Der monotheistische Gojim-Naches in Kevelaer

Der monotheistische Gojim-Naches in Kevelaer
oder
Friede statt Freiheit

Den Papisten Ruppert Neudeck und den Lutheraner Sigmar Gabriel eint die harsche Kritik an den Judenstaat Israel, weshalb beide sich nun an Juden und ihren Freunden heranschmeissen, um dem Vorwurf des Antisemitismus zuvorzukommen. Während der eine sich bei der Deutsch-Israelischen Gesellschaft einschmeichelt, veranstaltet der andere eine interreligiöse Friedenswallfahrt innerhalb der Kleinstadt Kevelaer, an der wie im Mittelalter Juden teilnehmen müssen. Doch die schönste interreligiöse Veranstaltung erfüllt nicht ihren Zweck, wenn Christen unter sich bleiben.

Die Vorgeschichte kann zum Verständnis oder aus Interesse unter

https://numeri249.wordpress.com/2015/07/26/friedenswallfahrt-nach-kevelaer/

nachgelesen werden. Zur Wallfahrt werden Juden, Muslime, Christen, Jesiden und Hindus angekündigt; Atheisten jeglicher Couleur, Hautfarbe, Religion und Rasse bleiben außen vor. Das verschlafene Kevelaer ist bestens vorbereitet. Vor der zentralen Basilika, die Jesus’ Mutter, der Jüdin Miriam, gewidmet ist, entsteht eine Bühne, die mittels einer Rolle aus opaken Plastik von der Basilika physisch getrennt wird, ähnlich dem Stacheldraht zwischen Serbien und Ungarn oder zwischen Calais und Dover. Es ist nicht klar, wer geschützt werden soll: Die interreligiösen Wallfahrer vor der Katholischen Kirche oder die Basilika vor den lärmenden Ungläubigen.

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Es wird schriftlich angeordnet, dass Juden, Muslime, Christen und Hindus aus verschiedenen Stadtteilen der norddeutschen Kleinstadt sternförmig auf dem Kapellenplatz vor der Basilika zusammenströmen. Da die Hindus den kürzesten Weg vor sich haben, dürfen sie eine Stunde später losmarschieren. Wo sich die Jesiden konzentrieren, wird nicht verraten, was letztendlich irrelevant ist. Denn in realiter kommt es ganz anders. Nur die Christen, Katholiken und Protestanten gemeinsam (sic!), machen sich vom nahen Schloss Wissen auf, um singend und lärmend in weniger als zwei Stunden den Sammelplatz zu erreichen. Hindus und Jesiden bleiben der Wallfahr des Friedens von Anfang bis zum Ende fern. Ein Duzend Muslime tauchen unvermutet aus dem Nichts auf dem Kapellenplatz auf. Als vernunftbegabte Monotheisten verzichten sie, stundenlang unter der heißen norddeutschen Sonne zu wandern. Selbst der einzige Jude unterlässt das Wallwandern und gesellt sich zu den anderen Monotheisten, die sich Kinder Abrahams nennen.

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In den Zeitungen werden zwischen 1.000 und 2.000 mono- bis polytheistische Pilger erwartet. Nachdem sich die 300, andere berichten über 200 Christen, ausgesungen und sich vor der Basilika im Halbkreis aufgestellt hatten, hält Rupert Neudeck, der Initiator der Veranstaltung zur Stärkung des Weltfriedens auf Kosten der menschlichen Freiheit eine längere Ansprache, die einige interessante Punkte aufweist. Er wiederholt seine in kaum gelesenen, religiösen Zeitschriften fragwürdige These, dass es keine Frage der Theologie sei, dass Juden, Muslime, Christen, Jesiden und Hindus gemeinsam beten dürfen, auch wenn de facto Jesiden und Hindus gar nicht zugegen sind. Erst nach längerem Nachdenken offenbart sich die tiefe Wahrheit seiner These: Es ist keine Frage der Theologie, wenn Juden, Muslime und Christen vor einer Basilika in Kevelaer zusammen beten, sondern eine Frage des Geldes. Wie viel muss man Juden, Muslime und katholischen und evangelischen Christen zahlen, damit sie sich nicht an die Gurgel packen und stattdessen gemeinsam beten? Liebe Leser, sie werden sich um zwei Potenzen verschätzen!

Da Rupert Neudecks Aachener Freund Aiman Mazyek und Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland trotz gegebener Zusage unabkömmlich bleibt, wird stattdessen der Imam Ahmad Aweimer aus Bochum, der aus bürgerlicher Sicht zu den antifeministischen Muslimen gehört, auf die Erhöhung vor der Basilika gezerrt. Dort erzählt er aus dem Koran die Geschehnisse um Abel und Kain, so wie sie Allah und Mohammed nebbich verstanden und überliefert haben. Die christlichen Zuhörer klatschen artig. Imam Ahmad Aweimer ist Träger des in Dortmund bedeutenden Dortmunder Integrationspreises, den er erhalten hat, weil er es unerträglich findet, wenn Muslima im gebärfähigem biologischem Alter ohne Kopftuch auf deutsche Straßen flanieren. Da er muslimische Männer aus eigener Anschauung gut kennt, sollen wir ihm vertrauen.

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Anschließend singen und spielen zwei jugendliche Muslime in verschiedenen Sprachen sehr melodische islamische Lieder, die zum Mitsingen anregen. Der Sänger behauptet, Palästinenser zu sein, was wohl der Wahrheit entspricht, da er sich standhaft weigert, dem einzigen offiziellen Friedensjuden in Kevelaer die koschere rechte Hand zu reichen.

Nun treten zwei nette kopfbetuchte Frauen aus Marxloh auf, die zufällig (?) anwesend sind. Sie beten etwas Islamisches auf Deutsch, was den Zuhörern gefällt. Die christlichen Zuhörer applaudieren so wie sie es in der Kirche gewohnt sind.

Der Israelkritiker Rupert Neudeck betritt erneut die Bühne und erzählt etwas Aktuelles über das Mittelmeer. Dann darf der offizielle Jude seine mit Spannung erwarteten Worte an die Versammelten richten. David Caspi heißt der Israeli, der in Duisburg wohnt und ausgezeichnet Holländisch spricht. Ob er Mitglied der Jüdischen Gemeinde Duisburg ist oder gar offiziell die Jüdische Gemeinde repräsentiert, wird nicht verraten. Doch da wir annehmen, dass es keine Frage der Theologie, sondern eine Frage des Geldes ist, wenn Juden, Muslime und Christen vor einer Basilika in Kevelaer zusammen beten, wollen wir dem national und international kaum bekannten Duisburger israelisch-holländischen Künstler, der auch von etwas leben muss, den Auftritt gönnen. Warum soll ein israelischer Jude nicht an einer Veranstaltung eines Israelkritikers teilnehmen, wenn er davon profitiert? Wie anfangs erwähnt, ist die Deutsch-Israelische Gesellschaft stolz darauf, den Israel kritischen Vizekanzler der BRD hofieren zu dürfen. Selbst wenn sie ihm eine €-Summe hinblättern müssen, über die sie nicht verfügt.

David Caspi spricht über den Frieden. Er erklärt den Schabbath, was die zuhörenden Christen beider Konfessionen sehr interessiert. Dann spricht er ein hebräisches Schabbath-Eingangsgebet, was ihm im Gegensatz zu seinen deutschen Texten vollkommen fehler- und akzentfrei gelingt.

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Zunehmend lichten sich die Reihen der unter Mühen und Schmerzen stöhnend stehenden Zuhörer, denen bei einem Alter zwischen 80 und 90 Jahren trotz zahlreicher Rollatoren das anwesend Sein überaus zu schaffen macht. Der Rest ist schnell erzählt. Ein christlicher Jugendchor singt etwas aus der Bergpredigt und wegen politischer Korrektheit auch aus den Psalmen und von Franz aus Assisi. Außerprogrammmäßig zelebriert ein Schwarzafrikaner aus Sierra Leone, der seit 16 Jahren in Kevelaer lebt, in leidlichem Deutsch eine Lobeshymne auf Kevelaer und seine Bürger, die von einer wohlfeilen Rede des Kevelaerer Bürgermeisters abgerundet wird, da Bürgermeisterwahlen vor der Tür stehen und jede Stimme zählt. Die junge hübsche interkulturelle Graziella Schazad spielt verschiedenen Saiteninstrumente, verlässt jedoch pünktlich um 18:00 Uhr die Bühne, da sie zum nächsten Event eilt. Da auch ich rückenschmerzgeplagt das Weite suche, verpasse ich das Entzünden des Friedenslichtes. Freiheitslichter gibt es nicht, obwohl die bürgerliche Show an Martin Luther Kings „I have a dream“ erinnern soll. Die multikulturelle und interreligiöse Wallfahrt soll irgendwann wiederholt werden.

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Ich will weder für Wallfahrten begeistern, noch rüstige Rollator- und Rollstuhlfahrer vom Wallfahren abhalten. Juden haben mit dem Wallfahren aufgehört, als vor 2.000 Jahren Jerusalem von den Römern vernichtet worden ist. Muslime wallfahren nicht mit Ungläubigen, unter denen alle Nicht-Muslime und zuweilen Muslime der andren Konfession fallen. Nur Christen glauben an den Zusammenhalt der Religionen durch Wallfahrten. Wir wollen den frommen Glauben, der sich auszahlt, nicht in Frage stellen. Deshalb lade ich alle Dackelfreunde und Dackelfreundinnen zu einer Dackelwallfahrt nach Kevelaer ein, die einige Male im Jahr stattfindet. Die nächste Dackelwallfahrt in Kevelaer soll sich am 5. September 2015 um 14:00 Uhr ereignen. Der Kreuzweg dauert 90 Minuten und ist für Hund, Rollstuhl und Rollator nicht beschwerlich. Danach ziehen die Teilnehmer über die Hauptstraße zur Gnadenkapelle. Dort treffen sie auf die Wallfahrer, die den Fußweg nicht mitgehen können. Dackel und andere Kleintiere werden gegen eine geringe Gebühr, die freiwillig entrichtet wird, im Freien gesegnet und besprengt, da Hunden und anderen Säugetieren der Eintritt in die Basilika aus religiösen Gründen verwehrt ist. Neben Katholiken dürfen auch Protestanten und Muslime die Basilika betreten. Juden und Hindus sind aufgefordert, ihre Kopfbedeckung abzulegen. Über Jesiden gibt es keine Informationen.

Bleiben zum Schluss zwei Punkte zu erörtern.

Gemessen an ihrem Anspruch ist die interreligiöse Wallfahrt von Rupert Neudeck ein Schlag ins Wasser. Doch im Gegensatz zu den Anhängern der beiden monotheistischen Religionen glauben Christen an die Wirkung der Wasserschläge. Hat nicht der Jude Moses das Schilfmeer erfolgreich geteilt, indem er mit einem Stöckchen das Wasser geschlagen hat? Ist Moses nach Gott nicht der allergrößte Israelkritiker, auch wenn er im Gegensatz zu den heutigen Judenhassern seine Juden geliebt hat und sich zeitlebens geweigert hat, mit nichtjüdischen Israelkritikern am Altar gemeinsam zu opfern? Es ist richtig, dass Moses kein Pazifist gewesen ist. Doch dafür ist Moses Jude gewesen und Gott ist an seiner Seite gestanden.

Der zweite Punkt ist Martin Luther Kings berühmte Rede „I have a dream“, die er in Washington am 28. August 1963 gehalten hat, auf die die interreligiöse Friedenswallfahrt in Kevelaer Bezug nimmt. Martin Luther King spricht über „freedom“, was auf Deutsch „Freiheit“ und keineswegs „Frieden“ heißt, auch wenn die Worte sich vom Klang her ähneln. Martin Luther King weiß, dass Freiheit üblicherweise auf Gewalt und Krieg aufgebaut ist, sogar wenn er seine Anhänger zur Gewaltlosigkeit aufruft. „Frieden in Freiheit“ ist eine deutsche Sehnsucht, die sich erst nach zwei verlorenen Weltkriegen und der Ermordung von sechs Millionen Juden erfüllt hat. Doch auch wenn selbst im kleinsten Ort Deutschlands an diesen Ereignissen mit Denkmälern aller Art – die billigsten kosten 120 € – erinnert wird, verblasst mit der Zeit die Basis für den Frieden in Freiheit oder für die Freiheit in Frieden. Das heutige wirtschaftlich mächtigste Land der EU bewahrt den „Frieden in Freiheit“ seiner Bewohner durch wirtschaftliche Ausbeutung. In Afrika wird der Markt mit billigen und subventionierten Hühnerfleisch überschwemmt, damit die einheimischen Bauern verarmen und die Entwicklungsländer von Deutschland abhängig werden. Diktatoren erhalten Millionensummen, damit Europäer die Meere leerfischen dürfen und die einheimischen Fischer ihre Einkünfte verlieren. Muslimische Potentaten werden wegen ihres Erdöls hofiert, um Korruption und Diktatur zu verewigen. Selbst wirtschaftlich schwache Staaten der südlichen EU werden ausgebeutet, um deren Bevölkerung zum Hungern zu zwingen.

Und da verwundern sich unsere Politiker, dass Millionen von Flüchtlingen aus diesen verarmten Ländern vor unserer Tür stehen und Brot und Arbeit fordern?

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10 Antworten zu Der monotheistische Gojim-Naches in Kevelaer

  1. caruso schreibt:

    Es tut mir leid, solche Gemischtwarenhandlungen sind wirklich Gojim-Naches. Ich kann so was nicht ausstehen. Weil so unecht. Man kann auch ohne gemeinsames Gebet lernen einander den Kopf einzuschlagen. Wozu diese Frömmelei? Übrigens: Echte Religiosität zu akzeptieren ist kein Problem für mich. Aber das … brrrrrrrrrr………………….
    lg
    caruso

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  2. Hessenhenker schreibt:

    Auch Marburg hatte schon sein „interreligiöses Gebet“ stundenlang vor dem Rathaus.
    Weil damit meine vorher angemeldete Demonstration für ein Besuchsvisum für meine Freundin verhindert werden sollte, wurde „für Flüchtlinge“ gebetet.
    Laut Presse völlig ok, denn: „Religionsfreiheit ist ein hohes Gut“.

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  3. caruso schreibt:

    Korrektur: „Man kann auch ohne Gebet lernen einander den Kopf n i c h t einzuschlagen.“
    Es war gestern abend schon sehr spät und ich war müde, schläfrig. Sorry!
    lg
    caruso

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  4. mike hammer schreibt:

    grüße an # caruso und alle die wissen das ich sie meine. 😉

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  5. AMC schreibt:

    Wie alle Reportagen von 24:9 ist das so schön ge- und beschrieben, dass ich es immer wieder lesen kann. Einen Tag später fand in Berlin auf dem Buga-Gelände ein Klassik Open Air statt mit 12 000 Zuhörern/Zuschauern. Das stimmt mich skeptisch für den Weltfrieden a la Neudeck, wenn man sieht, wem die Menschen den Vorrang geben. Der Weltfrieden a la Neudeck wäre mir allerdings auch suspekt.

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  6. schum74 schreibt:

    „Friede statt Freiheit“: génial!

    Schaut man sich in Deutschland und Frankreich um, so hat man tatsächlich den Eindruck, als wäre Friede das allhöchste Gut. Konflikte dürfen nicht erst entstehen, nicht einmal im Parlament. Und falls es doch welche gibt – etwa zur EU, zum Euro, in der Islamfrage ‒, dann werden sie sprachlich-medial geleugnet oder durch Kaltstellung einiger Querköpfe beendet.
    Aber dann erinnert man sich. Wie lange ist es her, dass von Deutschland eine andere Parole ausging: „Krieg statt Freiheit“? Kann es sein, dass sie immer noch gilt? Kann es sein, dass Unfreiheit noch wichtiger ist als Friede? Wozu sonst unterstützen EU-Politiker kriegerische Staaten und Organisationen gegen das freiheitliche Israel? Wozu sonst helfen sie der Türkei gegen die nach Unabhängigkeit strebenden Kurden? Was ist der Sinn einer Immigrationspolitik, die seit Jahrzehnten Spannung und Unfrieden erzeugt? Ist es den Verantwortlichen egal? Weil langfristig das Allerallerwichtigste erreicht sein wird, nämlich die Abschaffung der Freiheit im Zeichen des Islams?

    Sehr schön, ihre Zeilen zu Mosche Rabenu: „Es ist richtig, dass Moses kein Pazifist gewesen ist. Doch dafür ist Moses Jude gewesen und Gott ist an seiner Seite gestanden.“
    Ist es ein Zufall, dass gerade in diesen Tagen auch der Soziologe Shmuel Trigano „Adoschem Zewaot“, den Gott der Armeen, beschwört? Als läge was in der Luft.

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  7. Pingback: Der Aachener Antiweltkriegspreis | Numeri 24:9

  8. schum74 schreibt:

    Auch Ex-Muslim Dr. Salem Ben Ammar hat für die Christen in Kevelaer eine Botschaft:

    Der Islam will euch vernichten, und ihr reicht ihm weiterhin die Hand?
    Statt für eure Henker zu beten, denkt daran, eure Brüder im Orient zu verteidigen.
    Friede hat nur dann einen Sinn, wenn Alle das ihre dazu beitragen, sonst ist er Kapitulation.
    Ihr hisst die weiße Fahne, während der Feind seine Messer wetzt.
    Ihr habt den Koran gelesen, wie ihr sicher auch „Mein Kampf“ gelesen habt. Dann wisst ihr, was euch bevorsteht.
    Wenn die Juden das Hauptziel von „Mein Kampf“ waren, so seid ihr eins der wichtigsten Ziele des Korans.
    Für den Islam seid ihr unreine Geschöpfe, abscheuliche Schweine – und statt auf der Hut zu sein, führt ihr mit ihm einen „Dialog“?

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