu gern, dass die Juden irgend Hass gegen Andere schüren.
„Hass schüren“; wie peinlich pathetisch ausgedückt.
Dass nun just der Herr Schuster, sonst ein Appeaser ersten Grades, an irgend einer Stelle „Hass schürt“, behauptet der Kiki zwar, aber für ihn gilt es schon als Hass Schüren, indem einer nur mal so feststellt, dass eine Million importierte Judenhasser vielleicht genug sind.
Wie viele Millionen will der Kiki denn reinlassen? Sechs, damit endlich a Rua‘ ist? Und wie will er deren Hass entschüren?
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Dazu findet der Kräh-Kiki, dass die Juden wie die Nazis sind.
Ja? Ja. Er schreibt es ja hin. Dem ist rein gar nichts zu platt 😈
Versteh doch mal einer die Not und die Verve dieser wiedergutgewordenen neolinksdeutschen Antirassismusseelen. Endlich stellt sich sogar ein Herr Schuster hin, der bislang nur mit fränkischem Regierungs-Opportunismus auffiel, und sagt, dass der barbarische Judenhass der Hereingelassenen eben nichts weiter als barbarisch und gefährlich ist. Hört das einer?, nö. Die Kikis sehen sofort nazistischen Hass geschürt.
Wie schön, wenn einer nicht nur nix begreift, sondern so krähend damit auftrumpft. Syrische Flüchtlinge mögen rund um sein Haus erblühen.
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# Kikiriki
nun dich erfreut sicher zu hören das dieses volk gerade wegen dieser
fluchtlings invasion oder besser der invasoren in flüchtlingsgewand
europa verlassen. wegen importiertem morbidem antisemitismus
und zivilisationshass. du hast gut reden, du mußt ja nicht hinter
panzerglas und unter polizeischutz wenn du in die kirche
willst, noch kennen es nur juden, das sie ihren kindern
von klein an das outing verbieten und alles tun
um nicht als jude erkannt zu werden…….
ist dir egal, denn als faschistischer rassist und nachkomme des volkes das
juden schon öfter ausradieren wollte, von denen du zu den
exemplaren gehörst die nichts aus dem holocaust gelernt haben, ist
von dir morallosem wesen ja nichts anderes zu erwarten.
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Hab doch Verständnis, Hammer, der Kiki ist ein Wiedergutgewordener!, der sich gegen Krieg und Rassismus und für die Notleidenden einsetzt. Der mordet nicht mehr die halbe Welt aus wie seine Großeltern, sondern der bätscht nur noch aufs winzige Israel drauf. Fortschritt und Nuance.
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# Aristobulus
klar, als flüchtling aus europa kann ich ja nur verständnis haben,
wir nennen es ja auch nicht flucht, wir nennen
es aufstieg wenn wir nach ZION
fliehen, vor den bestien
die dem KIKI
folgend, hier das leben unerträglich und nicht lebenswert machen.
einen guten schabbes!
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Dir auch a guttn Schabbes, aufgestiegenermaßen 🙂
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Ich habe DIE Kiki nicht gelöscht, weil sie zu den judenverständlichsten Bürgern Dürens gehört.
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Schankedön für’s Stehenlassen dieses großartigen Krähbeispiels aus früh erworbener Faulheitslegasthenie, mittlerer Judennettheit, später Giftigkeit und jenseitiger Dürenlogik, Nathan.
Wenn man Lust hätt‘, könnt‘ man daran Studien treiben. Dafür müsst‘ es einem aber erst viel zu gut gehen 🙂
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@kiki2015
Ich glaube zwar zu wissen, wen Sie meinen, aber zur Sicherheit frage ich noch mal nach – es wird, wie Sie sehen, eine ganze Kaskade von Fragen:
Meinen Sie Herrn Schuster?
1. Falls nein, wen meinen Sie dann?
2. Falls ja, inwiefern soll er Hass gegen Andere geschürt haben: Ist es
2.1. die Feststellung, in der heimatlichen Kultur der meisten Flüchtlinge seien Dinge wie Judenhass weit verbreitet (wenn ja, warum?) oder
2.2. die Forderung nach einer Obergrenze, die auch die CSU gestellt hat (wenn ja, warum?l)?
Falls es 2.1. ist: Halten Sie die Feststellung für
2.1.1 schlicht unzutreffend oder zumindest zu pauschal, oder
2.1.2 zutreffend, zumindest im Großen und Ganzen?
Falls es 2.2 ist: Ist die Forderung nach einer Obergrenze Ihrer Ansicht nach
2.2.1 gar keine, oder
2.2.2 legitimere oder zumindest weniger schlimme Hassschürerei, wenn sie von teutschen Politikern kommt, und wäre nicht beides Doppelmoral zuungunsten einer jüdischen Organisation? Und müsste es nicht, wenn schon, genau umgekehrt sein, zumal die CSU, nicht aber der ZdJ politische Partei ist, mit dem Anspruch, das Land oder Teile davon zu regieren?
Weiter zu 2. und abschließend: Darf ich Ihrer Formulierung entnehmen, dass das Schüren von Hass durch Leute Ihrer Ansicht nach weniger schlimm sei, deren Volk niemals verfolgt oder beinahe ausgerottet wurde? Und denken Sie, dass ausgerechnet die Nachkommen der Verfolger und Mörder berufen seien, die der Verfolgten, die Hinterbliebenen der Ermordeten diesbezüglich zu ermahnen?
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‚Türliuch sind just die Nachkommen der kleinen NS-Denunzianten, kleinen Arisierer und kleinen Mitläufer bestens dazu berufen und qua ihrer Tugendboldigkeit und ihres Immerschondagegengewesenseins allerbestens ausgestattet, um drauf aufzupassen, dass die Juden bloß nicht rückfällig werden.
Derlei ist in diesem Land Bürgerpflicht (früher Ruhe und Ordnung, jetzt dieses) und Staatsraison (früher waren’s rein nationale Hassgründe, jetzt sind es Gründe von reinstem Nationalhass).
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… pardon!, das sollte ‚TÜRLICH heißen, vulgo NATÜRLICH, also so viel wie NATURGEMÄSS.
Man sollte nix Dunkles am Schabbes dazu im Dunkeln kommentieren, dabei produzieren sich nur Us (ohne Deppenapostroph biddeschön), wo keine Uhs hingehören.
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@Ari, 201511271725
Ich beharre auf der Formulierung „politischer Islam“, weil es auch Muslime gibt, die einfach Demokraten sind, und ich denen nicht das Muslimsein abzusprechen habe. Es ist schon schlimm genug, wenn Islamisten den Anspruch erheben, entscheiden zu wollen, wer Moslem sei und wer nicht.
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Der Link weist auf den falschen Kommentar, nämlich meinen. Warum, weiß ich nicht.
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Wegen der Sternzeit? 😉
Zu den Mohämmischen, die einfach Demokraten seien. Ich hoffe ja auch, dass es die gibt. Aber wo stecken sie, und wie zum Geier heißen die?, haben die Namen?, und warum, sofern es sie denn gibt, sagen sie nie was gegen jene hundert Billionen wahren Mohämmedaner, die Allen seit je her vordefinieren, was ein Mohämmedaner sei?
Und warum unterhalten grad wir uns über die? Zumal wir ja gar nichts über die wissen, nichtmal einen einzigen Namen oder ein einziges Statement oder einen einzigen kleinen Artikel von denen wissen wir!, und zumal die selber gar nichts machen oder nur sagen oder nur mal kurz husten. Ganz so, als ob es die überhaupt nicht gäbe. Sofern es die denn überhaupt gibt. Aber wo? Was ich zwar hoffe. Aber Mangels Anhaltspunkten nicht glaube.
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Cem Özdemir zum Beispiel. Auch wenn man mit ihm politisch nicht einverstanden ist, er ist jedenfalls weder ein Diktator noch tritt er für die Scharia als Verfassung ein.
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… ein Absolutdurchschnitt, nein?, der nur wegen seines Namens auffällt, und weil er so probonciert schwäbisch geartet ist. Der soll Mohammedaner sein? Folgt er dann dem Mohämme himself nach, so wie jeder Muselmann das muss?
Ähm, da wackelt doch irgendwas.
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… Einzelne. Shahin Najafi, Mohammed Zouabi und Abdel Samad sind mir immer präsent.
Das sind Einzelne!, die geistig unabhängig sind.
Es existiert jedoch keine Partei, keine Moscheengemeinde, kein Club oder Verein usf. von Mohammedanern, die den Koran aus lauter Mordaufrufen und Mordanstiftungen ausgehebelt oder widerlegt oder erneuert hätten, indem sie Mohammedaner geblieben wären. Keiner!
Nichts und wieder nichts.
Weil jeder, der dem Islam angehört, sich unterwirft (Islam = Unterwerfung).
Die Christen haben es aus eigener Kraft geschafft, Demokraten zu werden.
Die Juden waren wohl schon immer aus Dawke Demokraten, heut mehr denn je.
Und bis die Muselmanen das aus eigener Kraft schaffen, werden sie einander noch zu Millionen umbringen, und man wird viele von ihnen umbringen müssen und immer noch mehr umbringen müssen, weil sie nicht aufhören, anzugreifen.
Pardon für den Pessimismus.
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Ja, unter den Gott, den man als den einzigen betrachtet. Ich persönlich ziehe ja die Unterwerfung unter eine Göttin vor, vorzugsweise langbeinig und mit „Holz vor der Hütt’n“, die zudem nicht zwangsläufig die einzige sein muss… 😆
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„Ich beharre auf der Formulierung ‚politischer Islam‘, weil es auch Muslime gibt, die einfach Demokraten sind, und ich denen nicht das Muslimsein abzusprechen habe.“ (Dante)
Es gibt unpolitische Menschen, die aus Familientradition eine Karteileichen-Existenz bei der SPD führen. Daraus zu schließen, dass die SPD keine Partei sei, wäre voreilig.
Ebenso haben die EKD und die römisch-katholische Kirche atheistische Mitglieder, die nicht einmal zu Weihnachten in die Kirche gehen. Das ändert nichts daran, dass das Christentum eine Religion ist.
Aus der Tatsache, dass Dantes Bekannte die politischen Ziele des Islams nicht kennen oder nicht teilen, geht nicht hervor, dass der Islam keine politische Religion ist. Sonst gäbe es so was wie die OIC mit ihren 57 islamischen Staaten nicht. Und welchen Sinn hätte dann die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam (1994) mit ihrem feinen Artikel 24: „Alle in dieser Erklärung aufgestellten Rechte und Freiheiten unterliegen der islamischen Scharia“?
Zu den paar Demokraten, die es zweifellos unter Muslimen gibt, hat Jean Gabin im Film Le Président (1961) schon das Nötige gesagt:
« Il y a aussi des poissons volants, mais qui ne constituent pas la majorité du genre. » – Es gibt auch fliegende Fische, aber sie sind nicht repräsentativ für die Art.
Originaldialog :
– « Il y a des patrons de gauche, je tiens à vous l’apprendre. »
– « Il y a aussi des poissons volants, mais qui ne constituent pas la majorité du genre. »
Fliegende Fische mag ich auch.
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… es soll sogar Fische am Volant geben, also Pilotfische (hab noch keinen gesehen, nur mal einen Barracuda unter Wasser, der mich finster anglotzte, und einen kleinen Hai, der gemein schnabbte), und ja, es gibt unter diesen vielen Teufelsrochen und Raubdorschen und Schreckheringen keine einzige Fischvereinigung, keine Fischpartei, keinen einzigen Fischclub oder nur ’ne Fischzeitung, keine einzige!, die von diesem nassen Fressfisch- und Gefressenfischdasein wegwill, damit man als anständiger Fisch auf dem Land leben und Radieschen anbauen könne und solle und wolle.
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Echter Nachttraum mit erfundenen Personen und erfundener Handlung:
Nach einer Anschlagsserie in Deutschland bittet die Polizei um Mithilfe bei der Suche nach den Tätern.
Bei einem Spaziergang in einem Park zeigt ein aufgeweckter 7-Jähriger mit dem Finger auf eine Passantin: Die habe er unmittelbar vor dem Knall gesehen. Während seine Eltern noch überlegen, ob sie die Beobachtung melden sollen, haben andere Spaziergänger den lauten Ruf aufgeschnappt.
Abends im Fernsehen wird das Phantombild der Unbekannten gezeigt: mittleres Alter, blond, schulterlanges strähniges Haar. Wie sich herausstellt, ist die Frau keine Unbekannte, sondern eine einflussreiche Politikerin – oder Zufälle gibt‘s.
Nicht lange und die Sozialnetze machen mobil gegen die Eltern des Jungen. Der Beschmutzungskampagne haben die Beiden nichts entgegenzusetzen, obwohl sie nichts weniger als ‚Assis‘ sind: Vater, Kieferchirurg; Mutter, Fisch-Forscherin; Null-Interesse an Politik.
Das ‚Faschisten‘-Paar bekommt ernstzunehmende Morddrohungen und Polizeischutz. Im letzten Traumbild werden die Polizisten vor der Wohnungstür abgezogen.
Interessant am Traum finde ich, dass ein Kind die noch übriggebliebene Verbindung zur Wirklichkeit vertritt. Keiner denkt daran, das Alibi der Politikerin zu überprüfen; niemand zeigt Interesse an irgendeiner Aufklärung.
PS. Natürlich kennst Du Pilotfische! Solche wie Saint-Exupéry mit Sonnenbrille und Lederjacke; oder wie der Rennfahrer Jean-Louis in Claude Lelouchs Film „Ein Mann und eine Frau“. Ah, Anouk Aimée als Zierfisch! Schon der Name, nicht?
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… ich kenn nur den Film „die tollkühnen Hechte in ihren fliegenden Schüsseln“, hieß der nicht so?
– Habe auch was Merkwürdiges, zu Deinem Traum Passendes geträumt (vielleicht die Fortführung dieser Wirklichkeit hinter dicken Mauern). Ein Gefängnistor, mehr Burgtor mit Absperrungen, deutschdüstere Buckelquaderromantik mit Stacheldraht, wo keiner rauskommt. Eine Häftlingin musste große Ladungen Bücher aus einer Holzkiste im Tor auf Karren vor dem Tor laden. Sie durfte die Holzkiste nicht die drei Meter vors Tor schieben, die Aufseherin verbot es, sie knurrte, es sei gesetzlich geregelt, dass kein Gegenstand aus dem Gefängnis herausdürfe (meinte die Holzkiste). Ich stand daneben und mir war nicht klar, ob ich wohl auch Häftling sei?, trotzem schrie ich die Aufseherin an, ‚Madame, Sie brechen soeben das Gesetz, denn die Häftlingin lassen Sie vors Tor, aber ein paar Bücher nicht, Sie formalisieren hier auf perfide Wese herum, indem Sie die Gesetze allein zu Zwecken von Schikane anwenden. Sie sind eine Sadistin, eine Gesetzesbrecherin‘, usw. usf.
Was war da in dem Traum gemeint? Die Bücher von Akif Pirinçci, die kürzlich aus öffentlichen Büchereien aussortiert wurden und im Buchhandel meist nicht mehr bestellbar waren (oder sind!), rein wegen vorauseilenden Gehorsams und freiwilligen Gleichgeschaltetseins. Analog so, wie diese Aufseherin die Häftlingin schikaniert hat.
Oder diese mobilmachenden Sozialnetze aus Deinem.
P.S.
Ach, das Fischthema 🙂 , Neptun sollte endlich ein paar Hammerhaie, Stachelrochen (feines Wort) und fiese Riesenkraken auf allerlei Denunzianten und Schikanöre loslassen
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Die Bücher von Akif Pirinçci (Überraschung: größtenteils Katzenkrimis) tauchen gerade alle bei einem bekannten Onlinebuchhändler auf. Zwischen einem Cent und einem Euro, gebraucht und neu. E-Book-Ausgabe umsonst.
Gnampf.
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Hab ich auch grad gesehen, das. Da leeren scheints ein paar große Grossisten ihre noch größeren Bestände auf Teufel komm raus?
Das Phänomen scheint auf Pirinçci beschränkt zu sein, bei anderen Autoren, die Ähnliches schreiben, kommen diese Verramschpreise ja nicht vor.
Was passiert da -?
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Ich habe keine Ahnung, nur eine Vermutung: Angst sich über die Bücher mit als ‚rechts‘ geltendem Gedankengut zu assoziieren. Mit einem Katzenkrimi.
Katzenkrimis die rechtes Gedankengut abfärben – mache Sachen kann man einfach nicht erfinden.
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Seit Art Spiegelman sind Katzen nun mal Nazis. Wer so viele Katzenkrimis schreibt, muss also erwiesenermaßen ****-Gedankengut verbreiten.
(*Zutreffendes bitte einsetzen, zukleben, frankieren und an den Herrn Innenminister und an die Herren Intendanten des deutschen Staatsfernsehens und an die Frau Vorsitzende der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften und für auszusondernde Literatur zur gefälligen Einsichtnahme schicken, anonym versteht sich, denn so gehört sich das.)
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Das waren aber keine Krimis von, sondern überKatzen.
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Aaalso fand er die gut! Is‘ erwiesen. Tsiss. Nein, *fauch*
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Wer, Art Spiegelman?
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Aber doch der Pirinçci. Dieser Kater, der. Jemand kateriger als der?, never ever.
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Nun, für den Versuch gibt es ja immer noch Alkohol und den Morgen danach.
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… Mist, zwischen Über und Katzen habe ich das Leerzeichen vergessen. Jetzt sinds Überkatzen. Arrgh.
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In „Eccace Homo“ (1888) schreibt Nietzsche ja glattweg dieses hier über die (zitiert nach der Wikipedischen, aber mein Brauser wackelt so, nu!, wird schon richtig zitiert sein) :
„Das Wort »Überkatz’« zur Bezeichnung eines Typus höchster Wohlgeratenheit, im Gegensatz zu »modernen« Menschenkatzen, zu »guten« Katzenmenschen, zu Schnurrmohämmedanern und andren Nihilisten – ein Wort, das im Munde eines Pirinçci, des Vernichters der Moral, ein sehr nachdenkliches Wort wird – ist fast überall mit voller Unschuld im Sinn derjenigen Werte verstanden worden, deren Gegensatz in der Figur Pirinçcis zur Erscheinung gebracht worden ist: will sagen als »idealistischer« Typus einer höheren Art Katz‘, halb »Garfield«, halb »rosaroter Panther« … Andres gelehrtes Hornvieh hat mich seinethalben des Pegidismus verdächtigt. Wem ich ins Ohr flüsterte, er solle sich eher nach einem Überkater-Akif als nach einem Kläff-Mohämme umsehn, der traute seinen Ohren nicht.“
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Die Welt ist klein geworden, und auf ihr […] der Letzte Kater, der alles kleinmacht.
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Aus dem Murrthäusevangelium:
Und es wird über die Welt einstmals kommen ein großer Alf, der wird sich den Letzten Überkater einverleiben, und siehe, es wird alles gut.
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Für die Wiedergeburt des Überkaters (und nicht etwa dagegen…): https://en.wikipedia.org/wiki/Zombie_%28cocktail%29
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(P.S, die Werbepause: https://www.getdigital.de/Schroedingers-Zombiekatze.html )
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Aber vor denen (leb oder totendig) muss man sich in Acht nehmen:
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Aaaah, das Internet, ein stetiger Quell der Katzenfotos. 🙂
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… Katzenfotos und Kochrezepte sollen den größten Teil des Internettes ausmachen, hab ich gehört. Also Fotos gekochter Katzen 🙂 . Wer hätt das vermutet?
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Alf?
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… der isstse roh mit Senf.
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Wah, nee, Katzensuschi mit Senf – nur weil man Katzen isst braucht man noch lange kein Barbar sein…
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… ah pardon, ich hatte wegen Alfs ostentativer Farbe freilich zu g’schwind an Senf gedacht 😳 , aber er isst wohl standesgemäß dieses hellgrüne japanische Suschimeerettich, wie heißt es?, Wasabi glaub ich. Schmeckt das denn mit Katze?
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[mir schmeckt Wasabi ja garnicht, weder mit noch ohne irgendwas anderes – nein, das heißt jetzt nicht daß ich jemals schon Katze auch nur überlegt hätte zu probieren. Avocado-Maki (=Suschi mit Avocado statt Fisch) mag ich aber schon]
Wer weiß schon, was Alf als zivilisiert ansieht; aber da stelle ich mich ganz auf den Standpunkt seines Gastgebers: Wenn Du hier im haus wohnen willst, dann werden keine Katzen gegessen, weder mir Meer- noch mit weniger Rettisch! 🙂
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Wenn Du genug Wasabi nimmst, ist es egal, ob Du Katze, Hund oder Kanarienvogel dazu isst.
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Nicht, wenn man sie ordentlich mit Stäbchen isst…
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@ Wenn Du genug Wasabi…:
Bei der Vorstellung allein tränen mir schon die Augen – ob das an der imaginierten Schärfe des Wasabis liegt oder der Vorstellung Hund, Katze oder Kanarienvogel zu essen lassen sie dabei offen.
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*reicht Dir ein Papyr, halb Taschentuch, halb Serviette*
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Danke 🙂
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Zurück zu Aris Traum (28.11.2015, 3:12 nachmittags)?
Die Szene spielt innerhalb der Gefängnismauern, ja? Das heißt, der Blick geht von innen nach außen? Verwirrend finde ich, dass Bücher nicht wie üblich ins Gefängnis hineingebracht/-geschmuggelt werden, sondern aus dem Gefängnis heraus. Das legt nahe, dass sie draußen, in der Freiheit, Mangelware sind. Nicht die Insassen sind zur Deckung ihrer geistigen Bedürfnisse auf die Außenwelt angewiesen, sondern umgekehrt: Die nominell Freien haben weniger Bücher als die Häftlinge. Was für eine Welt schildert er da?
Dann ist diese Holzkiste, die auf keinen Fall bis vors Tor darf: Gefängniseigentum. Doch statt sich zu freuen, dass die Häftlingin nicht als Gefängniseigentum gilt, sie somit weiter kommen darf als die Kiste, protestiert der Träumer lauthals: Ein Recht für Beide! Wenn die Frau, dann auch die Kiste.
Ein Glück, dass die Aufseherin doch keine Sadistin war. Sie hätte den Träumer-Wunsch nach Gleichbehandlung dahin erfüllen können, dass sie der Häftlingin nunmehr verbietet, die Kiste zu überholen. Beide bleiben zurück, voilà.
Dass man schon nicht weiß, ob man selbst eingesperrt ist oder nicht, spricht Bände.
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Weiterhin unverständlich: Warum empfindet es der Träumer als ungerecht, dass die Holzkiste auf dem Gefängnisgelände stehen bleiben muss, wenn doch die Häftlingin bis vors Tor darf? Irrrationell ist es schon, ihr die Umladung der Bücher auf Karren aufzubürden; aber ungerecht? Oder kommt es hier nicht darauf an, was Gesetzesbruch genannt wird, sondern ganz allein auf die Forderung, dass Gesetze sowohl im Knast als auch außerhalb einzuhalten sind?
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Warte! Ich weiß, was den Träumer so sehr und zu Recht empört: die Heuchelei, so zu tun, als machte man hinter den dicken Mauern einen Unterschied zwischen Häftlingen und Holzkisten, zwischen Menschen und Gegenständen. Vor dem Besucher/Zeugen gibt sich Madame geradezu humanistisch: Kiste und Mensch fielen in diesem Hause nicht unter ein Gesetz. Dabei weiß jeder, was wirklich läuft: Das für Menschen gemachte Gesetz, das bricht die Aufseherin andauernd.
Und tatsächlich: Indem sie dem Zeugen vorzumachen versucht, man halte sich hier an die gesetzlich vorgeschriebene Ungleichheit zwischen Ding und Mensch, bringt es Madame fertig, die Insassin zusätzlich zu sekieren.
Die Außenwelt erwartet, dass Ding und Mensch unterschiedlich behandelt werden? Bitte schön! Sollen Alle sehen: Die Holzkiste bleibt drin, die Frau geht raus.
Jetzt kann man den Zorn des Träumers verstehen: Das ist wirklich Anwendung der Gesetze zu Zwecken von Schikane. Was in diesem Haus sonst nicht gilt: dass Ding und Mensch separate Schicksale erfahren, das soll hier zum Schein vorgeführt werden.
Nicht zufällig gerät diese Parodie auf Rechtsstaatlichkeit schief: Beim Anblick der Insassin, die so unnötig ihren Karren hin und her schiebt, öffnen sich plötzlich polnische Landschaften. Auch dort musste man oft sinnlos Sandlöcher ausheben und wieder zuschütten.
An Unrecht kann man sich manchmal gewöhnen, an Heuchelei nie: Das sagt der Träumer.
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„Polnische Landschaften“ als feststehender Begriff ist mir nicht geläufig. Ich kenne nur Polnische Räume.
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Waah, Dante, Du glaubst nicht wirklich, dass polnische Räume vollständig metrisierbar seien, nein?, ich sag Dir, die sind unermesslich und in keinster Weise auch nur irgend millimetrisierbar, schon jedes Sandloch isses nicht. Treibsand, und darunter nix wie halbe Hohlräume.
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Dass es die Heuchelei ist, die den Träumer auf die Palme bringt, bestätigt der Hinweis auf Pirinçci.
(Noch einmal: Die Aufseherin tut so, als wäre Achtung vor dem Menschen innerhalb der Burg eine Selbstverständlichkeit. Wie überaus genau man da zwischen Ding und Mensch angeblich unterscheiden würde, demonstriert sie jetzt vor dem Zeugen – zum Nachteil des Häftlings.)
Pirinçci also. Die „Meinungswarte“, wie sie Einer nennt, sagen nicht offen: „Was unsere Macht bedroht, das zerbrechen wir“. Nein, sie berufen sich auf das Gute, auf den Schutz der Schwachen, auf Demokratie.
Angela Merkel tritt das Selbstbestimmungsrecht des Volkes mit Füßen, aber weh dem, der kein freundliches Gesicht dabei aufsetzt.
Da ist mir der Herzog von Braunschweig lieber, der 1778 in der Affäre um Pastor Goeze gegen Lessing ein ehrliches Publikationsverbot verhängt hatte; und das auch noch eingeschränkt: Bibelpolemik nein, Belletristik ja. „Deutschland von Sinnen“, nein, Katzenkrimis, ja. Lessings Katzenkrimi war dann „Nathan der Weise“. Der durfte erscheinen. Ergo: Der Herzog von Braunschweig war kein Tugendlinker, sondern bien sûr finsterste Reaktion.
Dante, „polnische Landschaften“ ist kein fester Begriff, ist vermutlich gar kein Begriff. Ich denke, man hat mich verstanden.
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Nochmal zu Aris Traum:
Vielleicht sind ja die Gefangene und die Wärterin ein und dieselbe Person? Zwei Aspekte des sich-selbst-in-unsinnige-Regeln-einsperrens (mit nachfolgendem Doppeldenk) als Bild für die Umgebung, in der wir gerade unser Dasein fristen. Und wer, wie der Beobachter, aber nicht die beiden Aspektinnen des Regelkümmerselbsteinengens/Medialselbstbelügungszirkus/Gartenzwergundgreenpeacegutmenschentums, sieht was passiert; der schreit schier um sich Gehör zu verschaffen, wie irre und sinnlos das ist.
Hats wenigstens was genutzt, im Traum?
Frage an den Träumenden:oder ist das allzu abwegig?
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„… Neptun sollte endlich ein paar Hammerhaie, Stachelrochen (feines Wort) und fiese Riesenkraken auf allerlei Denunzianten und Schikanöre loslassen“. – Schön wär’s! Und wie!
lg, und a git Schabbes Dir, lieber Ari und auch der lieben schum74
caruso
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🙂
Aber die Quallen hab ich vergessen. Mengen glibbriger Tentakelquallen, die gemeine rötliche Sorte, die mit den Brenn- und Quälpusteln dran.
Soll Neptun halt mal eppes tun für sein Geld, die Wassergebühren sind schließlich hoch genug.
Dir a gutte woch 🙂
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Dante, noch einmal, wenn Sie wollen, zu Ihrer Bemerkung (27.11.2015, 7:51 nachmittags):
„Es ist schon schlimm genug, wenn Islamisten den Anspruch erheben, entscheiden zu wollen, wer Moslem sei und wer nicht.“
Was meinen Sie? Darf der Papst in katholischen Angelegenheiten mitreden? Dürfen die prestigeträchtigen doctores der Al-Azhar-Universität entscheiden, wer Moslem ist und wer nicht?
Also eine Entscheidung haben die anerkannten Hüter des Glaubens schon getroffen. Wenn die gilt, dann sollten die „einfachen Demokraten“ unter den Muslimen ihre Konsequenzen ziehen.
Aus: Raymond Ibrahim, 18.11.2015: “Al Azhar and ISIS: Cause and Effect”
Sheikh Muhammad Abdullah Nasr, a scholar of Islamic law and graduate of Egypt’s Al Azhar University ‒ regularly touted as the world’s most prestigious Islamic university ‒ recently exposed his alma mater in a televised interview.
After being asked why Al Azhar, which is in the habit of denouncing secular thinkers as un-Islamic, refuses to denounce the Islamic State as un-Islamic, Sheikh Nasr said:
It can’t [condemn the Islamic State as un-Islamic]. The Islamic State is a byproduct of Al Azhar’s programs. So can Al Azhar denounce itself as un-Islamic? Al Azhar says there must be a caliphate and that it is an obligation for the Muslim world [to establish it]. Al Azhar teaches the law of apostasy and killing the apostate. Al Azhar is hostile towards religious minorities, and teaches things like not building churches, etc. Al Azhar upholds the institution of jizya [extracting tribute from religious minorities]. Al Azhar teaches stoning people. So can Al Azhar denounce itself as un-Islamic?
Liebe zu Loucoum sollte nicht so weit gehen, dass man ihr seine gesamte Existenz unterordnet, finden Sie nicht?
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http://www.raymondibrahim.com/islam/al-azhar-and-isis-cause-and-effect/
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Jaha, die moslemischen Demokraten. Wo lehren die Demokratie, wo sagen die nur mal was gegen Totalitäre, und warum lassen die sich über wie viele Jahrhunderte die Al Azhar-Uniperversität in all ihrem totalitären Glanz gefallen?
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