Der Bundestag hat am Dienstag, 24. November 2015, der Opfer der jüngsten Terroranschläge gedacht. Noch vor der Haushaltsberatungen sagt Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert, der Bundestag trauere mit allen Franzosen um die vielen Opfer dieser mörderischen Attacke auf ihre Hauptstadt. „Der Terror betrifft uns alle, er kennt keine Grenzen. Wir denken nicht nur an die Opfer in Paris, sondern ebenso an die über 200 russischen Passagiere, die auf dem Rückflug von ihrem Urlaubsort Ägypten waren, an die Hotelgäste in Bamako und Mogadischu, an die Menschen in Sarajevo, Bagdad und Beirut, die alle in den vergangenen drei Wochen bei Terroranschlägen jäh aus ihrem Leben gerissen wurden.“
Warum lässt der Bundestagspräsident Prof. Lammert, dem als guter Parlamentarier die Existenz Israels Staatsräson sein müsste, die Opfer des arabischen Terrorismus in Israel der vergangenen drei Wochen unerwähnt, die jäh oder quälend langsam aus ihrem Leben gerissen worden sind? Weil die meisten Opfer in Israel Juden sind? Nein! Prof. Lammert ist ein nachweislich beurkundet werdender Israelfreund. Er wird nächstes Jahr den Ehrenpreis der Deutsch-Israelischen Gesellschaft DIG in Aachen erhalten, den er wegen vielen anderen wichtigeren Verpflichtungen dieses Jahr nicht hat entgegennehmen können. Stattdessen wird freundlicherweise Michael Spaney vom Mideast Freedom Forum Berlin für die Ehrenpreisannahme 2015 einspringen, für die sich ein herausragend israelfreundliches Mitglied der DIG eingesetzt hat. Prof. Lammert wird den pour-le-sémite-Preis 2016 erhalten, um sich als offizieller Israelfreund ausgeben zu dürfen, ohne sich sonderlich um Juden und Israel kümmern zu müssen. Ähnlich dem EUSPD-Politiker Martin Schulz aus Würselen bei Aachen, der zufällig Mitglied der DIG Aachen ist, was ihn nicht daran gehindert hat, als EU-Parlamentspräsident von der Rednerbühne der Knesset aus, dem israelischen Parlament, antijüdische Dummheiten zu verbreiten. Im Gegensatz zu Prof. Lammert ist Martin Schulz kein Akademiker. Doch dieser in Deutschland höchst wichtige Unterschied reicht nicht aus, ob als Ehrenpreisträger oder als Mitglied der DIG, Wahrheiten zuungunsten Israels zu verdrehen.
Die Laudatio des Professors soll dessen Freund, scharfer Israelkritiker und arabischer Terroristenversteher („Ich war gerade in Hebron. Das ist für Palästinenser ein rechtsfreier Raum. Das ist ein Apartheid-Regime, für das es keinerlei Rechtfertigung gibt.“: https://www.facebook.com/sigmar.gabriel/posts/369095839789811) S. Gabriel halten, auf dass er sein Portmonee auflade. Die 5stellige €-Vergütungen pro Auftritt und Stunde des SPD-Kanzlerkandidaten Steinbrück dürfen noch erinnerlich sein. S. Gabriel will sich nicht hinter ihnen verstecken. Schließlich ist er nicht Kanzlerkandidat, sondern Vizekanzler! Kann sich die ausgepowerte DIG Aachen den Laudator überhaupt leisten?
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon, der noch kein Mitglied der DIG Aachen ist, hat ebenfalls eine Rede zum Terrorismus gehalten und wie Prof. Lammert die Juden ausgelassen. Er wird bereits heute als DIG-Ehrenpreisempfänger 2016b/2017a gehandelt.
Nachtrag:
Soeben hat Prof. Lammert der Jerusalem Post mitgeteilt, dass er (persönlich?) der Kennzeichnung jüdischer Produkte widerspricht, die nicht innerhalb der Waffenstillstandlinien von 1949 hergestellt werden. Die Kennzeichnungspflicht für israelische Produkte aus Siedlungen oder dem Golan sei „weder notwendig noch klug“, habe aber nichts mit Antisemitismus zu tun, sagte Prof. Lammert (CDU) vor Journalisten. Die Regelung sei jedoch problematisch, da sie sich nur gegen Israel richte. Entsprechende Maßnahmen gibt es bei anderen Landstreitigkeiten nicht.
Ob diese Sätze dem 2016-Ehrenpreis der DIG Aachen zu verdanken sind?
Wieso hat es nichts mit Antisemitismus zu tun, wenn sich eine Verordnung nur gegen Israel richtet? Macht der designierte Ehrenpreisträger etwa einen Unterschied zwischen Antisemitismus und Antizionismus?
Merke: Wenn es den Juden an den Kragen geht, ist das schon irgendwie und überhaupt verständlich – siehe John Kerry und seine Aussagen zu Paris. Insofern ist gegen Juden gerichtete Gewalt gar kein richtiger Terrorismus, wenn nicht sogar per se Freiheitskampf. Sie wollen doch wohl nicht die wahren Terrorismusopfer durch relativierende Vergleiche entweihen?
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