Mehrere auf Medizin und Religion spezialisierte Zeitschriften berichten über eine Zunahme des Kannibalismus in Syrien. Als Ursache wird die infektiöse neuro-degenerative Hirnerkrankung „Kuru“ vermutet, die nach ICD-10 als A81.8 klassifiziert wird. Die Infektion ist in Papua-Neuguinea nur durch Kannibalismus übertragen worden. Dem hochinfektiösen Gehirn der Toten kommt eine führende Rolle zu. Bisher liegen keine Beweise oder Hinweise vor, dass sich die Krankheit von (lebenden) Mensch zu Mensch ausbreitet.
Während des Krieges in Syrien entstehen einige Videos über Kannibalismus, die verständlicherweise der allgemeinen Öffentlichkeit entzogen werden. Verspeist werden vor laufender Kamera gewöhnlich Herz und Leber der Feinde. Zwei Rebellen der Al-Nusra-Front, bei denen Kannibalismus bekannt gewesen ist und die ausgeprägte Zeichen der Erkrankung Kuru aufgewiesen haben (zerebelläre Ataxie, Muskelzittern, unnatürliches Lachen) sind, ohne die Öffentlichkeit zu beunruhigen, zuerst in die Türkei und anschließend nach Deutschland zur Behandlung überwiesen worden. Beide Männer sind nach kurzer Zeit verstorben.
Nach Meinung der Al-Azhar Universität in Kairo, einem weltweiten Schwergewicht in Koranauslegung, ist der Verzehr von Menschenfleisch für Muslime in bestimmten Fällen erlaubt, wenn keine andere Möglichkeiten der Nahrungsaufnahme vorhanden sind.
Wenn ich hier den Artikel beenden würde, könnte der Leser annehmen, dass eine gefährliche und unheilbare Seuche aus Syrien Richtung Europa in Anmarsch ist, die durch einen vom Islam tolerierten Kannibalismus entstanden ist. Dieser Schluss wäre gewollt und ist falsch.
1.) Der Verzehr von Menschenfleisch hat in vielen von wem auch immer belagerten Städten Syriens stattgefunden, in denen Menschen gehungert haben und verhungert sind. Zuerst werden Haustiere aufgegessen, dann das Gras und dann die frischen menschlichen Toten. Nicht nur der Islam erlaubt dieses Vorgehen. Dieses Vorgehen entspricht auch dem Standpunkt der Katholischen Kirche.
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4900714/Syrien_Eine-Stadt-am-Rande-des-Kannibalismus
http://www.spiegel.de/einestages/kampf-ums-ueberleben-a-948477.html
2.) Kuru ist in Papua-Neuguinea heimisch gewesen, jetzt ist es ausgestorben, da der Kannibalismus dort beendet worden ist. Notwendig zur Entstehung der Krankheit ist der Endokannibalismus mit Verzehr des infektiösen Gehirns, d.h. die Sippe isst das hochinfektiöse Gehirn des kurz zuvor Verstorbenen gemeinsam auf.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2735506/
3.) Kuru bricht erst nach einer Inkubationszeit von mehr als einer Dekade aus. Vor zehn Jahren besteht in Syrien keine Notwendigkeit des Kannibalismus.
4.) Kannibalismus ist nicht auf Syrien beschränkt. Tausende Fälle von Kannibalismus wurden während der Belagerung Leningrads registriert, ohne dass Kuru beobachtet worden ist.
http://www.spiegel.de/einestages/zweiter-weltkrieg-a-948137.html
5.) Die Verbindung von Kuru und Kannibalismus in Syrien findet sich in vielen Online-Portalen mit Hang zu Verschwörungen, die sich letztendlich alle auf einen einzigen Artikel berufen:
http://anthropology.msu.edu/anp204-us14/2014/08/08/kuru-in-syria/
Es handelt sich um ein universitäres Forum der Michigan State University, in dem Studenten der Anthropologie (Menschenkunde) ihre Fragen diskutieren können.
http://www.abovetopsecret.com/forum/thread980893/pg1
Die deutschen Bürger brauchen folglich nicht zu befürchten, dass sie – nachdem sie von syrischen Zuwanderern ermordet worden sind – von diesen roh oder gekocht verspeist werden.
Erschienen unter:
https://www.fischundfleisch.com/anti3anti/die-renaissance-des-kannibalismus-18844
Der passende Ton zum Thema:
„Die deutschen Bürger brauchen folglich nicht zu befürchten, dass sie – nachdem sie von syrischen Zuwanderern ermordet worden sind – von diesen roh oder gekocht verspeist werden.“
Und Deutschland öffnet seine Krankenhäuser unnatürlich lachenden Al-Nusra-Kannibalen? Wie schön! Wir sind zwar nicht mehr Papst, aber dafür Kanzlerin der Herzen.
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Nochmal ganz blöd gefragt: sehen die Artikelschreiber im Verschwörungsforum Kuru als Ursache oder als Folge von Kannibalismus? Sollen sich mal entscheiden, wierum denn nun! 😉
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Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, ist Kannibalismus also ungesund.
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Die Frage ist nur, für wen: für den Kannibalen (wenn Kuru eine Folge davon ist), oder für andere (wenn er eine Folge von Kuru ist: gegessen werden ist schließlich ziemlich ungesund!)?
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@aurorula a.
Hier gilt es zu relativieren, liebe @aurorula a. Wie der Artikel besagt, ergibt sich das Gesundheitsproblem hauptsächlich für den betroffenen Feinschmecker, indem er das seuchenträchtige menschliche Gehirn verzehrt, dessen Verlust der Spender womöglich nicht einmal bemerkt.
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„Notwendig zur Entstehung der Krankheit ist der Endokannibalismus mit Verzehr des infektiösen Gehirns, …“
Langsam packt mich nun doch die Angst! Ist unser Staatswesen womöglich deshalb so krank, weil es seit 1968 die Gehirne seiner Bürger frisst?
Dass diese Gehirne infektiös waren, will ich ja freimütig eingestehen.
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