Herrschen in Deutschland wieder klare Verhältnisse?

Juden werden nicht bedient!

Der Reihe nach. Hier der Link der Wahrheit, da er einer seriösen Zeitung entspringt:

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-11/landgericht-frankfurt-kuwait-airways-israeli

Die Fluggesellschaft Kuwait Airways des arabischen Emirates Kuwait braucht keine Juden aus Israel von Frankfurt/M (Deutschland) aus zu befördern. So entscheidet das Frankfurter Landgericht und weist die Klage eines Juden aus Israel in zweiter Instanz ab. Der klagende Jude hat sich bei Kuwait Airways ein Flugticket nach Bangkok mit Zwischenlandung in Kuwait gekauft und dieses sogar bezahlt. Kuwait Airways darf den jüdischen Fluggast nach deutscher Rechtsprechung abweisen, da nach Kuwaitischem Gesetz israelische Staatsbürger, die Juden sind, bei strengster Strafe nicht befördert werden dürfen.

Dieses Kuwaitische Gesetz einer islamistischen Diktatur, welches ab sofort auch in Deutschland gilt, erkennt das Frankfurter Landgericht an, da es in einem mit Deutschland befreundeten, also demokratischen arabischen Emirat beschlossen worden ist, mit dem Deutschland rege Handelsbeziehungen pflegt. Denn auch in Deutschland hat vor vielen Jahren die demokratisch gewählte Volksvertretung ähnliche Gesetze erlassen, die die gesamte zivilisierte (und unzivilisierte) Welt seinerzeit akzeptiert hat. Deutsche Bürger können problemlos mit Kuwait Airways fliegen, sogar Juden, solange sie sich nicht als Juden outen. Eine Diskriminierung liegt nach deutschem Rechtsempfinden nicht vor, denn die Diskriminierung tritt nur bei einer Benachteiligung aus Gründen der Rasse, der ethnischen Herkunft oder der Religion auf, nicht aber wegen einer Staatsangehörigkeit. Schließlich hat der klagende Jude nicht einwandfrei widerlegen können, dass er nicht als Jude, sondern als Israeli von der Kuwaiter Fluggesellschaft zur Beförderung abgelehnt worden ist.

J-01

Soweit die Polemik. Betrachten wir nun unjüdisch unaufgeregt die Tatsachen.

Einem israelischen Staatsbürger wird von israelischen Stellen angeraten, Flugzeuge gewisser Nationen nicht zu bestiegen. Dazu gehören nicht nur arabische Staaten, mit denen sich Israel im Kriegszustand (nicht im Krieg) befindet, sondern auch Staaten, die gegen Juden hetzen und sie liebend gerne ermorden würden. Der Grund ist einfach: Würde das kuwaitische Flugzeug bei einem Notfall in einem Juden verfolgenden Staat wie dem Iran landen müssen, so würde der jüdische Fluggast den Zwischenstopp nicht überleben (selbsthassende Kostümjuden sind davon ausgenommen). Israel fühlt sich für alle seine Bürger verantwortlich. Schließlich regiert dort Bibi und nicht Angie!

Die israelische Regierung ist folglich mit dem deutschen Richterspruch sehr zufrieden. Der Zentralrat der Juden in Deutschland, der gegen den Richterspruch wettert, ist wie häufig/gewöhnlich nicht ausreichend informiert.

Zum Zweiten: Die alleinige Benachteiligung Israels ist in Deutschland und anderswo in der EU eine Realität. Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen israelischer Erzeugnisse, abgekürzt BDS, sind in Deutschland keine Seltenheit, die oft von Parteien und und Kirchen hofiert werden. Hinter BDS stehen gewöhnlich Kirchenkreise, die es wie seinerzeit Luther nicht überwinden, dass noch heute Juden in Deutschland leben. BDS ist trotz (wegen?) Holocaust in Deutschland nicht verboten. Stolpersteinliebhaber sind beim BDS gern gesehen: Bei beiden Gruppen stehen getötete oder noch zu tötende Juden im Zentrum des Denkens und Tuns gemäß dem leicht abgewandelten Ausspruch eines US-Generalleutnants:

Die einzig guten Indianer, die ich jemals sah, waren tote.

Bekannter als:

Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer.

Der Frankfurter Richterspruch beschreibt lediglich die politische und gesellschaftliche Realität in Deutschland.

Zum Dritten: Der in Papier gemeißelte Richterspruch hat Konsequenzen nicht nur für (israelische) Juden. Der Richterspruch kann auf alle unangenehmen Minoritäten in Deutschland angewandt werden, so auch auf Flüchtende aus der islamischen Welt. Pegida und Co. können nun straffrei und gesetzeskonform gegen Araber und Muslime verbal vorgehen, sie müssen nur gewisse Wörter meiden. Wenn sie sich gegen den Familienzuzug von Irakern, Syrern und Afghanen positionieren, sagen sie dasselbe aus wie gegen Muslime und Araber, brauchen jedoch zumindest beim Frankfurter Landgericht keine Konsequenzen zu befürchten. Auch Facebook und Co. verlieren die widerrechtliche Grundlage, deren Konten zu sperren.

Nun kann man ethisch argumentieren, dass eine Benachteiligung von Juden keine Benachteiligung von Muslimen und Arabern erlaubt. Das ist ethisch richtig! Wir behandeln hier jedoch deutsche Richtersprüche, die wenig bis gar nichts mit Ethik zu tun haben, sondern mit Recht. In Deutschland gilt gleiches Recht für alle.

Zur Auflockerung ein jüdischer Witz:

Eine Jüdin beschwert sich beim Rabbiner, dass nicht nur ihr Ehemann, sondern nun zusätzlich ihr Vater sie schlägt. Der Rabbiner wendet sich an den Vater: „Dass dein Schwiegersohn, der Halunke, seine Frau schlägt, ist schlimm genug. Doch du bist ein frommer Mann. Warum schlägst du deine Tochter?“

Der Vater anatwortet: „Rabbi, du siehst es falsch. Schlägt er meine Tochter, so schlage ich ihm die Frau.“

Erschienen unter

http://www.tabularasamagazin.de/juden-werden-in-deutschland-nicht-bedient-die-fluggesellschaft-kuwait-airways-des-arabischen-emirates-kuwait-braucht-keine-juden-aus-israel-von-frankfurtm-aus-zu-befoerdern/

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2 Antworten zu Herrschen in Deutschland wieder klare Verhältnisse?

  1. scheylock schreibt:

    Hat schon jemand an die Vorteile gedacht, die diese Gerichtsentscheidung bringt? Da erblaßt Donald Trump aber vor Neid! Ab sofort können Fluglinien je nach Bedarf und Laune bestimmen: Keine Passagiere aus islamischen Staaten! 😉

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  2. David schreibt:

    Alles richtig – nur warum will der Israeli partout mit einer Airline fliegen, von der er weiß, daß er sich damit Probleme einhandeln könnte? Das erscheint mir völlig unlogisch. Wenn die kuwaitischen Gesetze so sind – und hier liegt der Hase im Pfeffer -, dann kann er es natürlich einfach drauf ankommen lassen, mit allen Konsequenzen. Wenn die deutschen Gesetze anders sind und das natürlich – schon allein wegen der jetzt in Deutschland allseits obsessiv genutzten Nazi-Vorwürfe – aus unserer Sicht an unselige Zeiten erinnert, dann ist das halt in Deutschland so, nur in Deutschland – und eben nicht in Kuwait.

    Normalerweise kenne ich Israelis als sehr pragmatisch. Was hat in diesem Fall den Betreffenden geritten, so zu handeln? Oder: Wer hat ihn dazu gebracht?

    Übrigens hat Kuwait Airlines einen anderen „unkritischen“ Flug angeboten. Offenbar sollte das aber nicht sein.

    Ich kann daher die große Aufregung nicht nachvollziehen. Und wieso der Richterspruch „auf alle unangenehmen Minoritäten in Deutschland angewandt werden kann“, erschließt sich mir nicht. Das alles hat auch nichts mit „Pegida & Co. “ zu tun. Zuletzt möchte ich darauf hinweisen, daß der Rechtsgrundsatz „Gleiches Recht für alle“ in Deutschland nur noch verbal gilt: Die Praxis sieht seit der (nicht legitimierten) Einführung einer Zweiklassenjustiz anders aus.

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